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2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

6. Drei Fallanalysen – ein Experiment

verfasst von : Oliver Bidlo, Carina Jasmin Englert, Jo Reichertz

Erschienen in: Tat-Ort Medien

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Zusammenfassung

Das nächste Kapitel, das im Wesentlichen aus drei Fallanalysen von Fahndungssendungen des deutschen Fernsehens besteht, ist ein Experiment – wenn auch kein methodisches oder theoretisches, sondern vor allem ein Experimentieren mit wissenschaftlichen Darstellungs- und Überzeugungsstrategien. Gegenstand der verschiedenen Strategien waren Videos von Fernsehsendungen. Unsere ursprüngliche Absicht war es, drei Formate aus dem TV-Genre Fahndungssendung ausführlich mit der Methode der hermeneutisch-wissenssoziologischen Videoanalyse (siehe hierzu: Reichertz und Englert 2011) im Hinblick auf die jeweils aktiven und aktivierenden Akteure zu untersuchen.

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Fußnoten
1
Genau genommen handelt es sich um fünf Fallanalysen, da in dem Beitrag von Jo Reichertz sowohl das alte Format von Aktenzeichen XY … ungelöst unter Eduard Zimmermann als auch das neue Format von Aktenzeichen XY … ungelöst unter Rudi Cerne als auch (wenn auch nur kurz) das Format der vergleichbaren Sendung Zeugen gesucht – mit Julia Leischik behandelt werden.
 
2
Die größte Nähe zu der ursprünglichen Gliederung findet sich im Beitrag von Carina Jasmin Englert und am meisten hat sich Jo Reichertz davon entfernt.
 
3
Ein kurzer Hinweis zur Schreibweise sei erlaubt. RTL 2 und die meisten Journalisten schreiben „Tatort Internet. Schützt endlich unsere Kinder“. In der Sendung selber und dem Logo wird „tatort internet“ klein geschrieben und der Zusatz „Schützt endlich unsere Kinder!“ mit einem großen Ausrufezeichen versehen. In diesem Beitrag wird „Tatort Internet“ groß geschrieben es sei denn, es wird direkt auf die Einblendung in der Sendung eingegangen.
 
4
Hier zeigt sich der rechtliche Graubereich, mit der RTL 2 sich auch verteidigte: Denn der Mann hatte noch keine Straftat begangen, sondern war „nur“ distanzlos und grenzüberschreitend gegenüber dem vermeintlichen Kind – das ja in Wirklichkeit ein Erwachsener war – aufgetreten.
 
5
Die Selbstbeschreibung findet sich auf der Internetseite des Senders unter: http://​www.​rtl2.​de/​66093.​html.
 
6
Der Ausgangspunkt und der Ansatz der Analyse wären dann ein anderer. Man würde die Selbstbeschreibung hermeneutisch ausdeuten, daran anschließend eine Sendung interpretieren und dann die Ergebnisse unter der Fragestellung „Wie genau stimmt die Selbstbeschreibung mit der Umsetzung überein“ miteinander vergleichen. Dies interessiert uns hier nicht.
 
7
Weitere Informationen zum Film finden sich unter: http://​www.​wikipedia.​de.
 
8
Natürlich handelt es sich hierbei auch um Inszenierungsaccessoirs, nämlich zur Inszenierung von Authentizität.
 
9
Die Chatprotokolle sind zwar original (was man an dieser Stelle getrost unterstellen darf, auch wenn es sich nur um ausgewählte Auszüge handelt), aber natürlich hat nicht ein 13-jähriges Mädchen das Chatgespräch geführt, sondern eine Redakteurin von RTL 2.
 
10
Es erinnert an Szenen beim Sport – z. B. Handball, Fußball oder Basketball –, wo kurz vor dem Spiel, in der Halbzeitpause oder einem kurzen Time out die Kamera sich in den Kreis oder unter die Spieler mischt und von unten nach oben die Ansprache des Trainers oder des Mannschaftskapitäns wiedergibt. Man hat als Zuschauer das Gefühl, unmittelbar dabei, Teil der Mannschaft zu sein.
 
