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2012 | Buch

Geld, Kredit und Banken

Eine Einführung

verfasst von: Prof. Dr. Horst Gischer, Prof. Dr. Bernhard Herz, Prof. Dr. Lukas Menkhoff

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Über dieses Buch

Die Subprime-Krise und deren realwirtschaftliche Folgen für fast alle westlichen Industrieländer hat die herausragende Bedeutung von Finanzmärkten und Bankensystemen in den wissenschaftlichen Fokus gerückt. Das Verständnis dieser Märkte ist sowohl für die Geldpolitik als auch für Praktiker in Finanzinstitutionen zentral. Das Lehrbuch zeigt die jüngsten Entwicklungen in Wissenschaft und Praxis. Die Autoren nehmen aus theoretischer Sicht die institutionenökonomische Argumentationsweise auf und beleuchten die Bedeutung der Europäischen Zentralbank aus geldpolitischer Sicht. Die außenwirtschaftliche Perspektive ergänzt die Analyse. Finanzierungsbeziehungen, Finanzinstitutionen und internationale Bankaufsichtsfragen stehen - über die traditionellen Themen der Geldtheorie und Geldpolitik hinaus - im Vordergrund. Auch auf Themen wie z.B. Finanzsektorfunktionen, elektronisches Geld, Theorie der Banken, Bankenaufsicht, Kreditkanal, Inflation Targeting und die Taylor-Regel wird ausführlich eingegangen und den veränderten Anforderungen an Regulierung und Finanzmarktaufsicht ausführlich Rechnung getragen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Funktionen des Finanzsektors
Zusammenfassung
Finanzmärkte spielen eine immer wichtigere Rolle in der Wirtschaft. Ihre Akteure strukturieren die Unternehmenslandschaft um, sie transferieren Kapital rund um die Welt und sie machen Millionen von kleinen Anlegern über Aktienkäufe zu Kapitalisten. Finanzmarktpreise, wie der deutsche Aktienindex DAX oder der Dollar-Wechselkurs, gehören heute täglich zu den wichtigen Nachrichten.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 2. Finanzsystem und Finanzierung
Zusammenfassung
In Deutschland und weltweit wachsen Finanzmärkte in rasantem Tempo; es "sterben" Zweigstellen; das Online-Banking blüht und führt zur Neugründung von spezialisierten Finanzinstitutionen; Kapitalmärkte gewinnen im Vergleich mit den dominierenden Kreditinstituten an Bedeutung; die großen deutschen Finanzinstitutionen erwirtschaften Teile ihrer Wertschöpfung im Ausland und befinden sich zu großen Anteilen in ausländischem Besitz.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 3. Zentralbanken und Europäische Zentralbank
Zusammenfassung
Das Projekt einer Europäischen Währungsunion war das wohl ehrgeizigste wirtschaftspolitische Vorhaben in Europa während der 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Eine Währungsunion erfordert den Verzicht auf nationalstaatliche Gestaltung der Geldpolitik. In kaum einem Land fiel dieser Verzicht schwerer als in Deutschland. Dies hat wenigstens drei Gründe: Erstens bedeutet der Übergang zu einer einheitlichen europäischen Geldpolitik eine Entmachtung der angesehenen Deutschen Bundesbank. Dieses Unbehagen geht zweitens einher mit hoher Inflationsaversion in Deutschland und traditionell höheren Inflationsraten in den Nachbarländern. Drittens schließlich war Deutschland als wirtschaftlich größtes Land, das zudem als einziges Mitgliedsland der Währungsunion über eine international breit verwendete Währung verfügte, bis zur Währungsunion in seiner Geldpolitik autonomer als die meisten Nachbarländer. Letztere mussten mit ihrer Geldpolitik vor allem im Europäischen Währungssystem in hohem Maße den Vorgaben der Deutschen Bundesbank folgen.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 4. Geldschöpfung im Finanzsektor
