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10.05.2023 | Bankenaufsicht | Nachricht | Nachrichten

Zahl der Bafin-Beanstandungen bei Banken 2022 gestiegen

verfasst von: Jan F. Wagner

2 Min. Lesedauer

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Die deutsche Finanzaufsicht (Bafin) hat im vergangenen Jahr bei den von ihr überwachten Banken und Sparkassen insgesamt 988 Beanstandungen verhängt und damit 30 Prozent mehr als 2019. Das geht aus dem Jahresbericht der Bafin für 2022 hervor.

In den Jahren 2020 und 2021 hatte die Bafin aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie die Zügel etwas lockerer gelassen. Daher diente bei der Vorstellung des Jahresberichts vor Journalisten in Frankfurt das Vor-Pandemie-Niveau als Vergleichsbasis. Bei den 2022 von der Aufsichtsbehörde überwachten 2.621 Instituten gab fast ein Drittel mehr Beanstandungen als im Jahr 2019.  

76 "gravierende Beanstandungen"

Von den insgesamt 988 Beschwerden im vergangenen Jahr befassten sich die meisten (88 Prozent) mit den Themen Liquidität oder dem Überschreiten von Großkreditobergrenzen. Besonders Genossenschaftsbanken fielen in diesem Bereich mit 521 Fällen auf, gefolgt von den Sparkassen (242) und den Kredit- und Geschäftsbanken (66). 44 Prozent der insgesamt 76 "gravierende Beanstandungen" wurden an Kredit- und Geschäftsbanken adressiert. Auf dem zweiten und dritten Platz landeten die Genossenschaftsbanken mit 21 Beschwerden und die Sparkassen mit 15. Gründe für die Beanstandungen wurde in dem Jahresbericht nicht genannt.

Bei kleineren Banken und Sparkassen, die direkt der Bafin-Aufsicht unterstehen, fanden im vergangenen Jahr zudem 115 Sonderprüfungen statt und damit neun mehr als 2021. Wie bereits 2021 lag der Fokus der meisten Sonderprüfungen auf der Einhaltung von Mindestanforderungen für das Risikomanagement (MaRisk).

Zinsänderungsrisiken "gut im Griff"

Auf der Presseveranstaltung unterstrich Bafin-Präsident Mark Branson, dass die deutschen Kreditinstitute trotz der abrupten Zinswende" ziemlich gut da stehen". Als Beispiele nannte er jene Institute, die mit einem wirksamen Risikomanagement ihre Zinsänderungsrisiken gut im Griff hätten. Diese würden bereits von den höheren Zinsen profitieren und verbuchten bereits jetzt steigende Erträge. Zwar hätten einige kleinere Banken wegen der Zinswende 2022 Wertberichtigungen in Höhe von rund 13 Milliarden Euro erlitten. Doch diese verfügten über ausreichend Reserven, um die Verluste wieder wettzumachen, betont der Bafin-Chef. 

"Eine Handvoll kleiner Institute mit geringen Reserven und Kapitalpuffern und aktuell hohen Zinsänderungsrisiken begleiten wir besonders eng. Bisher sehen wir hier aber keine Gefahr für eine systemische Krise", so Branson. Tatsächlich sah die Liquiditätssituation bei deutschen Banken Ende 2022 recht gut aus. Wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, betrug die Kernkapitalquote der Institute im Schnitt 17,4 Prozent und liegt damit weit über dem gesetzlich vorgeschriebenen Niveau.

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