11
Erst nach Fertigstellung des Artikels wurde mir der Aufsatz von Isabell Otto (Otto 2004) über die Sendung Aktenzeichen XY…ungelöst und die Masterarbeit von Nadja Freund (Freund 2008) bekannt. Sie wählen beide einen sehr ähnlichen Einstieg wie ich, argumentieren dann jedoch sehr unterschiedlich. Die Ähnlichkeiten ergaben sich also zufällig, nicht gewollt.
 
12
Genau genommen war Aktenzeichen XY … ungelöst nicht die erste Fahndungssendung in der deutschen Fernsehgeschichte. Genau 28 Jahre zuvor, nämlich am 4. Juli 1938, wurde im nationalsozialistischen Deutschland (und zwar nur in Berlin) die Sendung Die Kriminalpolizei warnt! in die deutschen Fernsehstuben, also die Orte, an denen man sich in den Kindertagen des Fernsehens gemeinsam gegen kleines Entgelt in großen und kleinen Gruppen dem Fern-Sehen hingab (Seegers 1997; Reichertz 2009, S. 20 f.), ausgestrahlt. In dieser, bis 1939 produzierten Sendung wurden die Bürger von Kriminalbeamten über aktuelle Verbrechen informiert (vgl. grundlegend hierzu Pinseler 2006, S. 41 ff., 2010, S. 76 und vor allem: Winker 1994, S. 227).
 
13
Diese Aussage von Zimmermann war so nicht richtig. Laut Kriminalitätsstatistik stieg die bekannt gewordene Kriminalität im Wirtschaftswunderland der 1960er Jahre nur dreimal schneller als die Bevölkerungszahl (vgl. Ummenhofer und Thaidigsmann 2009, S. 17). In seinem Buch nennt Zimmermann dagegen die richtige Zahl. Dort spricht er von „dreimal“ (Zimmermann 1969, S. 46).
 
14
Vgl. http://​www.​youtube.​com/​watch?​v=​9TywYZ3XeN4 – zuletzt aufgerufen am 4. Okt. 2011. Das Video wurde jedoch bereits gelöscht.
 
15
In seinem Buch Das unsichtbare Netz berichtet er, dass er an eine breit angelegte Fahndungssendung gedacht hatte, „bei der die Bereitschaft der Bürger zur Mithilfe aktiviert werden kann“ (Zimmermann 1969, S. 49).
 
16
Gemeint sind hier Polizeibericht oder Stahlnetz – beide von Jürgen Roland produziert oder die Durbridge-Filme, die damals noch echte Straßenfeger waren.
 
17
Später gefragt, wie er zu dem Konzept kam, antwortet Zimmermann: „Ich erinnere mich noch sehr genau. Ich hatte schon vor Aktenzeichen XY… ungelöst eine Sendung in enger Zusammenarbeit mit der Polizei produziert. Diese Sendung, sie hieß Vorsicht, Falle!, diente in erster Linie der Verbrechensprävention. Bei dieser Tätigkeit habe ich die Arbeit der Kripo sehr schätzen gelernt und erkannt, wo genau die Polizei der Schuh drückt. Von da bis zu Aktenzeichen XY … ungelöst war es dann nur ein kurzer Weg. Ich wollte das Fernsehen nicht nur für die Vorbeugung, sondern auch für die repressive Verbrechensbekämpfung und die Fahndung nutzen. Aktenzeichen XY … ungelöst hat die ältere Schwester Vorsicht, Falle! in der öffentlichen Bedeutung dann überflügelt“ (Zimmermann 2006).
 
18
Einen guten Einblick in die damalige Stimmung bei Gegnern und Befürwortern liefert die am 2. Oktober 1970 ausgestrahlte Reportage von Wilhelm Bittorf mit dem Titel „Zimmermanns Jagd“ (http://​www.​youtube.​com/​watch?​v=​H2lvLaA0DZs zuletzt aufgerufen am 2. Okt. 2011). Das Video wurde bereits gelöscht.
 
19
Später machte auch die Niederlande einen Versuch, sich an Aktenzeichen XY … ungelöst zu beteiligen. Verkauft wurde das Konzept seit 1982 an Großbritannien, Irland, Italien, Israel, Niederlande, Polen, Schweden, Ungarn und die USA.
 
