Als die stimulierenden Faktoren der Entwicklung und Einführung der Pulverlackierung können die ökologischen und die die Erdöl-Ressourcen betreffenden Zwänge Ende der 60-er und der frühen 70-er Jahre angesehen werden. In den USA war es 1966 die „Rule 66“, die erstmals eine Beachtung von Umweltaspekten bei Lackierungen forderte, ehe in Deutschland im Jahre 1974 das Bundes-lmmissionsschutz-Gesetz (BimschG) und 1986 die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) folgten.
Pulverlacke sind Beschichtungsmaterialien, die nach der Applikation auf den zu beschichtenden Substraten durch Wärmeeinwirkung geschmolzen oder chemisch vernetzt werden und dadurch geschlossene, gut haftende Überzüge ergeben. Sie haben, wie die meisten Oberflächenbehandlungen, hauptsächlich zwei Funktionen: eine dekorative und/oder eine funktionelle.
Warenträger oder Lackiergehänge haben in der Praxis eigentlich „nur“ die Aufgabe das Werkstück bzw. das Lackiergut durch die Anlage zu transportieren. Sie haben in der Regel eine untergeordnete Stellung, da Investitionen in den Gehängebau bzw. seine Optimierung meist nicht vorgenommen werden. Jedoch können Reduzierungen von Produktionskosten und Durchlaufzeiten gerade auch durch eine sinnvolle und zielgerichtete Gehängekonstruktion erreicht werden. Die Gestaltung der Gehänge und Aufhängungen ist sehr vielfältig, sollte aber immer den Gegebenheiten der Anlage und den Anforderungen der Werkstücke angepasst sein. Angepasste Gehänge sind für eine erfolgreiche Pulverbeschichtung ebenso Voraussetzung wie z. B. Fördertechnik, Anlage oder Pulverlack.
Der Trocknungs- und Aushärteprozess, d. h. der Übergang eines flüssigen oder pulverförmigen Beschichtungsstoffes in eine mechanisch feste Beschichtung soll möglichst rationell und ohne Beeinträchtigung der Qualität der noch empfindlichen Oberfläche ablaufen.
Die Vielfalt und die Eigenschaften von Werkstoffoberflächen bestimmen entscheidend den Gebrauchswert der Gegenstände unserer Umwelt. Entsprechend groß ist die Bedeutung der Oberfläche in fast allen Bereichen der Wirtschaft, aber auch für den privaten Verbraucher.
Bei der Pulverlackierung werden zum einen die Gehänge oder Halterungen mitbeschichtet, zum anderen kommt es auch immer wieder zu Fehlbeschichtungen und Störungen in der Lackschicht, was ein Entfernen dieser notwendig macht.
Judith Pietschmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Industrielle Pulverbeschichtung
verfasst von
Judith Pietschmann
Copyright-Jahr
2010
Verlag
Vieweg+Teubner
Electronic ISBN
978-3-8348-9371-0
Print ISBN
978-3-8348-0463-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8348-9371-0
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