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02.09.2014 | Bankenaufsicht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum der Finanzplatz Schweiz leidet

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

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Einst für Anleger äußerst attraktiv, verliert Private Banking in der Schweiz an Glanz. Die Geldhäuser leiden laut einer Studie von Pricewaterhouse Coopers unter Regulierung und Strafabgaben.

Im Schweizer Geschäft mit vermögenden Kunden hinterlassen Regulierung, Strafgelder für unversteuerte Kundengelder und das veränderte Anlegerverhalten ihre Spuren. Kleinere ausländische Banken in der Schweiz könnten zudem unter dem US-Steuerprogramm leiden. Denn Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten in Millionenhöhe belasten ihr Eigenkapital stärker, als das bei den großen Schweizer Banken der Fall ist. Sie haben nach Einschätzung von PWC genügend Rückstellungen gebildet. Stiegen die Wertpapierbestände der Schweizer Banken vor dem Start stetig an, so markiert die Krise einen Wendepunkt für den Alpenstaat als Finanzplatz. Die Wirtschaftsberatungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) zieht in der Studie "Private Banking Switzerland: From Yesterday to the Day after Tomorrow" eine teilweise bittere Bilanz für die Kreditinstitute. Während die weltweit verwalteten Vermögen gestiegen sind, haben die Wertpapiervolumina in den Kundendepots der Schweizer Banken seit 2008 um rund 500 Milliarden Euro abgenommen. Einige Titel seien zwar in Bargeld umgetauscht worden. Gleichwohl ergeben sich laut PWC Nettoabflüsse an Kundenvermögen von knapp 300 Milliarden Euro.

Bessere Performance holt Gelder zurück

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Als Grund für diese Misere schreiben die Berater in der Studie, dass "die Kunden die Mittel zu einem bedeutenden Teil für Strafzahlungen im Zusammenhang mit der Legalisierung von bis dahin unversteuerten Kundengeldern eingesetzt haben". Mit besseren Dienstleistungen und einer stärkeren Performance könnte jedoch ein Teil des Kapitals wieder zurückgeholt werden.

Weniger Banken, weniger Personal

Neben dem Private-Banking-Geschäft ist auch die Zahl der Geldinstitute und der Mitarbeiter weiter rückläufig. Bisher sind laut Martin Schilling, Head Corporate Finance Financial Services bei PWC Schweiz, jedoch "mehrheitlich ausländische Banken betroffen". Als Gründe für den Personalschwund sieht er kostenbezogene und operative Optimierungsmaßnahmen im Backoffice und IT-Bereich. Künftig dürfte laut Studie der Bedarf an Compliance-Spezialisten und Risikomanagern für die Vermögensverwaltung in der Schweiz eher steigen. Denn der geplante automatische Informationsaustausch zwischen Behörden fordert den Banken mehr Transparenz ab.

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