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18-07-2023 | Klimaschutz | Infografik | Article

Klimatransformation stockt im Mittelstand

Author: Andrea Amerland

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Der deutsche Mittelstand hat beim Klimaschutz Nachholbedarf. Es hapert laut einer Studie offenbar an der nötigen fachlichen Expertise und der Strategieentwicklung. Das beides zusammenhängt, liegt auf der Hand.

Bislang haben lediglich 40 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen hierzulande Klimakonformität fest in der Unternehmensführung verankert. 52 Prozent arbeiten immerhin bereits an einer umfassenden Klimastrategie. Das geht aus der Studie "Climate Governance 2023" hervor. Dafür hat Forsa im Auftrag von FTI-Andersch und der Leuphana Universität Lüneburg im Jahr 2022 rund 152 deutsche Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 40 und 1.000 Millionen Euro sowie einem Personalbestand zwischen 250 und 5.000 Beschäftigten befragt.

Etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer moniert demnach, dass es an internem Klima-Know-how fehle. Wenn es darum geht, den  CO2-Ausstoß zu minimieren, setzen 82 Prozent der Befragten auf die Nutzung alternativer Energieträger mit einer geringeren Emissionsbelastung. 71 Prozent bauen eine technische Infrastruktur auf, um den klimarelevanten Ausstoß zu erheben. 55 Prozent haben ihre Richtlinien für Mobilität sowie Geschäftsreisen angepasst oder planen dies. Doch nur 28 Prozent haben Klimaneutralität bereits als Ziel definiert. Bei 72 Prozent steht lediglich die CO2-Reduktion im Fokus. Und jedes vierte Unternehmen überwacht seine Abgaben an die Umwelt nur unregelmäßig. 

Nachhaltigkeit im Mittelstand nicht ohne Regulierung

Auch bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist der Mittelstand noch nicht sehr weit, zeigt die Befragung. Im Gegensatz zu Dax-Konzernen, geben mehr als die Hälfte keinerlei Auskunft über ihre Umwelt- und Klimaschutzaktivitäten. Knapp 40 Prozent der Betriebe planen dies aber.

Patrick Velte von der Leuphana Universität Lüneburg, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat, sieht in den fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen eine der Ursachen, warum KMU beim Thema Sustainability noch nicht sehr weit sind. "Die Verbesserungspotenziale im deutschen Mittelstand zur klimabezogenen Unternehmensführung sind nicht wirklich überraschend. Über die neuen EU-Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und zu den nachhaltigkeitsbezogenen Sorgfaltspflichten in der Wertschöpfungskette (CSDDD) wird die Klimatransformation in hohem Maße mittelstandswirksam, sodass sich die ernüchternden Befunde in Kürze ändern dürften", ordnet der BWL-Professor die aktuellen Studienergebnisse ein. 

Immerhin gibt es bei 63 Prozent der befragten Mittelständler eine Stabsstelle für Nachhaltigkeitsmanagement auf Ebene der Geschäftsleitung. Allerdings ist die variable Vergütungsstruktur für die Unternehmensführung beziehungsweise für Führungskräfte derzeit nur bei sieben Prozent der KMU bereits mit den Klimazielen des Unternehmens verbunden. Bei 73 Prozent ist das hingegen noch nicht einmal für die Zukunft geplant.

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