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25.09.2012 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

FH Südwestfalen: Förderung für alternative Antriebstechniken

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

3 Min. Lesedauer

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Interdisziplinäre Forscherteams der Standorte Soest und Iserlohn der Fachhochschule Südwestfalen haben beim Förderwettbewerb des Landes für die NRW-Fachhochschulen "FH Struktur" gewonnen. Die ausgezeichneten Forschungsprojekte der FH Südwestfalen befassen sich mit den Themen alternative Antriebstechniken für Automobile und Bioenergie. Eine zweijährige Förderung für die beiden Gewinnerprojekte in Höhe von 475.000 Euro soll den Grundstein für langfristige Forschungsstrukturen legen.

Mit der Zukunft des Automobils beschäftigt sich das Standort-übergreifende Forschungsprojekt um Professor Jens Bechthold (Soest) und Professor Fred Schäfer (Iserlohn). Der Forschungsschwerpunkt "Alternative Antriebstechnik" bündelt sechs neue und bestehende Arbeitsgruppen zu den Themen Elektroantriebe für Pkw und Zweiräder, Hybridantriebe und alternative Kraftstoffe, sowie Fahrwerkstechnik und Fertigungstechnologie für alternativ betriebene Fahrzeuge.

Am Standort Iserlohn sollen in Zusammenarbeit mit einem namhaften Hersteller Energieeinsatz und Konstruktion von E-Bikes optimiert werden. Die Arbeitsgruppe Hybride Antriebe und Range Extender untersucht dagegen die Wechselwirkung von Elektrobetrieb und Verbrennungsmotor mit dem Ziel der Verringerung von Energiebedarf und Abgasemissionen.

Ebenfalls in Iserlohn arbeiten zwei bestehende Arbeitsgruppen, die in den Forschungsschwerpunkt integriert werden: Themen sind die Anpassung des Fahrwerks an die spezifischen Anforderungen des Elektrobetriebs und die Optimierung von Antrieben mit alternativen Kraftstoffen.

Die Soester Arbeitsgruppe "Elektrobetriebene Pkw" beschäftigt sich mit steuerungstechnischen Anforderungen sowie der Optimierung von Antriebsstrang und Fahrzeugstruktur. Die Auswirkungen geänderter Herstellungsverfahren und der zu erwartenden höheren Lebensdauer von Elektromobilen untersucht die zweite Soester Arbeitsgruppe Fertigungstechnologie. Hierzu gehören veränderte Wartungssituationen ebenso wie geänderte Fertigungssituationen aufgrund neuer Fahrzeugkonzepte und eingesetzter Materialien.

Das Soester Team um Professor Marc Boelhauve möchte Biomasse systematisch aufwerten und auf diese Weise aus Koppelprodukten und Reststoffen der Landwirtschaft Bioenergie gewinnen. Gemeinsam mit Professor Harald Laser und Professor Wolf Lorleberg vom Fachbereich Agrarwirtschaft möchte Boelhauve hiermit einen Baustein gegen die Fehlentwicklung bei der Biomasseproduktion und die zunehmenden gesellschaftlichen Vorbehalte gegenüber nachwachsenden Rohstoffen legen. Unterstützt werden die Soester Forscher durch die Arbeitsgruppe von Professor Dieter Ihrig und Professor Klaus Stadtlander aus Iserlohn, die sich in diesem stark interdisziplinär ausgerichteten Forschungsprojekt die Evaluierung geeigneter Algenstämme übernehmen.

Unter dem Namen Bio-Eko-Lab möchte das Forscherteam bisher wenig in Biogasanlagen verwendete Nebenprodukte aus der landwirtschaftlichen Produktion deutlich besser nutzbar machen. So soll beispielsweise durch die Silierung von Gemengen aus Stroh und Algen ein haltbares und energetisch aufgewertetes Substrat für Biogasanlagen entstehen, das ganzjährig einsetzbar ist. "Unser Leitbild ist ein Bioraffineriekonzept, das in einem möglichst geschlossenen Kreislauf eine möglichst vollständige stoffliche und energetische Nutzung von Biomasse ermöglicht", erläutert Agrarbiotechnologe Boelhauve das umweltschonende und nachhaltige Vorhaben.

Nach der geförderten Aufbauphase sollen die beiden Forschungsschwerpunkte fortgeführt werden. Die Projekte sind langfristig angelegt und beziehen Unternehmen ein. Über Lehrinhalte, Projekt- und Abschlussarbeiten werden Studierende an den interdisziplinären und anwendungsbezogenen Projekten teilhaben. Über Netzwerke und direkte Kooperation soll auch die Wirtschaft in der Region von den neuen Forschungsschwerpunkten profitieren.

Im Jahr 2011/12 wurde erstmals der Förderwettbewerb FH Struktur durchgeführt. Ziel des Wettbewerbs ist es, der Forschung an Fachhochschulen Impulse zur Identifizierung neuer Forschungsansätze zu geben. Für die Umsetzung der Forschungsvorhaben stellt das Wissenschaftsministerium bis 2014 insgesamt vier Millionen Euro bereit. An der Förderausschreibung hatten sich landesweit 34 Projektgruppen beteiligt. Davon haben sich 17 interdisziplinäre Forscherteams aus NRW erfolgreich mit ihren Antragsideen behauptet. Die Fachhochschulen Aachen, Dortmund und Südwestfalen sind mit jeweils zwei geförderten Projekten beteiligt.

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