Tiefschlag für Lebensversicherer

Auszug

Schade, dass das alte Jahr mit einem Tiefschlag für die Lebensversicherung zu Ende ging. So deutete Felix Hufeld, Exekutivdirektor Versicherungsaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) an, dass angesichts der künftigen europÄischen Aufsichtsregeln (Solvency II) einzelne Versicherer die SolvabilitÄtsvorgaben nicht mehr schaffen könnten. Die Niedrigzinsphase (in unserem Heft Dauerthema, in dieser Ausgabe etwa der Artikel zur GDV-Jahrestagung ab Seite 30) erschwerten es den Versicherern, ausreichend Eigenmittel aufzubauen. Auf die Frage, wie viele Lebensversicherer zu schwach seien, wird Hufeld wörtlich zitiert: „Es könnten fünf oder zehn sein, ich weiß es nicht.“ Zwar ruderte der Oberaufseher der Versicherung spÄter zurück („Niemand kann vorhersagen, ob Versicherer in Schwierigkeiten kommen könnten“), doch die Meldung war in den Publikumsmedien angekommen und wurde zum gefundenes Fressen für die Dauerkritiker der Lebensversicherung. Die harsche Reaktion der Branche ließ nicht lange auf sich warten. Man muss Hufeld aber zugute halten, dass er sich bisher sehr bedacht und kompetent Äußerte, auch bei einer Podiumsdiskussion auf der Euro Finance Week in Frankfurt am Main, an der ich das Vergnügen hatte, mit zu diskutieren. Aber spÄtestens nach den unbedachten Aussagen des Ex-Deutsche-Bank-Chefs Rolf-E. Breuer, die eine Milliardenklage zur Folge hatten, hÄtte klar sein müssen, dass man an exponierter Stelle in der Finanzbranche mit Aussagen zu Marktteilnehmern nicht vorsichtig genug sein kann. …