Skip to main content

2013 | Buch

Vom Fachexperten zum Wissensunternehmer

Wissenspotenziale stärker nutzen, die persönliche Wirksamkeit erhöhen

verfasst von: Wolfgang Reiber

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Fachexperten werden im Vergleich zu Führungskräften in vielen Unternehmen noch immer stiefmütterlich behandelt. Gleichzeitig hat ihre Bedeutung aufgrund der globalen Marktverhältnisse stark zugenommen. Wettbewerbsentscheidend ist mehr und mehr das Wissen geworden, das in die Produkte und in die zu deren Herstellung notwendigen Prozesse „eingebaut“ ist. Der betriebswirtschaftliche Wert eines Fachexperten ist vor diesem Hintergrund abhängig von dem Ausmaß, in dem sein spezifisches Wissen für seine Organisation nutzbar wird. Was bedeutet angesichts dessen „unternehmerisches Handeln“ von Fachexperten? Was können sie konkret tun, um zum Vorteil ihrer Unternehmen, aber auch zu ihrem eigenen Vorteil stärker wirksam zu werden? Wichtig sind unter anderem ein klares Rollen- und Selbstverständnis, ein gutes Verständnis der Organisation, in der sie sich bewegen, sowie unterschiedliche Soft Skills, um in wechselnden Situationen adäquat handeln zu können. Genau diese Punkte vermittelt dieser fundierte Ratgeber. Neben Hintergrundinformationen erhält der Leser vor allem konkrete Empfehlungen, Tipps und vielfältige Anleitungen zur Selbstreflexion.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Hintergründe, Kontext und Handlungsfelder von Fachexperten

Frontmatter
1. Warum Fachexperten wichtiger geworden sind
Zusammenfassung
Globalisierung bedeutet, dass unsere Welt zusammenwächst. Die Vernetzung auch über Kontinente hinweg hat ein noch nie da gewesenes Ausmaß erreicht. Dabei spielt die Entwicklung des Internets eine große Rolle. Für Unternehmen bringt das große Chancen,jedoch auch große Risiken mit sich. Die Konkurrenz ist oft nur einen Mausklick entfernt. Gleichzeitig ist es heute vergleichsweise einfach, selbst global präsent zu sein. Die Herausforderung besteht darin, sich permanent positiv von seinen Mitbewerbern abzuheben. Auf den Neuigkeitsgrad der Angebote kommt es an und auf die in Verfahren und Produkte eingebaute Intelligenz. Der Unternehmenserfolg hängt stark davon ab, wie umfassend, effizient und zeitnah das Wissen und die Kreativität der Mitarbeiter genutzt werden können. Speicherbares Faktenwissen bleibt dabei wichtig, aber noch wichtiger sind für die Organisation die Strukturen und Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenstransfers geworden.
Wolfgang Reiber
2. Führung und Rollen in der Organisation
Zusammenfassung
Die Wirksamkeit des Fachexperten hängt stark von seinem Verhalten und von dem Verhalten relevanter Entscheider in seinem Umfeld ab. Sein Ziel ist es (idealiter), Einfluss im Sinne des Unternehmens auszuüben, d. h. zu führen.
Wolfgang Reiber
3. Entscheidungsprozesse und Mikropolitik
Zusammenfassung
Der Zustand eines Unternehmens ist das Ergebnis vorangegangener Entscheidungen, die Manager zu verantworten haben. Die Wirksamkeit von Fachexperten zeigt sich daran, wie gut es ihnen gelingt, ihr Wissen in die relevanten Entscheidungsprozesse einzubringen. Für Entscheidungen in einfachen und gut strukturierten Situationen stehen bewährte Verfahren zur Verfügung, die helfen, sich rational zu verhalten. In komplexen und schlecht strukturierten Situationen lassen sich die „richtigen“ Entscheidungen jedoch nicht einfach finden. Untersuchungen zeigen, dass persönliche Entscheidungen tatsächlich stärker intuitiv als rational getroffen werden. Und wenn mehr als eine Person im Spiel ist, kommen zusätzliche Faktoren hinzu. In Gruppen oder Organisationen sind Entscheidungen häufig das Ergebnis offener oder verdeckter Aushandlungsprozesse. Dabei geht es auch um Macht, Einfluss und Interessendurchsetzung. Mikropolitik kommt ins Spiel, der Einsatz von Strategien, Taktiken und Techniken zur Durchsetzung individueller Ziele in der Organisation. Mit Mikropolitik ist es wie mit dem Wetter: In irgendeiner Weise findet sie immer statt.
Wolfgang Reiber
4. Wissen
Zusammenfassung
In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich das Verständnis darüber, was Wissen eigentlich ist, verändert. Lange galt Wissen als objektive Erkenntnis, als „wahr“ und damit personenunabhängig. Diese Vorstellung ist aufgrund jüngerer wissenschaftlicher Erkenntnisse problematisch geworden. In der Unternehmenspraxis wird Wissen dagegen von jeher funktional betrachtet. Sein Wert wird danach beurteilt, wie weit es sich im Organisationsalltag bei der Lösung von Problemen bewährt. Klar ist allerdings, dass sich Wissen nicht „managen“ oder bewirtschaften lässt wie irgendein materielles Gut. Wissen ist immateriell und befindet sich in den Köpfen der Menschen. Erkennen und Verstehen hängen davon ab, wie unser Nervensystem funktioniert, was es entschlüsseln kann und wie es mit den entschlüsselten Informationen umgeht. Das hat wichtige Konsequenzen insbesondere für den Umgang mit und den Austausch von Wissen.
Wolfgang Reiber
5. Leitfragen
Zusammenfassung
Um in einer Entscheidungssitzung mit den eigenen Ideen zu überzeugen, ist es notwendig, an diejenigen Gruppen, Gremien und Personen anzuschließen, die die maßgeblichen Entscheidungen treffen oder vorbereiten. Dafür müssen diese Gruppen, Gremien und Personen aber erst einmal identifiziert und in ihren wesentlichen Besonderheiten und Eigenarten verstanden worden sein. Sie werden Ideen dann ernst nehmen, wenn sie zu ihren Zielen, Vorstellungen und Werten passen. Um das einschätzen zu können, ist in der Regel eine sorgfältige Vorbereitung notwendig. Die folgenden Leitfragen sollen helfen, diese Vorbereitung zu strukturieren. Nicht alle Fragen dürften direkt zu beantworten sein, aber in den meisten Fällen sind auch nur einige wirklich relevant.
Wolfgang Reiber

