Terahertz, so lautet das Zauberwort der Höchstfrequenztechniker. Die extrem kurze Wellenlänge ist prädestiniert für faszinierende Anwendungen – nicht nur für Nacktscanner. Eine neue Terahertzquelle holt die Technik aus dem Dornröschenschlaf.
Verborgenes entdecken. Terahertz ist die Frequenz der Nacktscanner. Wegen der extrem kurzen Wellenlänge durchdringt sie nahezu jedes Material. Mit Wellenlängen kleiner als 1 Millimeter und größer als 0,1 Millimeter liegt die Terahertzstrahlung im elektromagnetischen Spektrum zwischen Radar- und Infrarotstrahlung. Weil es bislang an leistungsstarken Terahertz-Quellen, Detektoren, Verbindungen und andere geeigneten Bauteilen fehlte, wurde diese Höchstfrequenztechnik gerne vernachlässigt. Die Springer-Autoren Kumud Ranjan Jha und Ghanshyam Singh sprechen in diesem Zusammenhang vom „terahertz bandgap“.
Zudem ist sie schwer zu erzeugen und nachzuweisen. Da sie aber aus medizinischer Sicht als unschädlich gilt, lassen sich sowohl in der Medizintechnik vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten finden als auch in der Sicherheitstechnik, im Automotive-Bereich und in der Kommunikationstechnik. Siehe dazu auch „Terahertz Planar Antennas for Next Generation Communication".
Terahertz-Gesamtsystem auf Siliziumbasis
Nun gelang es Forschern der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Professor Ullrich Pfeiffer, Fachgebiet Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik, eine neue Quelle für Terahertzstrahlung zu entwickeln. Diese besteht aus einer 4x4 Anordnung einzelner Sendeeinheiten. Durch das Kombinieren der 16 Sendeeinheiten kann die Gesamtausgangsleistung bei 0,53 THz bis auf 1 Milliwatt gesteigert werden. Die Ansteuerung und Versorgung der einzelnen Sendeeinheiten erfolgt alleine über die USB-Schnittstelle eines Computers. Die neu entwickelte Terahertz-Quelle ist ein weiterer Baustein für ein Terahertz-Gesamtsystem auf Siliziumbasis.