Welches Kostenrechnungssystem sollten anglophone Tochtergesellschaften in Deutschland anwenden?
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Die Kostenrechnungssysteme in den USA und Großbritannien unterscheiden sich von der deutschen Kostenrechnung. Welches System sollten anglophone Tochtergesellschaften, die in Deutschland ansässig sind, anwenden?
Deutsche Unternehmen legen viel Wert auf eine detaillierte Kostenrechnung. Weit weniger detailgenau ist hingegen die Kostenrechnung von Konzernen in den USA oder Großbritannien.
Für deren Tochtergesellschaften in Deutschland stellt sich die Frage: Wie sollte die Kostenrechnung gestaltet sein? Werden die Konzernstandards übernommen? Oder orientiert man sich an den direkten regionalen Wettbewerbern?
Anglophone Konzernstandards auf Kosten der Effektivität
Professor Peter Kajüter und Dr. Moritz Schröder stellen in ihrem Zeitschriftenbeitrag „Kostenrechnung anglophoner Konzerne in Deutschland“ die Ergebnisse einer empirischen Studie vor. Hierfür wurde die Kostenrechnung von 110 Tochtergesellschaften anglophoner Konzerne in Deutschland verglichen. Dabei zeigt sich, dass in vielen Fällen auf die Konzernstandards zurückgegriffen wird. Und dies, obwohl den Controllern und Geschäftsführern dieser Firmen bewußt ist, dass die Kostenrechnung weniger effektiv ist. Die Autoren zeigen nicht nur die konkreten Unterschiede der Kostenrechnungssysteme sondern gehen auch auf mögliche Konsequenzen ein, die der Einfluss anglophoner Muttergesellschaften haben können. Die Autoren empfehlen betroffenen Firmen (Seite 40):
- „Hinterfragen Sie die Eignung der Kostenrechnungstraditionen Ihrer Konzernmutter für die Steuerung Ihrer Tochtergesellschaft.
- Sprechen Sie mit Ihrer Konzernmutter über die Vor- und Nachteile verschiedener Kostenrechnungssysteme und -traditionen.
- Beachten Sie bei der Unterstützung Ihres Managements, wie dieses die Beziehung zum Mutterunternehmen beurteilt.
- Pflegen Sie eine gute Beziehung zum Mutterunternehmen und behalten Sie die Identifikation mit diesem im Auge.“