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2009 | Buch

Praxishandbuch Krisenkommunikation

Von Ackermann bis Zumwinkel: PR-Störfälle und ihre Lektionen

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Über dieses Buch

Verbale Ausrutscher und nonverbale Entgleisungen, ein falsches Branding, peinliche Fotoretuschen, politische Affären, lang anhaltende Imageschäden bei Volkswagen, Shell oder Vattenfall – kommunikative Fettnäpfchen lauern überall und wachsen sich schnell zum PR-Desaster größeren Ausmaßes aus. Wie entsteht eigentlich eine PR-Krise? Was muss passieren – oder unterlassen werden, bis es zum „PR-GAU“ kommt? Wie verläuft eine Krise und welche Lehren können daraus gezogen werden? Das Praxishandbuch Krisenkommunikation untersucht zahlreiche Störfälle aus der jüngsten, insbesondere deutschen Vergangenheit, zeigt typische Muster und Gemeinsamkeiten, aber auch Besonderheiten der einzelnen Beispiele auf. Der Leser erfährt dabei auf unterhaltsame wie lehrreiche Weise, welche kommunikativen Stolpersteine es gibt – und wie er diese umgehen kann. Die wichtigsten Krisenlektionen sind pro Kapitel jeweils übersichtlich zusammengefasst. Nützliche Internetadressen, Literaturhinweise und Filmtipps zum Thema runden das Buch ab. Kompakt, anschaulich und leicht verständlich – der Praxisleitfaden für alle PR-Einsteiger und -Profis, die sich optimal für PR-Krisen wappnen wollen!

