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2013 | Buch

Was ist Geld?

Strukturen, Möglichkeiten und Grenzen des Treibstoffs moderner Kreditgeldwirtschaften

verfasst von: Dietrich Eckardt

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

"Geld" ist in modernen Volkswirtschaft einerseits unbestrittene Notwendigkeit, andererseits Objekt sowohl sachlicher wie auch emotionaler Diskussion. Dieses Buch stellt das Geld der Kreditgeldwirtschaft in seiner Universalität vor. Dabei ergeben sich Problemlösungen auch zu den Randerscheinungen der Geldwirtschaft, die vorhier nicht oder nicht in vollem Umfang möglich waren. Die "Geldeckungsproblematik" etwa konnte in Bezug auf das heute umlaufende Geld bisher keiner vernunftgereichten Lösung zugeführt werden. Der Autor gibt eine intersubjektiv akzeptierbare Antwort. Er beschäftigt sich zudem auch mit den aktuellen Fragen der Geldwirtschaft und liefert nützliche Aufschlüsse zum Problem der Tilgungsfähigkeit von Großschuldern.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1.. Geld und Geldwesen
Zusammenfassung
Geld gilt allgemein als Zahlungsmittel. Das ist die unstrittige Auffassung über seine Funktion. Ist damit auch erklärt, was Geld ist, also eine Aussage über sein Wesen gemacht? – Nein, mit der Nennung der Funktion des Geldes ist noch nichts darüber ausgesagt. Das Begründungsverhältnis ist eher gegenläufig: nicht das Wesen des Geldes lässt sich aus dessen Funktion, sondern die Funktion lässt sich aus dessen Wesen verstehen.
Dietrich Eckardt
2.. Tausch und Tauschgut
Zusammenfassung
Nach der Vorgabe der Gelddefinition möchte ich die Aufmerksamkeit meiner Leser gezielt auf die Geldumgangspraxis lenken. Die Geldumgangspraxis dokumentiert sich in den alltäglichen Tausch- bzw. Kaufakten des Marktes. Der Schlüssel zum Verständnis des Geldwesens ist eine hinreichend genaue Kenntnis dieser Akte. Bereits beim prämonetären Tausch – und vor allem hier – sind wichtige Erkenntnisse über das Wesen des Geldes zu gewinnen.
Dietrich Eckardt
3.. Kredit und Tilgungsversprechen
Zusammenfassung
Beim bilateralen Realientausch bewirkt die sofortige Übergabe beider Tauschgüter das sofortige Erlöschen der Schulden beider Tauschpartner (s. o.). Anders liegen die Verhältnisse, wenn eines der beiden Schuldverhältnisse nicht sogleich wieder beendet werden kann, wenn also die beiden Teilakte eines Sachgütertausches zeiträumlich auseinander fallen. Hier wird den Tauschpartnern sehr wohl bewusst, dass ein Schuldverhältnis vorliegt: eines der beiden den Tauschakt konstituierenden Schuldverhältnisse besteht weiter, ein Schuldenausgleich bzw.
Dietrich Eckardt
4.. Tilgungsversprechen und Wert
Zusammenfassung
Jedes Tilgungsversprechen, sofern es als Tauschgut verwendet wird, sollte einen Wert haben. Dabei geht es nicht um irgendeinen, sondern um den wirtschaftlichen Wert.
Dietrich Eckardt
5.. Tilgungsversprechen und Materie
Zusammenfassung
Jedes Versprechen, auch ein Tilgungsversprechen, ist zunächst immer ein mündliches. Und es darf ein mündliches bleiben, ohne dass seine Verbindlichkeit dadurch Schaden erlitte. Es ist sogar relativ häufig, dass Tilgungen aufgrund einer nur mündlich erklärten Absicht erfolgen. In manchen Kulturen Afrikas behalten mündliche Tilgungsversprechen über Generationen hinweg ihre Gültigkeit.
Dietrich Eckardt
6.. Tilgungsversprechen und Geld
Zusammenfassung
