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03.02.2005 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Michelin will das Rad neu erfinden

verfasst von: Thomas Jungmann

2 Min. Lesedauer

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Auf der Detroit Auto Show präsentierte der französische Reifenhersteller Michelin seine Vorstellung dessen, wie der Autoreifen der Zukunft aussehen sollte: Das "Tweel" (eine begriffliche Synthese aus tyre und wheel) genannte Reifenkonzept (Foto) kommt komplett ohne Luft aus. Der luftlose Reifen der Zukunft soll später einmal denselben Komfort bieten wie ein herkömmlicher luftgefüllter Reifen, nach dem Ansatz der Entwickler jedoch ein Plus an Sicherheit im Verkehr mit sich bringen. Mit der Serienreife sei erst in etwa zehn Jahren zu rechnen. Doch schon jetzt hätten die US-Streitkräfte ernstes Interesse an der Entwicklung gezeigt.

Die "neue Generation von Fahrzeugreifen" stellt einen völlig eigenen Weg des Konzerns in der Reifenentwicklung dar. Allein das äußere Erscheinungsbild hat mit Bekanntem nur wenig gemein, der Tweel sieht wie ein größeres Speichenrad aus. Sein Prinzip ist die Verbindung von Rad und Reifen zu einer Einheit. An der Stelle, an der sich sonst ein luftgefüllter Reifenmantel befindet, weist der Prototyp aus der Michelin-Entwicklung mehrere unterschiedlich flexible Gummischichten auf. Diese umschließen ihrerseits ebenfalls flexible Speichen. Durch diese Anordnung und Bauweise soll der Tweel gegenüber dem Untergrund genauso anpassungsfähig sein wie ein luftgefüllter Reifen, jedoch weit höher belastbar.

Der Prototyp wurde in den USA von Michelin America Research entwickelt. Die Serienreife des Tweel liege noch in weiter Ferne. Zurzeit laufen Tests mit Prototypen in unterschiedlichen Einsatzbereichen. Terry Gettys, der Sprecher von Michelin America Research, geht nach eigenen Angaben anlässlich der Präsentation des Prototyps in Detroit davon aus, dass die Serienproduktion des Tweel in circa zehn Jahren anlaufen könnte – zunächst bei Militärfahrzeugen und erst dann im zivilen Einsatz. Derzeit tauge das Konzept jedenfalls noch nicht für den Automobilbereich, aber daran, versicherte Gettys, werde gearbeitet.

Derzeit könne man, diesen Schluss ließen Testreihen bereits zu, von einer durchschnittlichen Lebensdauer von fünf Jahren oder einer Kilometerleistung von 130.000 Kilometern ausgehen. Was das Gesamtkonzept für die US-Streitkräfte so attraktiv macht, ist, dass der Tweel offensichtlich ganz ohne Reparaturen an Reifen auskommt. Ferner habe ein spektakulärer Test gezeigt, dass sogar eine explodierende Landmine den Tweel bei der Überquerung nicht so stark beschädigen kann, dass sie ihn am Weiterrollen hindert.

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