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung: Was ist eine PR-Krise?
Zusammenfassung
Samuel Insull lebte zu Anfang des letzten Jahrhunderts in Amerika und war ein äußerst erfolgreicher Geschäftsmann. Denn er erkannte die Wichtigkeit eines ganz bestimmten Faktors, der immer noch unverändert zum Erfolg eines Unternehmens, Produkts oder einer Dienstleistung beiträgt: die Gunst der öffentlichen Meinung. Sicher half ihm auch diese Erkenntnis zu einer interessanten Karriere. Samuel Insull wurde nämlich Chefingenieur von niemand Geringerem als Thomas Alva Edison, dem Erfinder des Phonographen und der elektrischen Glühlampe, dazu noch Besitzer von über 1.000 weiteren Patenten. Später war Insull Vizepräsident von Edisons General Electric (GE), einem Unternehmen, das heute noch besteht.
Daniela Puttenat
2. Von Medien und Öffentlichkeit
Zusammenfassung
PR soll die Reputation einer Person, Marke oder Organisation möglichst erhalten, verstärken und schützen. Doch die Meinungen, die unsere Wahrnehmung dieser Person, Marke, Organisation etc. beeinflussen, sind nicht in Stein gemeißelt. Im Gegenteil: Je nachdem, wie die verschiedenen Teilöffentlichkeiten (Stakeholder) – z. B. Kunden, Medien, Aktionäre – Sie wahrnehmen, schwanken diese Meinungen. Auch wird gern von der öffentlichen Meinung gesprochen, als wenn es nur eine geben würde. Das ist natürlich viel zu verallgemeinernd. Die verschiedenen Teilöffentlichkeiten bedingen sich gegenseitig, sie beeinflussen sich bewusst oder unbewusst. Da wir jedoch nicht jedes Meinungs-Mosaiksteinchen herausfiltern können, sprechen wir von der „öffentlichen Meinung“, wenn sich ein bestimmtes Urteil, zusammengesetzt aus den Ansichten verschiedenster Gruppierungen bis hin zum Individuum, durchsetzt.
Daniela Puttenat
3. „Peanuts“ und andere verbale Entgleisungen
Zusammenfassung
Frankfurt am Main, 21. April 1994. Pressekonferenz der Deutschen Bank. Es geht um eine mehr als peinliche Angelegenheit, die sich für die ehrwürdige Bank zum nachhaltigen Image- und Finanzfiasko auswirken soll. Hilmar Kopper, zu der Zeit Vorstandssprecher des Bankhauses, will sich zu den Schulden des flüchtigen Immobilienbetrügers Jürgen Schneider, dessen Hauptkreditgeber die Bank ist, äußern. Was war bis dahin passiert?
Daniela Puttenat
4. Es geht auch ohne Worte
Zusammenfassung
Mai 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg: Der britische Premierminister Winston Churchill geht von Bord der „Queen Mary“, um sich mit dem amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt zu treffen. Unter dem Jubel Tausender spreizt er Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand, die Handinnenfläche zeigt nach außen, und formt so das „Victory“-Zeichen (siehe Ab bildung 1). „Durchhalten“ lautete Churchills damit symbolisierte wortlose Parole – wir werden siegen gegen Nazideutschland. Churchill macht die Geste, die angeblich schon im Mittelalter ein Siegeszeichen gewesen sein soll, bekannt und populär. Der britische Sender BBC beginnt, seine Kriegssendungen mit dem Morsezeichen für „V“ einzuleiten.
Daniela Puttenat
5. Image-GAUs mit Langzeitwirkung
Zusammenfassung
VW-Betriebsräte sonnen sich auf Firmenspesen mit Prostituierten am Strand von Ipanema. Die Telekom hört potenziell kritische Journalisten, Mitarbeiter und Kunden ab. Siemens hat sogenannte schwarze Kassen und verschleißt bei der versuchsweisen Trockenlegung des Bestechungssumpfes Vorstände und Manager. Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel wird von der Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung medienwirksam aus seinem Haus geführt. Vattenfall spielt Störfälle an seinem Atomkraftwerk Brunsbüttel auch dann noch herunter, als bereits Rauchschwaden aus dem Meiler dringen. Die Deutsche Bahn scheint besonders gebeutelt von Krisen, technischen wie unternehmerischen: Immer wieder gibt es Pannen an den ICEs; der Börsengang wird mehrfach verschoben, der Vorstand und der Verkehrsminister schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu.
Daniela Puttenat
6. Come in and find out – die schwierige Kunst des richtigen Brandings
Zusammenfassung
Wir bewegen uns in diesem Kapitel eher im Bereich der Werbung und des Marketing als in der klassischen PR. Eine erfolgreiche Markenkommunikation muss sich jedoch generell eng an die Marketingstrategie einer Marke anpassen und darf ihr nicht in die Quere laufen. Im Bereich der Markenführung lauern viele Fallstricke, die es zu umgehen gilt. Starke Marken sind mächtig und strahlen auf ihr Unternehmen ab. Sie sind wertvoll und müssen kontinuierlich gepflegt werden. Der Aufbau einer erfolgreichen globalen Marke ist Schwerstarbeit und für das Unternehmen mit hohen Kosten verbunden. Umso wichtiger wird es, sich keine teuren Fehler zu erlauben, die dem Markenimage auf Dauer schaden können. Dies geht jedoch schneller, als man denkt.
Daniela Puttenat
7. Von Pool-Planschern, Parteispendern und Praktikantinnen: Public Affairs
Zusammenfassung
Gleich auf den ersten Seiten seines Bestsellers The Audacity of Hope (deutscher Titel: Hoffnung wagen) beschreibt Barack Obama, damals noch Senator von Illinois und demokratischer Präsidentschaftskandidat, dass er nach seinem Entschluss, in die Politik zu gehen, immer dieselben zwei Fragen gestellt bekam: woher er seinen „lustigen Namen“ habe und warum er denn in die Politik gehen wolle; er sei doch so ein netter Bursche und Politik dagegen „something dirty and nasty“? Obama erwiderte stets darauf, es würde neben dieser ziemlich zynischen auch noch ein andere Tradition von Politik geben, die darauf gegründet sei, dass uns alle mehr verbindet als trennt; in der die bürgerlichen Rechte respektiert werden; die zwar nicht jedes Problem lösen könne, aber etwas Bedeutendes vollbringe.
Daniela Puttenat
8. Die Scherben zusammenkehren: Krise als Chance
Zusammenfassung
Als die Experten der US-amerikanischen Beratungsfirma Greenberg Carville Shrum (GCS) im Jahr 2002 nach Bolivien flogen, um dort einen der sage und schreibe elf Präsidentschaftskandidaten vor der Wahl zu unterstützen und politisch zu beraten, waren sie voller Optimismus und Zuversicht, dass ihr Kandidat Gonzalo Sanchez de Lozada (genannt „Goni“) mit einem nach amerikanischer Art geführten Wahlkampf gewinnen würde. Sie knobelten für ihren Klienten eine maßgeschneiderte Wahlkampftaktik aus; sie drehten mit ihm professionelle Wahlwerbespots; sie ließen ihn bei den Wählern Kernbotschaften vermitteln, die auf die Probleme des Landes zugeschnitten waren (besonders bei den Indios: Armut, Arbeitslosigkeit, Gewalt, geringe Bildung); sie fanden die Schwächen seiner wichtigsten Gegenkandidaten heraus und richteten ihre Kommunikation danach aus. Sie ließen „Goni“ in Fernsehsendungen auftreten, führten Umfragen bei den Wählern durch, um zu überprüfen, wie der Kandidat in der Bevölkerung ankam, sie machten Krisen- und Lagebesprechungen. Kurz: Sie führten einen typisch amerikanischen Wahlkampf. „Goni“ war omnipräsent, auch weil er sich die teure Kampagne mit den aus den USA eingeflogenen Spin Doctors leisten konnte. Gonzalez Sanchez de Lozada wurde wiedergewählt. Sie hatten offenbar alles richtig gemacht. Und doch war alles falsch.
Daniela Puttenat
9. Lessons learnt? Lessons learnt!
Zusammenfassung
Im Folgenden sind die wichtigsten Lektionen dieses Buches auf einen Blick zusammengefasst.
Daniela Puttenat
Backmatter
Metadaten
Titel
Praxishandbuch Krisenkommunikation
verfasst von
Daniela Puttenat
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8256-8
Print ISBN
978-3-8349-1053-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8256-8