20
In der Langfassung lautete das Zitat so: „Die nach Indizien zurechtdramatisierten Spielfilmrekonstruktionen, die Herr Zimmermann als Illustration zeigt, sind doch nichts weiter als miese Grusicals für den Spießer, der in Pantoffeln dasitzt, Bier trinkt und glaubt, er würde zum Augenzeugen, wo er doch nur einer undurchsichtigen Mischung von fact und fiction zuschaut, gelegentlich solchen, in denen Leichenteile die Hauptrolle spielen. Wie wär’s, wenn Herr XY Zimmermann einen, der immer noch gesuchten Naziverbrecher in der heiligen Krimistunde suchen ließe?“ (Böll 1972).
 
21
Aus historischer Perspektive ist interessant (auch um den „Zeitgeist“ zu erfassen), dass der Direktor des Süddeutschen Rundfunks, Horst Jaedicke, damals dem Spiegel zu Protokoll gab, in Zukunft „keine Krimis mehr in sein Programm aufzunehmen“ (Spiegel 49/1971, S. 155). Zum Glück war das nicht sein letztes Wort.
 
22
Leider sind einige der hier verwendeten Videos auf Youtube aufgrund von Beanstandungen der Urheber (ZDF) aus dem Netz entfernt worden.
 
23
Das persona-Konzept von Horton/Wohl bezieht sich auf nicht-fiktionale Radio- und Fernsehsendungen und besagt, dass dort auftauchende reale Charaktere, also Showmaster, Moderatoren, etc. nie sie selbst sind, sondern eine bestimmte, fest umrissene und stabile „Maske“ (= persona) darstellen und mit dieser dargestellten Identität eine gute Projektionsfläche für parasoziale Beziehungen abgeben. Letztere sind ein wichtiges Mittel der Medien zur Erlangung von Zuschauerbindung (vgl. auch Vorderer 1996).
 
24
„So kam es, dass neben dem allgemeinen Quoten-Abwärtstrend für Aktenzeichen XY … ungelöst seit Beginn der Neunzigerjahre, vor allem seit Ende 1999, nun auch die starke Konkurrenz voll durchschlug. Es häuften sich Sendungen, in denen Aktenzeichen XY … ungelöst in Deutschland gerade einmal viereinhalb Millionen Zuschauer vor dem Fernseher lockte – der Marktanteil sank um 16–18 %. Im Jahresdurchschnitt 1999 waren es 5,3 Mio. Zuschauer, im Im Jahr 2000 gab es durchschnittlich gerade noch 4,7 Mio. Aktenzeichen XY … ungelöst -Seher. Zu wenig sei das, beschieden die Verantwortlichen – und suchten das Konzept zu modernisieren. ‚Anpassung an heutige Sehgewohnheiten‘ lautete das Zauberwort“ (Ummenhofer und Thaidigsmnn 2009, S. 81).
 
25
Siehe de.wikipedia.org/wiki/Aktenzeichen_XY_…_ungelöst – letzter Zugriff 4. Okt. 2011.
 
26
Dass diese Problem nicht unbekannt ist, erkennt man auch daran, dass z. B. die Erfolgsstatistik von 2004 mit dem Hinweis versehen wurde: „Hinweis: Nicht alle dieser Fälle wurden unmittelbar von Aktenzeichen XY …ungelöst -Zuschauern, sondern einige davon auch durch anderweitige Fahndungsfortschritte gelöst“ (Ummenhofer und Thaidigsmann 2009, S. 241). Aber selbst hier bleibt man im Vagen.
 
27
In Wikipedia findet sich (neben den links zu den Ausschnitte auf Youtube) folgende Beschreibung dieser Sendung: „Im Auftrag von ZDF/3sat entwickelte Reproducts das Konzept für eine Dokumentationsreihe über Klassiker des deutschen Fernsehens. Den Auftakt bildet Aktenzeichen XY … ungelöst. Basis des Berichts sind Erlebnisse und Anekdoten der Fernsehzuschauer im Zusammenhang mit dieser Sendung. Kein Krimi hatte sich jemals tiefer in die Erinnerung eingebrannt als Aktenzeichen XY … ungelöst – seit 1967 der Bilderfundus eines namenlosen Grauens. Niemand, der nach einer Sendung nicht einmal unters Bett geschaut hätte oder plötzlich eine luftabschnürende Angst bekam, wenn das Treppenhauslicht erlosch. Ausgehend von den persönlichen Erzählungen zeichnet Fernsehzauber das Bild eines Formats, das erfolgreicher und länger als jede andere Sendung die deutschen Bildschirme geprägt hat“ – letzter Aufruf 20.10.2011.
 
