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07.01.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Volkswagen automatisiert Parken und kabelloses Laden

verfasst von: Katrin Pudenz

5 Min. Lesedauer

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Trained Parking heißt eine neue Evolutionsstufe des Park Assist von Volkswagen. Dabei scannt das Auto einen häufig genutzten Weg zum Parkplatz via Kamera ab und führt ihn fortan computergesteuert und teilautomatisiert aus. In Kombination mit induktivem Laden bietet sich Komfortgewinn. Auch für das kabellose Laden zeigt der Wolfsburger Konzern mit Intelligent Charge eine Lösung auf der CES 2015.

Der "Park Assist" von Volkswagen, der derzeit auf der CES vorgeführt wird, dirigiert den Wagen automatisch in Längs- und Querparklücken (rückwärts) und parkt zudem aus Längsparklücken aus. Erste Modelle des Herstellers parken darüber hinaus auch vorwärts automatisch in Querparklücken ein. Das System unterstützt den Fahrer, indem es selbsttätig die optimalen Lenkradbewegungen durchführt, um auf der Ideallinie ein- respektive auszuparken. Bei der weiteren Park-Assist-Evolutionsstufe - dem Trained Parking - scannt der Wagen - in diesem Fall ein e-Golf - einen häufig genutzten Weg zum Parkplatz via Kamera (Seriensystem aus dem modularen Querbaukasten) ab, speichert ihn und führt ihn fortan teilautomatisiert aus.

Parkmanöver speichern

Noch ist diese künftige Generation des Park Assist in der Entwicklung. Wie das System funktionieren soll, verraten die Entwickler: Der Fahrer parkt auf einem Parkplatz oder in der Garage und gibt dabei ein beliebiges Parkmanöver vor. Das System speichert dieses Manöver in einem Trainingssatz. Sobald der Wagen nun ein zweites Mal in das Umfeld des "trainierten Parkplatzes" einfährt, bietet er dem Fahrer seine Unterstützung an. Und der kann sich über die trainierte Route zu der gespeicherten Parkposition fahren lassen. Der Wagen nutzt dabei die auch heute schon verbauten Seriensensoren aus dem modularen Querbaukasten.

In weiteren Innovationsstufe soll sich dieser Funktionsablauf mit einer Parallelentwicklung kombinieren lassen: dem fernbedienten Einparken. Hierbei könne der Fahrer auf dem Weg zum trainierten Zielparkplatz aussteigen, das Auto teilautomatisiert fahren lassen und via Fernbedienung oder Smartphone überwachen. Selbst das automatische Ausparken auf der trainierten Strecke sei so möglich.

Auch das induktive Laden wird durch die Automatisierung zu einem Kinderspiel, betonen die Ingenieure des Konzerns. Denn der e-Golf kann automatisch über einer induktiven Ladeplatte im Boden andocken. Die Positionierung erfolgt entweder mithilfe einer Frontkamera unter Nutzung spezieller Markierungen im Umfeld der Ladeplatte oder auf der Basis eines von der Ladeplatte ausgesendeten elektronischen Leitstrahls. Die Präzision ist in beiden Fällen bemerkenswert (kleiner ± 5 cm in Fahrtrichtung, kleiner ± 10 cm quer dazu), betonen die Entwickler.

Lesen Sie mehr zum induktiven Laden, das Volkswagen in Las Vegas präsentiert, auf Seite 2.

