2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Kann Industrial Ecology die „Wissenschaft der Nachhaltigkeit“ werden?
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Hat Industrial Ecology als Fach oder Disziplin eine eigene Daseinsberechtigung oder fristet sie lediglich ein Schattendasein im Kontext von Nachhaltigkeit oder nachhaltiger Entwicklung? Bezieht man sich auf eine der meistzitierten Definitionen des Fachgebietes, lautet die Antwort vermutlich „nein, Nachhaltigkeit ist nicht unverzichtbar.“ Als das Fach noch in den Kinderschuhen steckte, definierte Robert White, Präsident der US National Academy of Engineering, Industrial Ecology als:
...the study of the flows of materials and energy in industrial and consumer activities, of the effects of these flows on the environment, and of the influences of economic, political, regulatory, and social factors on the flow, use and transformation of resources (
White, 1994
, p. v.)
1
Whites Definition lässt in keiner Weise auf einen normativen Kontext für dieses Fachgebiet schließen. Doch im nächsten Satz fährt er fort: “The
objective
(my emphasis added) of industrial ecology is to understand better how we can integrate environmental concerns into our economic activities
2
.” Mit dieser Zweckbestimmung fügte er eine normative Dimension hinzu, die eine fortgesetzte Debatte darüber auslöste, ob die Industrial Ecology ein eindeutig wissenschaftliches Unterfangen oder aber ein Suchen nach Lösungen für eine Reihe gesellschaftlicher Probleme darstellt, deren Behandlung als ein „Muss“ oder „Soll“ im Raum steht.