28
Im Jahr 1962 bestellte der noch junge Journalist Zimmermann ein Fertighaus, das zwar schnell, doch bedauerlicherweise ohne Dach geliefert wurde. Zimmermann sah sich geneppt, klagte vor Gericht und entwickelte dann die Sendung Vorsicht Falle, mit der er allen Neppern, Schleppern und Bauernfängern an den Kragen wollte und die zum Vorgänger und Wegbereiter von Aktenzeichen XY …ungelöst wurde (vgl. Ummenhofer und Thaidigsmann 2009, S. 17).
 
29
Zu dem Krimicharakter passte auch, dass der Vorspann zu Aktenzeichen XY … ungelöst sich in den ersten Jahren im Schnitt, im Ton und in den Bildelementen deutlich an die Durbridge-Krimis anlehnte. Ein Zuschauer erwartete nach so einem Vorspann erst einmal einen Kriminalfilm.
 
30
Den neuen Vorspann hat Jan Pinseler so beschrieben: „Sind im Vorspann der Sendung im Jahr 2000 noch Polizist/innen bei verschiedenen Ermittlungstätigkeiten zu sehen, so steht im Vorspann ab 2002 der neue Moderator Rudi Cerne im Mittelpunkt und wird unter anderem beim Untersuchen von Beweisstücken gezeigt. Auch auf verbaler Ebene wird die Trennung zwischen der Redaktion, die eine Fernsehsendung gestaltet und der Polizei, die Verbrechen aufklärt, immer wieder verwischt. Diese Vermischung setzt sich auch in der Gestaltung des Studios fort. Seit der ersten Sendung wird mit der Einrichtung des Studios auf das Bild einer Fahndungszentrale angespielt, die in der Sendung teilweise als Polizistinnen identifiziert werden, gemeinsam an der Lösung von Kriminalfällen zu arbeiten scheinen“ (Pinseler 2010, S. 77, siehe auch wortgleich Pinseler 2006, S. 45).
 
31
Vermarktet wird er dabei von der Firma Celebration Promotion, die Cerne auf ihrer Homepage u.a. mit folgenden Worten anpreist: „Seit 2002 moderiert er äußerst erfolgreich diese für das ZDF und für die Polizei überaus wichtige Fahndungssendung, bei der für ihn stets die Aufklärungsquote wichtiger ist als die Einschaltquote. Dabei schärfte er vor allem sein eigenes Profil und bewies, dass es neben der Arbeit in der Sportredaktion des ZDF durchaus möglich ist, eine Sendung wie Aktenzeichen XY … ungelöst erfolgreich wiederzubeleben. Wie keinem anderen ist es Rudi Cerne gelungen, trotz seiner umfangreichen Einsätze im Bereich Sport die Seriosität und Ernsthaftigkeit für eine Sendung wie „Aktenzeichen XY… ungelöst“ an den Tag zu legen, die ihm inzwischen auch abseits der Kamera zu einem der beliebtesten Moderatoren und gefragtesten Testimonials gemacht hat. Celebration Promotion betreut den sympathischen Moderator des ZDF in allen Belangen seiner Moderatorentätigkeit“ (http://​www.​rudicerne.​de/​ – zuletzt aufgerufen am 20.01.2012).
 
32
Bei der ersten Sendung am 12. Januar 2012 wollten nur 7,5 % aller Zuschauer Julia Leischik begleiten, bei der zweiten Sendung am 19.02.2012 waren es sogar nur 5,9 % (vgl. http://​de.​wikipedia.​org/​wiki/​Zeugen_​gesucht_​-_​mit_​Julia_​Leischik – zuletzt abgerufen am 20.01.2012).
 