Fachexperten als Selbst GmbH

Frontmatter
1. Organisationale Rahmenbedingungen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es um das Umfeld, in dem der Fachexperte tätig wird. Die äußeren Bedingungen, Möglichkeiten und Restriktionen entscheiden darüber, welchem Wissen und Können Wert zugeschrieben wird und welches Verhalten Erfolg verspricht.
Wolfgang Reiber
2. Selbstmanagement als ein Konzept für Selbstentwicklung
Zusammenfassung
Noch in den 1980er Jahren hielten es die meisten Personalentwicklungsabteilungen für selbstverständlich, dass sie für die Entwicklung von Mitarbeitern zuständig sind. In der Zwischenzeit hat sich ein deutlicher Paradigmenwechsel vollzogen. Im Selbstverständnis der meisten Beteiligten liegt heute die Hauptverantwortung für die berufliche und persönliche Fortentwicklung bei den Einzelnen selbst. Die Unternehmen helfen dabei, stellen unterstützende Rahmenbedingungen, Ressourcen und gegebenenfalls Beratung zur Verfügung. Die eigenen Potenziale auszuschöpfen, die Organisationsziele als Mitunternehmer und auch die persönliche Ziele zu erreichen – das ist in erster Linie Sache des Mitarbeitersbzw. des Fachexperten. Eine Grundlage dafür ist ein persönlich stimmiges und zu den Zielen und Eigenarten der Organisation passendes strategisches Konzept. Wie immer es im Einzelnen auch aussehen mag, das strategische Konzept wird einen Zusammenhang herstellen zwischen dem persönlichen Wollen und Können sowie den relevanten Bezugspersonen und dem sozialen Kontext des Handelns.
Wolfgang Reiber

