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28.07.2014 | Mechatronik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Das führerlose Auto weiß, was der Fahrer will

verfasst von: Andreas Burkert

2 Min. Lesedauer

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Bald werden Serienfahrzeuge automatisiert über ausgewählte Autobahnabschnitte rollen und auf Privatgeländen automatisch einparken können. Das glauben Forscher eines Projekts zum führerlosen Auto, denn sie nutzen ausschließlich seriennahe Sensorik. Aus gutem Grund.

Ist der Straßenverkehr sicherer, wenn der Autofahrer die Hände vom Lenkrad lässt? Das wollen die Ingenieure um Professor Klaus Dietmayer, Leiter des Instituts Mess-, Regel- und Mikrotechnik an der Universität Ulm herausfinden und haben eine Mercedes-Limousine mit Radar- und Lasersensoren sowie Kameras aufgerüstet, die in Bruchteilen einer Sekunden und kontinuierlich die Umgebung erfassen. „Auf Basis dieser Daten planen in das Auto integrierte Rechner sinnvolle Aktionen“, teilen die Forscher mit. Bevor die Mini-Computer jedoch Lenkung, Gaspedal und Bremse ansteuern können, wird der Fahrzeugzustand von weiteren Rechnern überprüft.

Die Forscher arbeiten seit zehn Jahren an der Vision vom führerlosen Fahren. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf dem besonders herausfordernden innerstädtischen Verkehr, in dem sich Fahrzeuge und Fußgänger auf engem Raum und in einer teils unübersichtlichen Umgebung bewegen. In den Forschungsabteilungen der Automobilindustrie wird hingegen eher zum automatisierten Fahren in einfachen Umgebungen geforscht – zum Beispiel auf Autobahnen.

Flexibler als das Google-Car

Im Gegensatz zu den selbststeuernden Google-Cars, die zum Beispiel durch spezielle „Dachsensoren“ auffallen, setzen die Ulmer Forscher in ihrem Testfahrzeug ausschließlich seriennahe Sensorik ein. Die Probestrecke rund um die Universität Ulm haben sie vor den Testfahrten ganz genau und mit allen Markierungen kartiert. Denn bisher funktioniert führerloses Fahren nur in „bekannten“ Umgebungen. Das aufgerüstete Fahrzeug, das seine Geschwindigkeit selbstständig regulieren und ohne Fahrer die Spur halten kann, muss nämlich genau „wissen“, wie die Strecke verläuft.

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„Auf dem Weg vom hochautomatisierten zum autonomen Fahren sind wir erneut ein Stück weitergekommen. Neben dem Komfortgewinn ist die Vermeidung von Unfällen unser oberstes Forschungsziel“, so Dietmayer. Erst wenn sich eine deutlich geringere Unfallzahl im Vergleich mit manuell gesteuerten Autos nachweisen lasse, werde automatisiertes Fahren in der Gesellschaft akzeptiert. Bis das führerlose Auto, das vollkommen selbstständig durch den innerstädtischen Verkehr steuert, serienreif ist, muss noch viel geforscht werden.

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