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13.03.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Probefahrt in der neuen C-Klasse: Durchaus dufte

verfasst von: Peter Gaide

3 Min. Lesedauer

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Daimlers Brot-und Butter-Auto steht ab Samstag bei den Händlern. Es fährt sich gut und sieht gut aus, hat aber auch seinen Preis. Aus dem einstigen Baby-Benz ist längst eine S-Klasse des automobilen Mittelklasse-Segments geworden.

Wenn die neue Mercedes-Benz C-Klasse ab diesem Wochenende bei den deutschen Händlern steht, wird sie gut riechen. Für ein fabrikneues Auto ist das zwar nicht ungewöhnlich, aber Daimlers Brot-und-Butter-Modell, das wie gehabt vor allem gegen Audis A4 und BMWs 3er antritt, legt einen drauf: "Nightlife", "Sports" oder auch "Downtown" heißen die Odeurs, die gegen einen Aufpreis von 400 Euro von einem Beduftungs- und Luftfilterungs-System im Innenraum verbreitet werden. Penetrante Duftbaum-Attacken sind dabei aber nicht zu befürchten, davon konnten wir uns anlässlich der Fahrpräsentation des "W 205" in und um Marseille überzeugen. Die Aromen werden dezent verbreitet.

Eine Fußnote? Ja und nein. Den Umsatz des Autokonzerns wird diese Sonderausstattung natürlich nicht signifikant nach oben treiben. Aber sie erzählt ein bisschen davon, was die C-Klasse charakterisiert: zum einen kopiert sie ungeniert (und meist recht gekonnt) die S-Klasse, sodass man sich bisweilen fragt, wozu es noch einer E-Klasse bedarf. Das Duft-System stammt aus der ja erst kürzlich vorgestellten neuen S-Klasse. Daimler spendiert dem Kleinen zudem restlos alle Assistenzsysteme, die das Flaggschiff zu bieten hat. Natürlich gegen einen satten Aufpreis - Ausnahmen sind die Aufmerksamkeits- und Kollisions-Assistenten, die gibt es serienmäßig.

Zum anderen gibt das Duftsystem einen Hinweis auf die künftig wichtigsten Kunden: Asiaten, insbesondere Smog-geplagte Großstadt-Chinesen. China wird die USA als wichtigsten Einzelmarkt der C-Klasse in Kürze ablösen. Ab Ende des Jahres wird dort eine Langversion erhältlich sein. Deutschland bleibt auf Platz drei, gewerbliche Käufer machen hierzulande zwischen 50 und fast 70 Prozent aus. Weltweit sollen in den kommenden sieben Jahren rund 2,5 Millionen C-Klassen verkauft werden - mit einer exakten Prognose hält sich Daimler öffentlich zurück.

Auf der Straße gibt sich die Baureihe keine Blöße, denn fast alles an und in ihr wirkt schlüssig. Fahrwerk, Lenkung, Federung, Ansprechverhalten und Leistung sind sehr gut bis formidabel. Lenkt man zum Beispiel einen C 250 mit Siebengang-Automatikgetriebe, Luftfederung und frei wählbaren Fahrprogrammen über Autobahnen und Landstraßen, kommt fast zwangsläufig Freude auf. Die C-Klasse ist eine luxuriöse Sänfte, ihre große Stärke ist der Komfort. Beine machen kann man ihr aber auch. Im "Sport+"-Programm ist sie straff, direkt und in der Tat sportlich. 33.558 Euro kostet die C 180-Limousine mit 115 kW (156 PS) zur Markteinführung. Wahre Freude wird aber nur mit diversen Sonderausstattungen aufkommen. Die C-Klasse war und ist ein Freund gut gefüllter Bankkonten, aber das ist ja bei den Erzrivalen aus München und Ingolstadt nicht anders.

Den Verbrauch und die CO-Emissionen hat Daimler ordentlich gesenkt, das 95-Gramm-Ziel wird indes eher gestreift als erreicht - letzteres wird eines der großen Ziele des "W 206" sein. In den Markt geht der jetzige Ex-Baby-Benz als C 180, C 200 und C 220 BlueTec. Vier Diesel soll es geben - C 180, C 200, C 220 und C 250 BlueTec, dazu noch den C 300 BlueTec Hybrid. Die CO2-Emissionen pro Kilometer schwanken zwischen 94 und 109 Gramm. Bei den Benzinern werden die Varianten C 180, C 200 und C 250 existieren (116 bis 123 g CO2 pro km). Später folgt ein Sechszylinder mit 245 kW (333 PS) und als Diesel-Hybrid der C 350 Plug-in-Hybrid. Alle Triebwerke erfüllen Euro 6 und verfügen über ein Start-Stopp-System.

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