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01.10.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

DAF senkt Geräuschpegel des Lkw CF Silent per Knopfdruck

verfasst von: Angelina Hofacker

5 Min. Lesedauer

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DAF hat einen geräuschoptimierten Lkw für den innerstädtischen Verteilerverkehr speziell für den Einsatz am Abend und während der Nachtstunden entwickelt. Im lautlosen Modus soll der Geräuschpegel des Lkw-Modells namens CF Silent unter 72 dB(A) liegen. Diese und weitere Technikneuheiten wie Predictive Cruise Control und Predictive Shifting stellt der niederländische Nutzfahrzeughersteller derzeit noch auf der IAA in Hannover vor.

Der neue Verteiler-Lkw CF Silent von DAF verfügt über einen 10,8-l-Motor Paccar MX-11 nach Euro-VI-Norm. Die Leistung beziffert der Nutzfahrzeughersteller von 210 bis zu 320 kW.

Weniger Lärm auf Knopfdruck

Auf dem Armaturenbrett des neuen DAF-Lkw-Modells CF Silent gibt es eine spezielle "Silent"-Taste. Wenn sie gedrückt wird, regelt die Motorsoftware das Drehmoment herunter und drosselt die Geschwindigkeit, erklären die Experten des niederländischen Nutzfahrzeugherstellers. Die Gänge werden so bei einer geringeren Drehzahl geschaltet. Als zusätzliche Maßnahme sei das Getriebe des CF Silent besonders geräuschisoliert ausgelegt worden. Wenn der Verteiler-Lkw in den lautlosen Modus geschaltet wird, liege der Geräuschpegel unter 72 dB(A), womit der Lkw - zumindest in den Niederlanden - als geräuscharmer Lkw zertifiziert werden kann. Dies soll das Be- und Entladen von Waren in städtischen Gebieten ermöglichen, in denen am Abend, nachts oder früh morgens Lärmschutzauflagen gelten.

Sattelzugmaschinen CF und XF Low-Deck-Variante

Der Hersteller will den geräuschoptimierten Verteiler-Lkw ab Anfang 2015 als 4x2- und 6x2-Lkw und als Sattelzugmaschine in den Fahrerhausvarianten Day Cab, Sleeper Cab oder Space Cab sowie einer großen Auswahl an Radständen anbieten.

Als weitere Neuerung stellt DAF auf der IAA Nutzfahrzeuge 2014 eine Low-Deck-Variante der Euro-VI-Sattelzugmaschinen CF und XF für den Volumentransport vor. Die neuen Low Deck-Sattelzugmaschinen haben einen Radstand von 3,60 oder 3,80 m und sind mit den Paccar MX-11 Motoren mit 10,8 Liter Hubraum oder den Paccar MX-13 Motoren mit 12,9 Liter Hubraum ausgestattet.

Wie DAF berichtet, konnte durch die Ausstattung mit Niederquerschnittsreifen (315/45/R22.5) und die Anpassung der Luftfederung die Höhe der Sattelkupplung von 96 auf 91 cm gesenkt werden. Das bedeutet, dass innerhalb der maximalen Fahrzeughöhe von 4 m, Auflieger mit einer Innenhöhe von bis zu 3 m eingesetzt werden können, erläutern die Nutzfahrzeugspezialisten. Daher seien Ladevolumen von bis zu 100 m³ möglich, was für eine maximale Transporteffizienz sorgen soll. Eine Innenhöhe von 3 m soll zudem Transportunternehmen zugute kommen, die in der Automobillogistik tätig sind, in der häufig ein Meter hohe Standardcontainer zum Einsatz kommen. Im Sattelauflieger sollen nun bis zu drei dieser Container übereinander gestapelt werden können. Die neuen CF- und XF-Low-Deck-Sattelzugmaschinen sind DAF zufolge mit einer Luftfederung an der Vorderachse erhältlich. Es sei aber auch eine Einzelblatt-Parabelfederung entwickelt worden.

Außerdem wurde der XF Low Deck mit Super Space Cab mit einem neuen Dachspoiler ausgestattet, der die Aerodynamik optimieren und den Kraftstoffverbrauch sowie die CO2 -Emissionen im Vergleich zum Dachspoiler der bereits erhältlichen Low-Deck-Version um 1,5 Prozent senken soll. Die im aktuellen XF-Modell verbaute Hinterachsaufhängung von ZF ist ebenfalls in Hannover zu sehen (am ZF-Stand).

Erfahren Sie mehr über die DAF-Technikneuheiten Predictive Cruise Control und Predictive Shifting auf Seite 2.

Predictive Cruise Control und Predictive Shifting

Ebenfalls neu entwickelt hat DAF die Funktion Predictive Cruise Control mit Predictive Shifting, die ab Januar 2015 optional für die Euro-VI-Modelle CF und XF mit automatischen AS Tronic Zwölfgang-Getriebe erhältlich sein sollen. Diese beiden auf der IAA Nutzfahrzeuge 2014 vorgestellten Techniken wurden vom niederländischen Nutzfahrzeughersteller entwickelt, um die Fahrzeugeffizienz zu erhöhen.

Wie die DAF-Entwickler erklären, macht sich Predictive Cruise Control GPS-Technik zunutze, um die genaue Position des Fahrzeugs zu bestimmen und um zu ermitteln, welche Fahrbedingungen auf den nächsten ein bis zwei Kilometern zu berücksichtigen sind. Das System agiere vorausschauend und antizipiere Kurven und Gefälle. Die Funktionsweise beschreibt DAF wie folgt: Der Fahrer stellt die gewünschte Geschwindigkeit sowie die zulässige Über- und Unterschreitung dieses Werts im Voraus ein. Für die zulässige Abweichung nach unten stehen drei vorprogrammierte Optionen zur Verfügung. Innerhalb des vorgegebenen Bereichs bestimmt die Funktion Predictive Cruise Control die ideale Geschwindigkeit, während die Funktion Predictive Shifting den idealen Gang auswählt.

Kraftstoffverbrauch senken

Das Ziel beider Techniken ist es, erklären die Nutzfahrzeugexperten, so lange wie möglich im höchstmöglichen Gang und demzufolge auch im optimalen Umdrehungsbereich zu fahren. Nähert sich das Fahrzeug dem Ende einer Steigung, sei das System bestrebt, nicht in einen niedrigeren Gang zurückzuschalten. Folgt der Steigung unmittelbar danach ein Gefälle, werde weniger Kraftstoff eingespritzt, bevor der höchste Punkt des Anstiegs erreicht wird. Auf diese Weise soll die kombinierte Masse genutzt werden, um das Fahrzeug über den höchsten Punkt zu "drücken". Sobald das System wisse, dass der Steigungsgrad des Gefälles in Kürze ansteigt, werde automatisch ein höherer Gang eingelegt.

In einigen Fällen soll es die Funktion Predictive Cruise Control zulassen, dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs unter den eingestellten Wert fällt. Dies passiere zum Beispiel dann, wenn der höchste Punkt eines Hügel fast erreicht ist und das System erkenne, dass die potenzielle Energie das Fahrzeug beim folgenden Gefälle schnell wieder auf den gewünschten Wert beschleunigen wird. Predictive Cruise Control kann DAF zufolge darüber hinaus auch zeitweilig eine Geschwindigkeit zulassen, die den eingestellten Wert - innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs - leicht überschreitet. Dies diene ebenfalls dazu, den Kraftstoffverbrauch so weit wie möglich zu senken.

DAF stellt diese Technikneuheiten und das vollständige Sortiment an Euro-VI-Produkten noch bis zum 2. Oktober 2014 auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover vor.

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