33
Denn für die alte Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst gilt: „Kein einziger Fall geht über den Bildschirm, der nicht den offiziellen Auftragsstempel von Polizei und Staatsanwaltschaft trägt“. Von der Recherche bis zur Realisation des Beitrags sind die Ermittlungsbehörden eng in die Arbeit der Aktenzeichen XY … ungelöst -Redaktion eingebunden (http://​aktenzeichenxy.​zdf.​de/​ZDFde/​inhalt/​31/​0,1872,2000927,00.​html – 20.11.2011). Das neue Aktenzeichen XY … ungelöst, das sich zunehmend als Akteur versteht, hat sich von dieser Bindung etwas gelöst.
 
34
Über die Entstehung des Aktenzeichen XY … ungelöst -Preises berichtet Ina-Maria Reize, seit 1994 Redakteurin von Aktenzeichen XY … ungelöst: „Der Aktenzeichen XY … ungelöst -Preis ist eine logische Konsequenz aus unserer intensiven Zusammenarbeit mit der Polizei. Nachdem in den Medien immer wieder mangelnde Zivilcourage bei der Bevölkerung beklagt worden ist, berichteten uns gleichzeitig die Kriminalbeamten immer wieder von mutigen Bürgern, die bei schweren Verbrechen Schlimmeres verhindert hatten. Die Beamten bedauerten ihre mangelnden Möglichkeiten, diesen Menschen Anerkennung zukommen zu lassen. Was lag da näher, als die Popularität von Aktenzeichen XY … ungelöst zu nutzen, um das zu übernehmen und positive Beispiele für couragiertes Verhalten zu zeigen“ (http://​www.​presse-partner.​de/​start.​cfm?​pageid=​515&​articleid=​2747&​type=​detail – letzter Ausruf am 4.10.2011).
 
35
Vgl. http://​aktenzeichenxy.​zdf.​de/​ZDFde/​inhalt/​14/​0,1872,7553966,00.​html – letzter Aufruf am 5. Oktober 2011. Im Jahr 2011 wurde Marcel Gleffe mit dem Preis ausgezeichnet: „Mit seinem beherzten Eingreifen rettete er alleine etwa 30 Menschen das Leben und wird zum Helden von Utøya. ‚Die Bilder aus Utøya haben sich in unser aller Köpfe und Herzen gebrannt.‘ Dass es in diesem Unvorstellbaren, Unfassbaren auch Helden gab, die noch Schlimmeres verhindert haben, macht Mut. Gerade dies will der Aktenzeichen XY … ungelöst -Preis: die Menschen auszeichnen, die Vorbild sind, die aufstehen und sich dem Verbrechen in den Weg stellen“, so Reinhold Elschot, ZDF-Fernsehfilmchef und Stellvertretender Programmdirektor (siehe http://​aktenzeichenxy.​zdf.​de/​ZDFde/​inhalt/​14/​0,1872,7553966,00.​html – letzter Aufruf am 4.10.2011).
 
36
Seit 2010 sponsort das Privatunternehmen „Kaspersky Lab“, eine auf Computerviren spezialisierte Firma, die Marke Aktenzeichen XY … ungelöst. Auf ihrer Homepage findet sich folgender Hinweis: „Kaspersky Lab geht einen weiteren Schritt im Kampf gegen Cybercrime. Seit einigen Wochen unterstützt der IT-Sicherheitsexperte die Webseite e110, das Internetportal der bekannten TV-Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst. Kaspersky Lab betreibt dabei in einem eigenen Ratgeberbereich Aufklärungsarbeit und gibt Hinweise, wie man sich im Internet verhalten sollte, um sich und seine Daten zu schützen.“ (http://​www.​kaspersky.​com/​de/​news?​id=​207566406 – zuletzt aufgerufen 15. Januar 2012).
 
37
Vgl. http://​www.​wunschliste.​de/​tvnews/​14286 – zuletzt abgerufen am 25.01.2012.
 
Metadaten
Titel
Drei Fallanalysen – ein Experiment
verfasst von
Oliver Bidlo
Carina Jasmin Englert
Jo Reichertz
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19457-8_6