Es wurde bereits angedeutet, dass es eine Reihe von Versuchen gibt, Geld eher unprätentiös und geradezu spartanisch zu definieren: Geld ist Zahlungsmittel; Geld ist Sparmittel/Wertaufbewahrungsmittel; Geld ist Wertmaßstab; Geld ist Recheneinheit usw. Welchen Erkenntniswert es hat, Geld schlicht als Zahlungsmittel zu definieren, wurde in Abschnitt 1 bereits kommentiert. Auch die Sparmittel(Wertaufbewahrungsmittel-) Funktion taugt nur zu einer eher „pflegeleichten“ Gelddefinition. Neben dem Geld gibt es eben noch ganz andere – übrigens oft sogar effektivere – Wertaufbewahrungsmittel, die folglich dann alle „Geld“ heißen müssten.
Dietrich Eckardt
7.. Privatgeld und Bankengeld
Zusammenfassung
Zurück zu unserem Beispiel. Der oben erwähnte Mehllieferant – als letzter in der beschriebenen Reihe von Wechselnehmern – könnte eine Bank finden, die meinen nunmehr durch mehrere Hände gegangenen Gutschein („Wechsel“) auf der Basis seines Tilgungsversprechens (Unterschrift!) als Tauschobjekt akzeptiert. Die Bank wäre dann – sehen wir einmal von der Unterscheidung „Geschäftsbank“ und „Zentralbank“ ab – die im dargestellten Beispiel letzte „Wechselnehmerin“.
Dietrich Eckardt
8.. Geld-Deckung und „Sicherheiten
Zusammenfassung
Wie kommt der Wert eines Tilgungsversprechens zustande? – Zur Beantwortung dieser Frage blicken wir zurück auf unser Beispiel Textilumtausch. Wir sahen: die Schuldverschreibung des Textilverkäufers ist eine Bescheinigung, die nicht nur ein Gut, sondern vor allem auch eine Schuld dokumentiert. Sie ist ein Gut-Schuld-Schein. Nachdem der Schein ausgestellt ist, obliegt es mir als dem fiktiven Textilumtauscher, eine Entscheidung darüber zu treffen: nehme ich diesen im Tausch gegen meine mitgebrachte Textilie an oder nicht?
Dietrich Eckardt
9.. Geld-Akzeptanz und Währungsgeld
Zusammenfassung
Bankengeld wird – im Unterschied zum Privatgeld – allgemein und also von allen Tauschpartnern eines Handelskreises als Tauschobjekt akzeptiert (s. Abschnitt 7). Woran liegt das? –Antwort: Die Akzeptanz des Bankengeldes basiert auf einer Gewährleistung. Die Banken gewährleisten – aufgrund der Bonitätsprüfungen bei ihren Kreditnehmern und das heißt letztlich: – aufgrund ihrer eigenen Bonität(!) – die „Güte“ des Geldes. D. h. sie gewährleisten, dass das von ihnen herausgegebene Geld auf Schuldverhältnissen mit „guten“ Schuldnern basiert.
Dietrich Eckardt
10.. Inflation und Deflation
Zusammenfassung
Mit der Gelddeckungsproblematik eng verknüpft sind die Phänomene Inflation und Deflation, auf die ich jetzt zu sprechen komme.
Dietrich Eckardt
11.. Zins und Leitzins
Zusammenfassung
Zinsen sind nach allgemeiner Auffassung der Preis, der pro Zeiteinheit für geliehenes Geld (z. B. Bankdarlehen) gezahlt werden muss: Zins als „Mietpreis für geliehenes Geld“ (Johann Philipp von Bethmann, 1994). Der Zins wurde anderwärts auch als „Einkommen der Darlehensgeber“ bezeichnet.
Dietrich Eckardt
12.. Geldwesen und Monopolismus
Zusammenfassung
Bei Vielen, die etwas betont Kritisches sagen wollen über das „unvollkommene“ Geldwesen, hält sich hartnäckig die Auffassung, dass es ein Geldschöpfungs- bzw. ein Währungsmonopol gäbe. Dieses läge in den Händen des Staates und sei das verheerendste Monopol innerhalb einer Wirtschaftsgemeinschaft. – Dass bei dieser Lage der Dinge ein Realitätscheck durchaus angebracht ist, wird sich gleich zeigen.
Dietrich Eckardt
Backmatter
Metadaten
Titel
Was ist Geld?
verfasst von
Dietrich Eckardt
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-00203-9
Print ISBN
978-3-658-00202-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-00203-9