Wirksam handeln als Wissensunternehmer

Frontmatter
1. Wissenskommunikation
Zusammenfassung
Wissenskommunikation kann schriftlich oder möndlich (persönlich) erfolgen. Häufig handelt es sich um eine Interaktion zwischen zwei Personen (erklären, unterrichten, unterweisen, empfehlen, beraten, überzeugen, alarmieren etc.) oder um eine Präsentation vor einer Gruppe bzw. einem Gremium. Wissenskommunikation umfasst gelegentlich auch die gesamte Organisation, zum Beispiel im Rahmen einer Großveranstaltung oder durch elektronische Medien wie Wikis etc. Die Anlässe für Wissenskommunikation können dabei sehr unterschiedlich sein.
Wolfgang Reiber
2. Überzeugen
Zusammenfassung
Fachexperten müssen überzeugen, wenn sie ihre Vorschläge und Ideen wirksam einbringen wollen. Sie besitzen keine Entscheidungskompetenzen, wenn es um Fragen der Geschäftsentwicklung geht, und normalerweise auch keine Anweisungsbefugnisse gegenüber anderen Personen in der Organisation. Um Menschen im gewünschten Sinne zu bewegen, können sie nur auf die Wirkung ihrer Person und auf die Kraft ihrer Argumente setzen.
Wolfgang Reiber
3. Beraten
Zusammenfassung
Überzeugen und Beraten sind miteinander verwandte Vorgänge. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass es sich bei einer Beratung um eine Dienstleistung handelt und der Fachexperte inhaltlich neutral ist. Beratung heißt, jemanden dabei zu unterstützen, eine für ihn stimmige und umsetzbare Entscheidung zu finden, ohne die eventuell vorhandenen eigenen Präferenzen durchsetzen zu wollen. Dem Berater sind alle möglichen Optionen seines Gegenübers gleich recht. Wenn das nicht der Fall ist, weil er aufgrund seiner Expertise eine Alternative, bezogen auf die Kriterien seines Gegenübers, für besser hält, dann muss er ihn überzeugen. Oder er geht einen Konflikt ein, wenn sich diejeweiligen Bewertungskriterien unterscheiden und ihm die Durchsetzung seines Anliegens wichtig ist.
Wolfgang Reiber
4. Fragen
Zusammenfassung
Mit Fragen lassen sich nicht nur Informationen gewinnen, sie sind auch eine Grundlage für gemeinsames Denken, Lernen und Handeln. Fragen stehen im Mittelpunkt insbesondere von Prozessberatung, aber auch Fachberatung erfordert die Beherrschung von Fragetechniken und eine dementsprechende Haltung der respektvollen Neugierde und der grundsätzlichen Ergebnisoffenheit.
Wolfgang Reiber
5. Konflikte handhaben
Zusammenfassung
Die Kernaufgabe des Fachexperten besteht darin, Wissensbeiträge in die Organisation einzuspeisen. Das geschieht gewöhnlich auf dem Weg der Beratung bzw. der Überzeugung von Entscheidern. Konflikte gehören jedoch ebenfalls zum Alltag von Bert Ex und seinen Berufskollegen. Streit gibt es vor allem mit Kollegen, sei es in Teams (siehe Kapitel 6, in diesem Teil) oder im Rahmen der Erledigung von Regelaufgaben. Zusätzlich kann es zu Konflikten mit Führungskräften kommen.
Wolfgang Reiber
6. In Teams arbeiten
Zusammenfassung
Bert Ex verbringt, wie die meisten anderen Fachexperten auch, einen großen Teil seiner Arbeitszeit in Teams. Häufig handelt es sich um Projektteams, manchmal auch um Task Forces, Qualitätsgruppen oder Prozessteams. Komplexe Aufgaben- und Problemstellungen verlangen heute mehr Expertise, als in einem einzelnen Kopf gespeichert werden kann. In Teams sollen sich die Einzelexpertisen ergänzen und, wenn es gut läuft, auch vergrößern. Expertenteams übernehmen in der Organisation prinzipiell die gleiche Rolle, wie sie einem einzelnen Fachexperten zugeordnet wird: Sie sollen Probleme lösen bzw. Innovationen einleiten und ihre Überlegungen den maßgeblichen Entscheidern in angemessener Weise vermitteln.
Wolfgang Reiber
Backmatter
Metadaten
Titel
Vom Fachexperten zum Wissensunternehmer
verfasst von
Wolfgang Reiber
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-8349-3690-5
Print ISBN
978-3-8349-2414-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-3690-5

Premium Partner