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24.07.2015 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Trübe Aussichten für China

verfasst von: Christian Kemper

2:30 Min. Lesedauer

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An den weltweiten Börsen hat der Kursverlauf chinesischer Aktien für Unruhe gesorgt. Denn das Wachstum der Weltwirtschaft steht auf dem Spiel, wenn in der Volksrepublik eine Rezession ausbricht.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bewertet den Verlauf der Weltkonjunktur im ersten Halbjahr 2015 gerade einmal als ausreichend, berichtet die Journalistin Carmen Mausbach in der Anlage Praxis (Ausgabe 7-8/2015, Seite 2). Dabei sollten die extrem niedrigen Zinsen, der gesunkene Ölpreis und auch der schwächere Euro unterstützend wirken. Mit 3,1 Prozent Wachstum rechnen die OECD-Ökonomen noch im laufenden Jahr. Schuld an den verhaltenen Aussichten für die Weltwirtschaft sei insbesondere eine schleppende Konjunktur in den USA. Neuesten Berechnungen des Bureau of Economic Analysis zufolge ist das Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten im ersten Quartal 2015 um 0,7 Prozent gesunken. Auf Jahressicht gesehen soll die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr um 1,7 Prozent und im Jahr 2016 um 2,8 Prozent wachsen, berichtet Mausbach.

Handelsmacht China dominiert die Weltwirtschaft

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Auch der Ausblick für China ist weiterhin trübe. Erwartet wird in diesem sowie im nächsten Jahr ein Konjunkturwachstum von 7,0 Prozent. Börsianer und global agierende Unternehmer hatten sich mehr erhofft, was sich in vielen Teilen der Erde als Dämpfer bemerkbar machen sollte. Die Volksrepublik ist inzwischen zum Exportweltmeister aufgestiegen, erklärt Holger Görg, Leiter der Forschungsgruppe „Global Division of Labour“ am Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel und Professor für Außenwirtschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, im Beitrag „Die Zukunft des Welthandels“, im Wirtschaftsdienst (Ausgabe 5/2015, Seite 303-318). Im Güterhandel sei Deutschland lange Zeit der Exportweltmeister gewesen, dicht gefolgt von den USA. Im Jahr 2003 stammten beispielsweise zehn Prozent der weltweiten Exporte aus Deutschland. Nun sei China mit Abstand Klassenbester und für knapp zwölf Prozent des Außenhandels verantwortlich.

Aktienanleger setzen auf Europa

Trotz der verhaltenen Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft, der steigenden geopolitischen Risiken und der Eurokrise beurteilen viele Experten das Umfeld für Aktien insbesondere aus dem europäischen Raum als gut. So sagen die Marktstrategen der Fondsgesellschaft GAM voraus, dass die Rallye in Europa weiter anhalten werde. Dazu ziehen sie die möglicherweise steigenden Unternehmensgewinne heran. Auch die Marktstrategen von LBBW Asset Management schätzen das Risiko für eine Kurskorrektur am europäischen Aktienmarkt derzeit als vergleichsweise gering ein. Zudem sollten die ökonomischen Konsequenzen eines Grexits für die Weltwirtschaft und die meisten europäischen Unternehmen verkraftbar sein.

Als weltweite Wachstumsregion sticht noch Indien positiv heraus. Die Wirtschaft des Landes gilt als stabil und wird Prognosen zufolge im Jahr 2015 zu den dynamischsten Volkswirtschaften der Welt gehören. Bis 2050 soll Indien sogar zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen. Ähnlich gute Wachstumsvoraussetzungen gibt es laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers auch in Indonesien und Nigeria.

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