Zusammenfassung
Geld ist ein ganz besonderes Finanzaktivum, das allerdings im Laufe der Geschichte immer wieder andere Formen angenommen hat. Heute bezahlen Menschen zunehmend weniger mit Bargeld und benutzen stattdessen Schecks, Kreditkarten oder Geldkarten. Es darf auch spekuliert werden, ob Geld in Zukunft vielleicht als cybercash vorwiegend im Internet zirkuliert und damit viele hergebrachte Institutionen zu Anpassungen zwingen wird.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 5. Motive der Geldhaltung und makroökonomisches Grundmodell I
Zusammenfassung
Bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wurde monetären Fragestellungen in der ökonomischen Forschung wenig Bedeutung beigemessen. In den bis dahin vorherrschenden sog. neoklassischen Gleichgewichtsmodellen galt Geld allein als eine Art Schmiermittel zur „technischen“ Abwicklung von realwirtschaftlichen Transaktionen. In einem anderen populär gewordenen Bild erscheint Geld als Schleier, der sich vor die Realwirtschaft legt und die wahren Allokationsmechanismen verdeckt. Es ist daher wenig verwunderlich, dass die wesentlichen Grundlagen der mikroökonomischen Theorie ohne Rückgriff auf ein Geldgut auskommen. Die paradigmatische Wende leitete John Maynard Keynes im Jahr 1936 ein, als er in seiner Epoche machenden „General Theory“ erstmals den Einfluss der Geldversorgung auf makroökonomische Zustände systematisch analysierte.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 6. Theorie der Zinsen
Zusammenfassung
Zinsen gehören zu den zentralen ökonomischen Größen, mit denen nicht nur der vermeintliche Fachmann, sondern auch der Laie mehr oder weniger regelmäßig konfrontiert wird. Für den privaten Akteur beeinflussen sie z.B. die Anlageentscheidungen oder die langfristigen Planungen für die Schaffung von Wohnraumeigentum. In Unternehmen sind Zinsen Orientierungsgrößen für die relative Vorteilhaftigkeit von Investitionsalternativen und spiegeln die Kosten des Fremdkapitals wider. In der politischen Öffentlichkeit wiederum sind Zinsen nicht selten Indikatoren für die aktuelle oder zu erwartende gesamtwirtschaftliche Situation. Darüber hinaus haben Zinsänderungen regelmäßig Auswirkungen auf die Kurse an internationalen Aktienbörsen und damit gleichsam auf den „Puls der Wirtschaft“.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 7. Zinsstrukturtheorie
Zusammenfassung
Bereits ein oberflächlicher Blick in die Finanzmarktseiten seriöser überregionaler Tageszeiten offenbart, dass in der Realität nicht nur einzelne Zinssätze für sich genommen von Interesse sind, sondern vor allem das – mehr oder weniger typische – Nebeneinander zahlreicher unterschiedlicher Zinsen und Renditen für Anlageentscheidungen berücksichtigt werden muss. Es kommt letztendlich auf eine möglichst präzise wählbare Kombination von Fristen, Risiken und Zinskonditionen an, wenn nach der optimalen Finanzanlage gesucht wird. Die im Folgenden diskutierten Theorien der Zinsstruktur spielen hierbei eine prominente Rolle.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 8. Theorie der Banken
Zusammenfassung
In den Kapiteln 1 und 2 haben wir bereits die makroökonomischen Funktionen von Finanzintermediären im Allgemeinen und Banken im besonderen kennen gelernt. In diesem Abschnitt widmen wir uns primär der mikroökonomischen Begründung der Existenz von Finanzinstituten. Wir suchen also nach überzeugenden Antworten auf die Frage: Warum gibt es Banken?
