Skip to main content

12.09.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Dresdner Verkehrsbetriebe testen Schnellladung im ÖPNV

verfasst von: Katrin Pudenz

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Noch in diesem Jahr wollen die Dresdner Verkehrsbetriebe einen Praxistest mit einem zwölf Meter langen schnellladefähigen Elektrobus beginnen. Der Bus von Göppel Bus hat einen Dachstromabnehmer und verfügt über einen Lithium-Polymer-Akku mit 85 kWh und soll an Haltestellen mit über 500 kW nachgeladen werden.

Praxistest zur Schnellladung im ÖPNV. Noch in diesem Jahr wollen die Dresdner Verkehrsbetriebe praktische Tests mit einem schnellladefähigen Elektrobus beginnen. Das Versuchsobjekt ist zwölf Meter lang, hat einen Dachstromabnehmer und verfügt über einen Lithium-Polymer-Akku mit 85 kWh und soll an Haltestellen mit über 500 kW nachgeladen werden.

Seit Juni 2014 verfügt der Betriebshof Gruna der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) über eine Ladestation für elektrische Energie. Die Ladestation wurde von der Dresdner Firma M&P Motion Control and Power Eletronics entwickelt und eignet sich laut Angaben auch für sehr kurze und intensive Pulsladungen während des Fahrgastwechsels.

Zum Speichern der Energie befindet sich auf dem Zwölf-Meter-Elektrobus von Göppel Bus ein sehr kompakter Lithium-Polymer-Akku von Hoppecke Advanced Battery Technology aus Zwickau mit einem Energieinhalt von nur 85 kWh. Die Traktionsausrüstung stammt von Vossloh Kiepe.

Überträgt der Dachstromabnehmer - eine gemeinschaftliche Entwicklung von Schunk Bahn- und Industrietechnik und des Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI - eine Leistung von 250 kW, ist der für einen Linienumlauf notwendige Ladevorgang innerhalb von 6 min abgeschlossen.

Die Komponenten und Techniken für einen solchen rein elektrischen Betrieb städtischer Linienbusse ohne Fahrleitung entstanden im Rahmen des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundvorhabens "Schnellladesysteme für Elektrobusse im ÖPNV (SEB)". Koordiniert wird das Projekt vom Fraunhofer IVI. Für Dr. Thoralf Knote, Abteilungsleiter am Institut, ist damit ein lang verfolgtes Ziel erreicht: "Dass sich dieses Schnellladeprinzip in der Praxis durchzusetzen beginnt, freut mich persönlich sehr. Mit den Dresdner Verkehrsbetrieben als Anwender steht dem Institut ein langjähriger und zuverlässiger Praxispartner zur Seite."

Die Idee dieses sogenannten "DockingPrinzips" entstand am Fraunhofer IVI bereits vor einigen Jahren und wurde in mehreren Forschungsprojekten weiterverfolgt, wie das Institut berichtet. Die erteilte Zulassung durch den TÜV Rheinland gestattet nun auch die Anwendung in der Praxis. Der Elektrobus ist Angaben zufolge in der Lage, ohne Nachladung die aktuelle Teststrecke von 12 km zu absolvieren. Durch extrem kurzzeitige Pulsladungen mit sehr hoher Leistung von über 500 kW an Haltestellen lasse sich die Streckenlänge auch mit kleinen preiswerten Energiespeichern nahezu beliebig erweitern.

print
DRUCKEN

    Premium Partner