Seit der Mensch baut, hat er zunächst das schützende Dach errichtet. Das Dach schützt ihn und seinen Herd vor Hitze, Kälte, Regen, Schnee und Sturm und diente ihm später zusätzlich zum Wohnen, Arbeiten und Feiern. Mit den höheren Ansprüchen an das Dach über dem Kopf, das Haus, wuchsen auch die ästhetischen Ansprüche an Form und Wohnlichkeit der Räume. Der Ziegel ist so alt wie die Kulturgeschichte überhaupt und der Dachziegel seit den ersten Epochen bekannt, seitdem der Mensch lernte, Erde und Feuer zu einem dauerhaften Baustoff zu veredeln.
Dächer bestehen aus dem tragenden Teil und der Dachhaut. Tragende Teile sind abhängig vom Material (holz, Stahl, Stahlbeton), der Dachneigung, Art und Gewicht der Dachhaut (Dachziegel, Dachpappe, Schiefer, Stroh) und der Belastungsannahme (Eigengewicht, Verkehrs-, Wind- und Schneelasten. Die Art der Lastabtragung hat auch Einfluss auf die äußere Grundrissaufteilung.
Niederschlagswasser von Dachflächen wird durch Rinnen aufgefangen und über Regenwasserfallleitungen und Grundleitungen einer Klärgrube oder einem Vorfluter (Bach, See) zugeführt.
Der Entscheid über eine Aufsattlung (Aufstockung) ist von großer Tragweite und es ist eine Vielzahl organisatorischer, finanzieller, bauphysikalischer und baukonstruktiver Überlegungen notwendig.
Jedes Haus altert schneller, wenn das Dach nicht mehr dicht ist. Einsickerndes Wasser lässt erst das Holz des Dachstuhles faulen, zerstört Abdichtungen, dringt in Mauern und Ritzen ein, und der Verfall beginnt
Dachkonstruktionen haben, neben der vorrangigen Aufgabe der Niederschlagsableitung, alle Funktionen einer Außenwandkonstruktion zu erfüllen, sobald ein Aufenthaltsraum angrenzt. Bei historischen Gebäuden ist diese Doppelfunktion selten anzutreffen. Die damals zur Verfügung stehenden Baustoffe waren zur Erfüllung dieser Aufgabe nicht gut geeignet.
Der Begriff „Decke“ hat seine sprachliche Wurzel in „Dach“, da ursprünglich die Räume unmittelbar vom Dach überdeckt wurden. Auch heute versteht man allgemein unter einer Decke zunächst den oberen Abschluss eines Raumes. Genau genommen gilt dies jedoch nur für ausgesprochene Dachdecken; die Decken aller übrigen Geschosse haben zweifache Bedeutung. Sie bilden jeweils für das untere Geschoss die Decke und für das darüber liegende den Fußboden.
Das Flachdach ist eine beliebte und sehr verbreitete Dachform im Industrie- und Wohnungsbau. Es bietet in bestimmten Fällen erhebliche Vorteile gegenüber dem Steildach; z. B. kann es über große Gebäudetiefen, unterschiedlichen Gebäudehöhen und aufgelösten Gebäudegrundrissen erheblich billiger erstellt werden als ein Steildach.
Unsere urbane Umwelt besteht aus Gebäuden, Straßen und Plätzen. Die zunehmende Bodenversiegelung nimmt biologisch aktiver Fauna und Flora die Existenzgrundlage und verschlechtert das uns umgebende Kleinklima. Forderungen nach Ausgleichsflächen – z. B. begrünte Dachflächen – sind vom Standpunkt der Ökologie ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen.
Die zunehmende Umweltbelastung zwingt dazu, bei Sanierungsarbeiten am Dach neben konstruktiven zunehmend auch nach ökologischen Verfahrenskonzeptionen zu suchen.
Zahlreiche Tierarten haben sich dem Menschen angeschlossen und besiedeln Gebäude und andere Bauwerke sowie deren Umfeld. Zu diesen Kulturfolgern gehören z. B. Fledermäuse, Hornissen, Wildbienen oder bestimmte Vogelarten, wie Haussperling, Hausrotschwanz, Dohle, Turmfalke, Mauersegler und Schwalben. Erfahrungsgemäß werden von Fledermäusen vor allem Kellerräume, Dachböden, Verschalungen und von anderen Gebäude bewohnenden Arten Gesimse und Jalousiebereiche, insbesondere leer stehender oder verfallener Gebäude, bevorzugt. Lehmbauten hingegen sind oft Lebensstätten zahlreicher Bienenarten.