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 9. Kreditrationierung: Modellansatz und Relevanz
Zusammenfassung
Im vorangegangenen Kapitel haben wir herausgestellt, dass Banken einen großen Teil ihrer Erträge mit der Vergabe von Krediten an private und öffentliche Schuldner erwirtschaften. Wir haben aber auch auf die damit verbundenen Risiken hingewiesen. In diesem Abschnitt wollen wir nunmehr das Kreditvergabeverhalten von Banken genauer analysieren. Da sich Finanzinstitute bei der Darlehensgewährung stets in einer Situation befinden, in der sie systematisch über weniger relevante Informationen verfügen als der Kreditnehmer, werden sie auch spezielle Vorsichtsmaßnahmen treffen, um die tatsächlichen Kreditrisiken möglichst zu begrenzen. Die Kreditrationierung ist ein Verfahren, das diesen Überlegungen Rechnung trägt.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 10. Regulierung des Finanzsektors
Zusammenfassung
Die im Jahr 2007 ausgebrochene Finanzkrise hat fast zum Kollaps des weltweiten Finanz- und Wirtschaftssystems geführt. Bis ins Jahr 2011 hinein haben sich viele Finanzinstitutionen und Volkswirtschaften noch nicht wieder vollständig erholt. Eine breit akzeptierte Lehre dieser Krise ist die Einsicht, dass der Finanzsektor einer geeigneten Regulierung bedarf und dass diese bis in die Krise hinein ungenügend war. Insofern sehen manche Beobachter das Finanzsystem an einer Wasserscheide: Während seit den 80er Jahre fortschreitend liberalisiert wurde, könnte dieser Trend umgekehrt werden zugunsten einer stärkeren Regulierung der Finanzmärkte.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 11. Bankenregulierung und Einlagensicherung
Zusammenfassung
Eine bislang hoch angesehene Bank bricht zusammen, was zu einem erheblichen Vertrauensverlust in den Finanzsektor führt. Es kommen Zweifel an der Solidität anderer Finanzinstitutionen auf, zum einen weil sie möglicherweise eine ähnliche Geschäftspolitik betrieben haben, zum anderen weil sie mit der gescheiterten Bank in Geschäftsbeziehungen standen und deshalb Forderungsausfälle befürchtet werden. Aus Sorge um ihr Geld ziehen viele Menschen Einlagen ab, aber auch professionelle Marktteilnehmer versuchen ihre Außenstände zu reduzieren. Diese Maßnahmen setzen eine Spirale in Gang, weil der Abbau finanzieller Verflechtung von einer Seite – seien es Kredite oder Einlagen – immer auch eine gleichgerichtete Bewegung auf der anderen Seite der Bilanz erzwingt. Kreditschrumpfung limitiert die Geschäftsmöglichkeiten der Realwirtschaft, so dass aus dem Zusammenbruch einer einzigen Bank die Rezession der Gesamtwirtschaft entstehen kann.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 12. Makroökonomisches Grundmodell II und Systematik der Übertragungswege
Zusammenfassung
Nachdem wir in den vorangegangenen Kapiteln die grundlegende Organisation von Finanzsektoren analysiert haben, wenden wir uns nunmehr der Frage zu, auf welchem Wege eine monetäre Maßnahme der Zentralbank, z.B. die Veränderung des Basiszinssatzes, den realwirtschaftlichen Sektor erreicht. Die Kenntnis des relevanten Transmissionskanals ist für die Wirksamkeit der Geldpolitik von entscheidender Bedeutung. Allerdings sind sowohl theoretisch als auch empirisch konkurrierende Erklärungsansätze in bezug auf den geldpolitischen Übertragungsweg begründbar, die nachfolgend skizziert, systematisiert und im Kapitel 13 ausführlicher diskutiert werden.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 13. Übertragungswege der Geldpolitik
Zusammenfassung
