Von der Zukunftsvision zum Trendthema: Künstliche Intelligenz ist in Unternehmen angekommen. Das zeigen diverse Analysen von Stellenanzeigen. So schreiben Unternehmen laut Stepstone rund 50 Prozent mehr KI-Jobs aus als noch vor fünf Jahren.
Der KI-Hype schlägt sich auch in den Stellenangeboten nieder. Fähigkeiten rund um Künstliche Intelligenz sind gesucht.
Institut der deutschen Wirtschaft
Der Bedarf nach Arbeitnehmenden, die sich mit Deep oder Machine Learning auskennen, ist deutlich gestiegen. Die Suche nach solchen Fertigkeiten rund um Künstliche Intelligenz (KI) hat in den vergangenen fünf Jahren um 46 Prozent zugenommen, ergibt eine Analyse von allen Stepstone-Stellenanzeigen in Deutschland seit Januar 2019. Einen noch größeren Anstieg verzeichnet die Jobbörse für diesen Zeitraum lediglich bei Soft Skills wie Kreativität und Kommunikationsfähigkeit (Plus 190 Prozent).
"Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. KI wird in Zukunft immer mehr in unseren Arbeitsalltag Einzug halten. Doch der Mensch wird niemals ersetzt werden - er wird nur andere Aufgaben übernehmen", kommentiert Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte der Stepstone Group, die Analyseergebnisse.
KI-Hype in Unternehmen bereits vor Chat GPT
Bereits 2021, noch bevor generative KI wie Chat GPT zum Einsatz kam, gab es bei der Suche nach Mitarbeitenden mit KI-Know-how ein Plus in Höhe von 85 Prozent im Vergleich zu 2019. Den bisherigen Höchststand im Recruitng von AI-Kompetenz verzeichnete die Job-Börse allerdings 2022 mit Zuwächsen von 117 Prozent.
In welchen Bereichen besonders viele Spezialisten gesucht werden, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Mehr als 1.000 KI-Stellenanzeigen, die im ersten Quartal 2023 auf den Jobportalen Stepstone und Xing sowie bei der Bundesagentur für Arbeit erschienen sind, nahmen die Wissenschaftler dafür in den Blick. Demnach waren rund 72 Prozent der KI-Stellenanzeigen im Bereich Big Data und Business Intelligence ausgeschrieben.
KI-Fachkräfte sind rar
Jeder dritte KI-Experte wurde für Unternehmensberatung und Consulting gesucht, etwas mehr als zehn Prozent für die Bereiche Forschung und Wissenschaft, Robotik sowie Fahrassistenz. KI-Experten in der Bild- oder Sprachverarbeitung werden demgegenüber mit einem Anteil von unter zehn Prozent seltener gesucht.
Allerdings gestaltet sich die Personalbeschaffung von KI-Fachkräften offenbar schwierig, da einige Jobanagebote mehrmals veröffentlicht werden mussten und insbesondere im IT-Bereich Stellen unbesetzt bleiben. Der Bedarf ist laut IW so groß, dass Unternehmen ihre Suche auf das Ausland ausweiten. Die meisten Stellenanzeigen sind dementsprechend englischsprachig.