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14.08.2014 | Bankvertrieb | Schwerpunkt | Online-Artikel

Durchblick im Datendschungel der Steuerskandale

2:30 Min. Lesedauer

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Der UBS-Steuerskandal zeigt, dass Banken mit präventiven Datenaudits besser vorsorgen sollten, meint Hartwig Laute, Geschäftsführer von Recommind. Ein Kommentar.

Mit einer Rekordzahlung von 300 Millionen Euro hat die Schweizer Großbank UBS ein weiteres Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung abgeschlossen. Das ist die höchste Strafe, die eine Schweizer Bank jemals in Deutschland gezahlt hat. Das Institut wird jedoch nicht zur Ruhe kommen. Denn ein weiterer Steuerfall der Bank in Deutschland ist noch nicht ausgeräumt. Und auch in Frankreich, Belgien und weiteren Ländern steht die größte Schweizer Bank derzeit in Verdacht, ihre Kunden beim Verstecken von Schwarzgeld unterstützt zu haben.

Mehr Transparenz durch Präventiv-Audits

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Die Ermittlungen gegen die UBS waren im Jahr 2012 durch Informationen auf einer Steuer-CD in Gang gekommen, die das Land Nordrhein-Westfalen gekauft hatte. In den vergangenen Jahren hat die Bank ihre Kunden gedrängt, mit den Steuerbehörden reinen Tisch zu machen. Inzwischen sind 95 Prozent der deutschen Kunden soweit. Ende dieses Jahres will die Bank gar keine unversteuerten Gelder aus Deutschland mehr verwalten.

Unterstützung bei der Compliance

Im Nachgang zu reagieren ist das eine. Doch wie lassen sich solche Vorkommnisse bereits im Vorfeld vermeiden? Präventive Audits verbessern die Transparenz in Unternehmen und helfen, Verstöße gegen Compliance-Richtlinien – wie etwa die illegale Unterstützung von Steuerhinterziehung durch Bankmitarbeiter – frühzeitig zu erkennen. Sie schützen nicht nur vor finanziellem und Imageschaden. Für Aufsichtsorgane sind präventive Kontrollen sogar verpflichtend. Bei allen Revisionsmaßnahmen darf jedoch der Datenschutz in keinem Fall ignoriert werden, denn das wäre mit erheblichen Rechtsfolgen verbunden. Personenbezogene Daten müssen anonymisiert werden, um den Datenschutzrichtlinien zu entsprechen. Weil im Rahmen solcher Audits teilweise Millionen von Dokumenten durchsucht werden müssen, benötigen die Revisionsabteilung oder der Compliance-Verantwortliche spezielle Software-Lösungen, die auch größte Datenmengen schnell und automatisiert analysieren können.

E-Discovery als Lösung

Und im Ernstfall? Wenn die berüchtigte Daten-CD erst einmal in Umlauf ist, kommt der Nutzen von E-Discovery-Systemen auch für die „andere Seite“ zum Tragen. Wie bereits bei der Datensichtung im Offshore Leaks-Fall des vergangenen Jahres benötigen auch Steuerermittler bei der heute in der Regel gegebenen Zahl an verfügbaren Daten eine zuverlässige Software, die den Durchblick durch den Datendschungel ermöglicht und Belege für ein mögliches Fehlverhalten aufdeckt.

Zur Person
Hartwig Laute ist Geschäftsführer der Recommind GmbH in Bonn und Director European Sales. Er ist für die Koordination der Software-Kernentwicklung, des operativen europäischen Geschäfts sowie den Verkauf und die Verkaufsstrategie in Europa verantwortlich. Bevor er im Jahr 2000 zu Recommind kam, verantwortete er bei der deutschen Bau- und Grundstücks AG die Bereiche Controlling, IT, Rechnungswesen, Personal und Recht.

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