Der europäische Automarkt wächst kräftig. Elektroautos überholen Diesel.
Die Autonachfrage in der Europäischen Union zieht weiter an. Im Oktober wurden 855.484 Pkw neu zugelassen und damit 14,6 % mehr als ein Jahr zuvor, wie der Herstellerverband Acea mitteilte. Auf Sicht der ersten zehn Monate steht ein Plus von 16,7 % auf fast 8,8 Millionen Autos zu Buche. Am stärksten wachsen EU-weit seit Jahresbeginn die Zulassungen von reinen Elektroautos. Der Marktanteil der batteriebetriebenen Stromer lag in den Monaten Januar bis Oktober bei 14 %. Im Oktober überholten die Elektroautos auf Jahressicht auch erstmals den Dieselantrieb, der seit geraumer Zeit mit Rückgängen zu kämpfen hat.
Unter den größten vier EU-Pkw-Märkten verzeichneten Frankreich (plus 21,9 %), Italien (plus 20 %) und Spanien (plus 18,1 %) im Oktober starke Anstiege bei den gesamten Neuanmeldungen. In Deutschland fiel das Wachstum mit knapp 5 % moderater aus. Marktführer Volkswagen kam mit seinen Marken im Monat auf einen Marktanteil von rund einem Viertel. Die Rivalen Stellantis (gut 18 %) und Renault (gut 11 %) lagen dahinter. BMW verzeichnete einen Marktanteil von fast 7 %, Mercedes-Benz knapp 6 %. Der US-Elektroautopionier Tesla steigerte seinen Marktanteil bei 1,7 % auf mehr als das Doppelte.
Keine rosigen Aussichten
"Das Marktwachstum in der EU hält zwar an, aber zum einen liegen wir weiter deutlich unter dem Vorkrisenniveau, zum anderen sind die Aussichten alles andere als rosig", sagte Constantin Gall, Mobilitätsexperte der Beratungsgesellschaft EY. Geopolitische Spannungen, die schwache Konjunktur und hohe Finanzierungskosten dürften 2024 ihm zufolge für Zurückhaltung beim Autokauf sorgen. Um den Absatz anzukurbeln, bleibe den Herstellern der Griff zur Preisschraube. "Die Kunden können sich freuen: Es gibt wieder Rabatte."