Parken und Laden

Prinzipiell muss der Fahrer beim induktiven Laden sein Auto lediglich über einer Ladeplatte parken. Wie das funktioniert, zeigt Volkswagen mit einem e-Golf im Rahmen der CES: Haben die Steuer- und Kommunikationseinheit der fahrbahnseitigen Ladeplatte mit dem Fahrzeug einen Kommunikationskanal aufgebaut, kann die kontaktlose Energieübertragung über ein elektromagnetisches Feld zwischen den zwei Spulen (im Boden des Parkplatzes und im e-Golf) beginnen. Zuvor wird die im Parkplatz integrierte Ladeplatte mit einem sogenannten "Power Lift" an den Unterboden des Golf angenähert. Dabei ergibt sich ein nur noch minimaler Luftspalt zwischen beiden Spulen, sodass - im Gegensatz zu bodenfesten Systemen ohne "Power-Lift" - eine höhere Energieeffizienz erzielt und die elektromagnetischen Grenzwerte (EMV-Werte) problemlos eingehalten werden.

Induktives Laden mit Power-Lift

Das induktive Laden mit Power-Lift gilt Konzernangaben zufolge zudem als sicher und einfach. Ein separates Menü im Display des Navigationssystems erlaube es, den Wagen automatisch exakt über der Ladeplatte zu parken. Die Positionierung erfolgt wie skizziert entweder via Frontkamera unter Nutzung spezieller Markierungen im Umfeld der Ladeplatte oder auf der Basis eines von der Ladeplatte ausgesendeten elektronischen Leitstrahls. Alternativ könne der Fahrer eine Smartphone-App nutzen: Dabei werde der Wagen praktisch ferngesteuert. Während des kompletten automatischen Positionierens müsse lediglich ein Softkey gedrückt werden. Stehe der e-Golf über der Ladeplatte, beginne automatisch der Aufbau der Kommunikation zwischen Auto und System und schließlich der Energietransfer (mit einem Wirkungsgrad von 93 Prozent). Der Start des Energietransfers werde dem Fahrer optisch durch eine spezielle Blinksequenz der Frontscheinwerfer und Heckleuchten angezeigt.

Ladezustandsanzeige

Aktuell wird der Status beim Aufladen der Batterie bei allen Volkswagen mit Elektro- oder Plug-in-Hybridantrieb über eine entsprechende Anzeige in den Instrumenten oder alternativ über LED neben der Ladedose abgelesen. Während die Instrumente einen Füllstand anzeigen, ist es im Fall der LED-Anzeige für den sogenannten Ladezustand ein farblich abgestuftes Intervall. Dieses Intervall wird bei dem in Las Vegas erstmals vorgestellten "Charge Check" nun gleichzeitig auf die Außenbeleuchtung eines e-Golf übertragen. Damit verfolgen die Entwickler das Ziel, dass der Fahrer - rund um den Wagen aus jeder beliebigen Perspektive - aus den Augenwinkeln heraus erkennen soll, ob die Batterie geladen wird respektive bereits geladen ist. Dazu nutzt Volkswagen vorn das Positions- und das LED-Tagfahrlicht. Hinten geben die kompletten LED-Rücklichter und (im Fall des in Las Vegas gezeigten Wagen) die dritte Bremsleuchte im Dachspoiler entsprechende Signale ab. Aktiviert wird die Anzeige beim Verbinden des Ladesteckers oder nach dem Betätigen der Zentralverriegelung (bei aktivem Ladestecker). Der Ladezustand wird dann kurzzeitig für fünf bis zehn Sekunden angezeigt.

Lichtzeichen

Sollte die Batterie maximal geladen sein, erfolgt über den genannten Zeitraum ein Dauerleuchten. Sei der Ladevorgang noch aktiv, pulsieren die LED in einem langen Intervall. Wurde eine aktive Abfahrtszeit eingestellt, blitzen die LED in einem kurzen Intervall auf. Geben die LED - trotz verbundenem Ladestecker oder beim Parken über einer induktiven Ladeplatte - keines der drei genannten Signale ab, ist der Ladevorgang nicht aktiv. Mögliche Gründe könnten sein: keine Netzspannung; der Schalthebel befindet sich nicht auf Position "P"; der Wagen parkt nicht exakt über der Ladeplatte (beim induktiven Laden); es liegt ein Fehler im Ladesystem vor.

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