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1994 | Buch

Entscheidungsgestützte Projektplanung

Darstellung eines rechnerbasierten Modells

verfasst von: Christian Stiasni

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

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Über dieses Buch

Projekte sind hinsichtlich der AufgabensteIlung einzigartig und werden in der Regel einmalig durchgeführt. Die meist interdisziplinär besetzten Projektteams haben das gemeinsame Ziel, ein Projektergebnis zu erarbeiten, das technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Anforderungen erfüllt. Die Durchführung von Projekten in einem Unternehmen steht aufgrund des Kriteriums der Einmaligkeit häufig im Gegensatz zur Bestrebung, die Unternehmensorganisation auf formal spezifizierte und schematisch ablaufende Geschäftsprozesse mit hoher Wie­ derholfrequenz abzustimmen. Dieses Spannungsfeld zwischen der Einmaligkeit von Geschäftsprozessen und dem Wunsch nach möglichst großer Wiederholbarkeit birgt für Unternehmen große Chancen, aber auch große Risiken. Der zunehmende Wettbewerbsdruck zwingt die Unternehmen zu immer schnelleren Abwägungen zwischen der Qualität der Projektergebnisse, dem Ressourceneinsatz und der Bearbeitungsdauer. Weiterhin steigen die individuellen An­ sprüche der Auftraggeber, so daß ehemals routinemäßig erledigte Geschäftsprozesse nunmehr der Projektarbeit bedingen und ehemals "einfache" Projekte komplexer wer­ den. Darüber hinaus tragen neue und im Zeitablauf sich ändernde Regularien der Ge­ schäftstätigkeit, beispielsweise im Umweltschutz oder der Arbeitsgesetzgebung, dazu bei, Anforderungen und resultierende Arbeitsabläufe zu verkomplizieren. Schnelle und gute Entscheidungen zur Projekt-Erstplanung vermögen einen Wettbe­ werbsvorteil zu generieren. Umgekehrt können aber auch "schlechte" oder zu spät ge­ troffene Entscheidungen zu massiven Einbußen führen, beispielsweise der nicht recht­ zeitige Abbruch eines erkennbar erfolglosen Projekts. Insofern liegt die Arbeit in einem vitalen Bedarfsfeld der Unterstützung heutiger Unternehmenstätigkeit, das in der Litera­ tur bisher vernachläßigt wurde. Wolfgang König VORWORT Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 1993/94 vom Fachbereich Wirt­ schaftswissenschaften der Johann-Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main als Dissertation angenommen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Projekte sind keine Erfindung der Neuzeit; sie sind so alt wie die Menschheit.
Christian Stiasni
2. Grundlagen der Projektplanung
Zusammenfassung
Die Projektleitung möchte die vom Auftraggeber geforderten Arbeitsergebnisse mit möglichst geringem Aufwand an Einsatzmitteln erbringen. Daraus lassen sich folgende Ziele ableiten:19
  • Die Arbeitsergebnisse sollen die geforderte Qualität bzw. Quantität aufweisen.
  • Der Einsatzmittelbedarf soll möglichst gering sein.
Christian Stiasni
3. Entscheidungsunterstützung bei der Projekt-Erstplanung
Zusammenfassung
Die Projekt-Erstplanung wird als ein zentraler Prozeß definiert, in dem die Leistungsanforderungen des Auftraggebers geklärt werden. Anhand des Leistungsumfangs des Projekts werden Arbeitsgruppen gebildet, in denen die Leistungen in nachgelagerten, dezentralen Prozessen erbracht werden. In den Arbeitsgruppen sind die am Projekt zu beteiligenden Fachdisziplinen vertreten. Sie haben das spezielle Fachwissen, die Leistungen zu erbringen.
Christian Stiasni
4. Entscheidungsunterstützung Bei der Detailplanung Eines Projekts
