Bohranlage zur Erdgasförderung
WEG Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) meldet sich mit der Stellungnahme "Fracking zur Schiefergasgewinnung - Ein Beitrag zur energie- und umweltpolitischen Bewertung" zum Hydraulic Fracturing zu Wort. Der SRU stellt fest, dass Fracking energiepolitisch nicht notwendig ist und für Deutschland keinen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Eine kommerzielle Nutzung des Frackings soll wegen der vorhandenen Wissenslücken nicht gestattet werden, die weitere Erforschung muss auf der Basis von Pilotprojekten erfolgen.
Der SRU kommt in seiner Stellungnahme zu dem Ergebnis, dass die Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten für Deutschland nicht mit einer Verbesserung des Klimaschutzes einhergeht und auch nicht als Unterstützung der Energiewende herangezogen werden kann. Gemessen am Gasbedarf können die lokalisierten Vorkommen des gebundenen Erdgases als gering eingeschätzt werden. Hinzu kommen die hohen Kosten für die Förderung, die eine kommerzielle Nutzung als unwahrscheinlich erscheinen lassen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist nach Meinung des SRU die nach wie vor noch nicht geklärten Unsicherheiten über die Umweltauswirkungen des Frackings. Anhand von transparent geplanten und durchgeführten Pilotprojekten unter Einbeziehung der Öffentlichkeit sollen die noch zahlreich vorhandenen Wissenslücken geschlossen werden.
Dieter Lohmann befasst sich in seinem Beitrag "Erdgas aus Schiefer" mit den weltweiten Shale Gas-Vorkommen (Shale Gas = Erdgas in Tonsteinen wie Schiefer), die sich nach Schätzungen von Experten auf 450 Bio. km³ belaufen. Dabei befasst er sich mit dem Boom in den USA, dem Forschungsprogramm GASH und der Frage "Shale gas: Fluch oder Segen?" Auch Lohmann kommt zu dem Ergebnis, dass die Förderung des gebundenen Erdgases noch weiter erforscht werden muss, um mögliche Probleme besser identifizieren zu können.