Die weitere Vorgehensweise orientiert sich unmittelbar an der Übersicht 12.7. Wir diskutieren im Folgenden, welche spezifischen Annahmen und Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit der geldpolitische Impuls über Zinsund Vermögenspreiseffekte in den realwirtschaftlichen Sektor gelangt. An dieser Stelle begegnet uns damit erneut die Frage nach der ökonomischen Bedeutung des Zinses (hier sei an die Ausführungen in Kapitel 6 erinnert). Obgleich im vorherigen Abschnitt die bedeutsame Rolle des Bankensektors herausgestellt wurde, soll in diesem Kapitel zunächst davon ausgegangen werden, dass die Angebots- und Nachfragepläne der Finanzintermediäre im klassischen Sinne zinselastisch sind. Diese Prämisse ist gleichbedeutend mit im Zinssatz steigenden Kreditangebots- und im Zinssatz fallenden Depositennachfragefunktionen. Folgerichtig werden die monetären Eingriffe der Zentralbank von den Kreditinstituten ungehindert an die privaten Nichtbanken weitergeleitet. Die Intensität der realwirtschaftlichen Reaktion ist damit allein von den Anpassungen bei den Haushalten, den Unternehmen bzw. dem Ausland abhängig.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 14. Geldwertstabilität als Ziel der Geldpolitik
Zusammenfassung
Glaubt man den Verlautbarungen der Notenbanken, so ist die Sicherung der Geldwertstabilität das primäre Ziel der Geldpolitik. Dennoch beobachten wir in allen Industrieländern Inflation, also dauerhaft steigende Preisniveaus. Warum lassen Notenbanken wie die amerikanische Fed oder die Europäische Zentralbank diesen Verlust an Geldwertstabilität zu?
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 15. Geldpolitische Instrumente
Zusammenfassung
Geldpolitische Instrumente scheinen zunächst ein wenig aufregendes Randgebiet der Geldpolitik zu sein. Tatsächlich jedoch unterliegt das Instrumentarium mindestens so starken Änderungen wie die geldpolitische Strategie. Das aktuelle Instrumentarium hat in seiner konkreten Ausgestaltung mit dem der 1980er Jahre wenig und mit dem der 1950er Jahre fast nichts zu tun.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 16. Regelbindung in der Geldpolitik
Zusammenfassung
Im letzten Kapitel haben wir abgeleitet, warum die Geldwertstabilität das primäre Ziel der Notenbankpolitik sein sollte. Es stellt sich jetzt die Frage, wie die Geldpolitik zu gestalten ist, damit Preisniveaustabilität erreicht werden kann. Von besonderer Bedeutung für die geldpolitische Praxis ist dabei, wie groß der Entscheidungsspielraum einer Notenbank sein sollte. Soll einer Notenbank viel Eigenständigkeit für ihre Entscheidungen eingeräumt werden, so dass sie in jeder Situation jeweils ungebunden und diskretionär entscheiden kann? Oder soll der Entscheidungsspielraum der Notenbanker und Notenbankerinnen durch geldpolitische Regeln begrenzt werden? Dieser Gegensatz von regelgebundenen versus diskretionären Entscheidungen hat in der geldtheoretischen und -politischen Debatte unter dem Stichwort rules versus discretion eine lange Tradition.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 17. Zwischenziele und operative Ziele der Geldpolitik: Taylor-Regel und Inflation Targeting
Zusammenfassung
Notenbanken sollen ihre Politik regelgebunden verfolgen, damit ihre Entscheidungen transparent, vorhersehbar und überprüfbar sind. Allerdings können Notenbanken die wirtschaftliche Entwicklung nicht direkt steuern. Zwischen dem Einsatz ihrer Instrumente und den Wirkungen auf Preisniveau, Sozialprodukt und Beschäftigung liegen die bekannten langen und variablen Wirkungsverzögerungen. Wie aber können sich Notenbanken regelgebunden verhalten, wenn ihre Maßnahmen nicht direkt, sondern nur mit erheblichen, schwankenden Zeitverzögerung wirken? Und an welchen Indikatoren sollen sie sich orientieren, wenn sie ihre Entscheidungen treffen?