Zusammenfassung
Bislang wurden die Rahmendaten für die einzelnen Teile des Projekts bis auf die Ebene der Fachdisziplinen grob geplant. Dabei konnten die Erfahrungen von ähnlichen Projekten aus der Vergangenheit eingesetzt werden. Die im Verlauf der Projekt-Erstplanung ermittelten Daten dienen als Vorgaben für die Arbeitsgruppen, von denen die Teilprojekte bearbeitet werden. Diese Arbeitsgruppen setzen sich aus Vertretern der Fachdisziplinen zusammen. Die Detailplanung setzt auf der Basis dieser groben Plandaten der einzelnen Fachdisziplinen auf. Im folgenden werden zunächst die Aufgaben der Detailplanung beschrieben. Anschließend wird das Fachkonzept zur Unterstützung der Ent-scheidungsprozesse bei der Detailplanung näher erläutert.
Christian Stiasni
5. Die Gestaltung von Projektplänen mit dem Prototyp Promaex
Zusammenfassung
In den letzten beiden Kapiteln wurde ein Fachkonzept zur rechnerbasierten Unterstützung der Projektplaner bei der Gestaltung von Projektplänen vorgestellt. Das Fachkonzept wurde im Prototyp Promaex implementiert. Promaex ist eine Abkürzung für Projektmanagementsystem mit EXCEL und wurde im Rahmen eines explorativen Prototypings entwickelt.274 Der Prototyp ermöglicht es, die Vorstellungen von einem geplanten Unterstützungssystem anhand konkreter Anwendungsbeispiele zu prüfen und die gewünschten Funktionen sukzessive auszuloten. Im Mittelpunkt steht nicht die Qualität des Prototyps, sondern dessen Funktionalität, die leichte Veränderbarkeit sowie die Kürze der Entwicklungszeit. Die Vorgehensweise des Prototypings hat folgende Vorteile:275
  • Der Prototyp ist ein ablauffähiges Modell des Zielsystems, in dem ausgewählte Aspekte des zukünftigen Systems modelliert und realisiert sind. Der Prototyp erleichtert die Bewertung des Fachkonzepts und reduziert den Interpretationsspielraum bei der Konstruktion des Zielsystems.
  • In der Kommunikation zwischen Entwicklern, Benutzern und Management sind Prototypen ein anschaulicher Diskussionsgegenstand, die ggf. durch schriftliche Systemspezifikationen ergänzt werden können.
  • Jeder Prototyp dient als Spezifikationsgrundlage des nächsten Prototyps oder des Zielsystems.
  • Ein Prototyp demonstriert die technische Realisierbarkeit des fachlichen Entwurfs; seine experimentelle Erprobung zeigt die Dynamik und die Restiktionen des Zielsystems, ohne daß dieses bereits durchkonstruiert und installiert ist.
  • Das Experimentieren mit den Prototypen hilft die organisatorische Installation des Zielsystems vorzubereiten, da die Benutzer bereits einen ‘greifbaren’ Eindruck vom System erhalten.
Christian Stiasni
6. Schlußbetrachtung
Zusammenfassung
Mit der vorliegenden Arbeit sollte ein Beitrag zur rechnerbasierten Unterstützung der Projektplaner bei der Gestaltung von Projektplänen geleistet werden. Insbesondere in einem frühen Planungsstadium sind nur wenige Informationen über ein Projekt bekannt. In dieser Situation sind entweder erfahrene Projektplaner gefragt oder die weniger erfahrenen Mitarbeiter müssen sich die Informationen für den Entwurf der Projektpläne in mühevoller und zeitintensiver Arbeit selbst erarbeiten.
Christian Stiasni
7. Literaturverzeichnis
Christian Stiasni
Backmatter
Metadaten
Titel
Entscheidungsgestützte Projektplanung
verfasst von
Christian Stiasni
Copyright-Jahr
1994
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08458-7
Print ISBN
978-3-8244-6009-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08458-7