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16.12.2013 | Fahrzeugtechnik | Interview | Online-Artikel

"Die technischen Möglichkeiten sprengen oftmals den Rechtsrahmen"

verfasst von: Peter Gaide

2 Min. Lesedauer

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Automatisches Überholen, automatischer Spurwechsel und ob den Autokunden Sicherheit oder Komfort wichtiger ist, waren Thema im ATZagenda-Interview, das Peter Gaide mit Pim van der Jagt führte. Ebenso diskutierten sie die Wiener Konvention sowie mögliche Änderungen in der Straßenverkehrsordnung.

Pim van der Jagt ist seit 2009 Geschäftsführer des Ford Forschungszentrums in Aachen. Zudem leitet der promovierte Maschinenbauer die Forschung und Vorentwicklung im Bereich Fahrdynamik der Ford Motor Company und verantwortet die Forschung und Implementierung von aktiven Sicherheits- und Fahrerassistenzsystemen weltweit. Der 50-Jährige ist außerdem Gastprofessor an der University of Loughborough in England.

Herr van der Jagt, welche Fahrerassistenzsysteme wünschen sich Ford-Kunden?

van der Jagt: Das kann ich nicht pauschal beantworten, die Geschmäcker und Bedürfnisse sind verschieden. Aber nehmen Sie zum Beispiel unser Active-City-Stop-System, das in der Lage ist, das Auto selbstständig abzubremsen, wenn es nicht schneller als 30 km/h fährt. Vor drei Jahren führten wir es ein, gegenwärtig entscheiden sich in Deutschland 15 von 100 Käufern eines neuen Focus dafür.

15 Prozent klingt eher bescheiden.

van der Jagt: Gar nicht! Das ist ein sehr guter Anfang. Außerdem liegen uns erste Zahlen der Versicherer vor, die belegen: Das System ist effektiv, es senkt die Unfallzahlen, was günstigere Versicherungseinstufungen nach sich ziehen könnte. Das ermutigt uns, das System weiterzuentwickeln. Mit der kommenden Generation werden wir die Geschwindigkeit auf 40 bis 50 km/h erhöhen. Und vielleicht sind es dann in ein paar Jahren nicht mehr 15 Prozent, sondern 30 oder sogar mehr.

Was ist Kunden wichtiger, Sicherheit oder Komfort?

van der Jagt: Im Idealfall vereinen Assistenzsysteme beides, und das ist auch unser Anspruch. Wir arbeiten zum Beispiel an der Weiterentwicklung unseres ACC-Systems, sprich: der automatischen Distanzregelung, sodass Fahrzeuge auch bis 180 km/h aktiv bremsen. Es soll komfortabel und sicher sein.

Wird es ACC auch im Fiesta geben?

van der Jagt: Das wäre interessant, keine Frage. Aber es muss nicht unbedingt ACC sein. Wir forschen an einem System, das den Arbeitstitel "Follow the leader" trägt. Der Fahrer sucht sich auf der Autobahn ein anderes Auto und sagt dem System: "Folge diesem Auto, passe Dich der Geschwindigkeit an! " Das wäre mit einer Monokamera möglich. Eine tolle, sehr kostengünstige Funktionalität für einen Kleinwagen.

Das vollständige Interview mit Pim van der Jagt lesen Sie hier.

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