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 18. Die geldpolitische Konzeption der Europäischen Zentralbank
Zusammenfassung
Im Maastrichter Vertrag von 1993 wurde die Verfassung der Europäischen Geldpolitik verankert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf dieser Grundlage im Oktober 1998 das Konzept der stabilitätsorientierten geldpolitischen Strategie entwickelt und nach vier Jahren praktischer Erfahrungen im Mai 2003 überprüft und angepasst. Das Strategiegebäude der EZB setzt sich dabei aus vier Elementen zusammen. Ziel der geldpolitischen Strategie ist die Sicherung der Geldwertstabilität. Seine Entscheidungen trifft der EZB-Rat im Rahmen seines sogenannten Zwei-Säulen-Konzepts auf Basis einer umfassenden Analyse möglicher Preisrisiken. Dies beinhaltet eine wirtschaftliche und eine monetäre Analyse (vgl. Schaubild 18.1).
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 19. Währungstheoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Bisher haben wir angenommen, dass die Volkswirtschaft geschlossen ist – also keine Wirtschaftsbeziehungen mit dem Ausland unterhält. Wir sind so vorgegangen, um die Dinge einfach zu halten und eine Intuition für die wesentlichen Wirkungsmechanismen zu entwickeln. In diesem Kapitel werden wir die Volkswirtschaft „öffnen“ und den Rahmen entwickeln, um die Folgen der Globalisierung für die Geldpolitik analysieren zu können.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 20. Geldpolitik bei globalen Finanzmärkten
Zusammenfassung
In einer globalisierten Wirtschaft verandern sich die Anforderungen an die Geldpolitik auf vielfaltige Weise. Die wirtschaftliche Entwicklung des Inlands wird auch von Ereignissen im Ausland beeinflusst, etwa über veranderte Waren- und Kapitalströme. Gleichzeitig können wirtschaftliche Ereignisse in einer groften Volkswirtschaft, wie Deutschland im Euro-Raum oder die USA weltweit, die Wirtschaftsentwicklung in Nachbarlandern verandern – mit möglichen Rückwirkungen ins Inland. Notenbanken werden daher Entwicklungen im Ausland in ihr geldpolitisches Kalkül einbeziehen. Zusatzlich andert sich die Wirkung ihrer geldpolitischen Instrumente, da die Geldpolitik nicht nur über die bekannten Transmissionsmechanismen wirkt, sondern auch über Veranderungen der Wechselkurse.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 21. Europäische Währungsunion
Zusammenfassung
Neben der Kaufkraftstabilitat in der binnenorientierten Betrachtung ist der AuBenwert einer Wahrung für international verflochtene Volkswirtschaften von gleichfalls groBer Bedeutung. Gerade kleinen Landern fehlt es regelma- Big an Einfluss und Gestaltungspotential, um (starken) Schwankungen des Wechselkurses ihrer jeweiligen Landeswahrung entgegenzutreten. Die Ver- bindung mit geeigneten Partnern zur Errichtung einer Gemeinschaftswahrung stellt eine denkbare Handlungsalternative dar.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Kapitel 22. Geldpolitik in der Finanzkrise
Zusammenfassung
Die Finanzkrise der Jahre 2008/09 war in ihrem Umfang und ihren Auswirkungen die schwerste Finanz- und Wirtschaftskrise seit der Weltwirtschaftskrise der frühen 1930er Jahre. Deutschland bspw. erlebte den Zusammenbruch mehrerer grofter Banken, erlitt 2009 mit 5% BIP-Reduktion einen einmalig schweren Wirtschaftseinbruch und die Wirtschaftspolitik sah sich zu drastischen Rettungsmaftnahmen genötigt.
Horst Gischer, Bernhard Herz, Lukas Menkhoff
Backmatter
Metadaten
Titel
Geld, Kredit und Banken
verfasst von
Prof. Dr. Horst Gischer
Prof. Dr. Bernhard Herz
Prof. Dr. Lukas Menkhoff
Copyright-Jahr
2012
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-23257-2
Print ISBN
978-3-642-23256-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-23257-2