2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zwischen den Kulturen: Diskursanalytische Grenzgänge
verfasst von : Dr. phil. Siegfried Jäger
Erschienen in: Kultur — Medien — Macht
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Die Annahme, dass die Begegnung und Berührung unterschiedlicher Kulturen zwangsläufig zu Konflikten führe, ist außerordentlich verbreitet, nicht nur bei Rechtsextremisten, sondern in allen Schichten der Bevölkerung,2 aber auch bei vielen Wissenschaftlern.3 Die Idee der multikulturellen Gesellschaft ist daher oft von der Vorstellung begleitet, sie sei notwendig problematisch, konfliktreich und schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Solche Vorstellungen unterstellen das Gegebensein von mehr oder minder natürlichen Monokulturalitäten, die es aber — zumindest auf größeren Territorien — historisch niemals gegeben hat. Im Gegenteil: Historisch gesehen, gehörte es zur Lebensweise der Menschen, abwechselnd zu wandern und sesshaft zu sein, wie David Theo Goldberg unterstreicht (Goldberg 1994: 229). Kurzum lässt sich sagen: Seitdem es Menschen gibt, wandern sie.