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17.09.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

InCar plus: ThyssenKrupp präsentiert neue Leichtbau-Lösungen im Automobilbau

verfasst von: Ulrich Knorra

3:30 Min. Lesedauer

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Einsparpotenziale beim Gewicht von bis zu 50 Prozent: Im Rahmen des Forschungsprojektes InCar plus haben Ingenieure des Essener Konzerns ThyssenKrupp 40 neue Bauteile und Lösungen für den Automobilbau entwickelt. Die Ergebnisse des Projektes wurden nun präsentiert.

ThyssenKrupp hat am 16. September in Essen die Ergebnisse des Forschungsprojekts InCar plus mit 40 neuen Bauteilen und Lösungen für den Automobilbau vorgestellt. Danach können die Kunden beim Gewicht der Bauteile Einsparpotenziale von bis zu 50 Prozent und Kostenvorteile bis zu 20 Prozent nutzen. Wie ThyssenKrupp-Vorstandschef Dr. Heinrich Hiesinger betonte, ist InCar plus außerdem ein beachtlicher Beitrag zum Klimaschutz. Fasse man alle Projekt-Innovationen mit dem Schwerpunkt Ressourcenschonung zusammen, ließen sich bis zu 8 g CO2 pro Fahrkilometer einsparen. Betrachte man einschließlich Produktion und Recycling den gesamten Lebenszyklus eines Automobils, so stehe InCar plus für 1,6 t CO2-Ersparnis pro Fahrzeug.

Kompetenter Partner der Automobilindustrie

"Ein Viertel unseres Umsatzes, das heißt knapp zehn Milliarden Euro, entfallen auf Geschäfte mit der Automobilwirtschaft. Und der Mobilitätssektor wird langfristig weiterhin wachsen", sagte Hiesinger mit Blick auf die Bedeutung der Branche für sein Unternehmen. Mit InCar plus unterstreiche der Konzern seine Kompetenz als Partner der Automobilindustrie. "Im Mittelpunkt stehen umweltschonende Lösungen rund um Energieeffizienz, Elektromobilität und Leichtbau. Die InCar-plus-Innovationen lassen sich in der Autokarosserie, in Fahrwerk und Lenkung sowie im Antrieb einsetzen. Ob Nachhaltigkeit, Gewicht, Kosten oder Performance - in mindestens einem dieser Faktoren ist jede InCar-plus-Innovation dem derzeitigen Stand der Technik überlegen. "

Der Konzern spielt mit diesen disziplinübergreifenden Aktivitäten laut Hiesinger eine Stärke aus, über die andere Unternehmen in diesem Ausmaß nicht verfügten. Weil Werkstoff-, Bauteil- und Automobilfertigungsspezialisten zusammengearbeitet haben, besäßen InCar-plus-Lösungen einen hohen Reifegrad und ließen sich schnell in die automobile Großserienfertigung ohne größere Änderungen bei den Produktionsanlagen übernehmen. "In immer kürzeren Entwicklungszyklen neuer Modelle zählt mittlerweile jeder Monat. Durch die Serientauglichkeit unserer Lösungen verschaffen wir unseren Kunden einen wichtigen Zeit- und Kostenvorteil," sagte Dr. Karsten Kroos, Vorsitzender des Bereichsvorstands der Business Area Components Technology.

Umweltauswirkungen im gesamten Lebenszyklus der Produkte

Vorteile hätten die Kunden auch beim Thema Nachhaltigkeit. Für die InCar-plus-Innovationen gebe es Ökobilanzen, die nicht nur das Thema Emissionen im Fahrbetrieb, sondern die Umweltauswirkungen im gesamten Lebenszyklus der Produkte transparent machten. Die gegenwärtigen gesetzlichen Regelungen greifen nach Ansicht von Heinrich Hiesinger zu kurz, denn diese würden die Emissionen in der Produktionsphase nicht erfassen und auch die Recyclingfrage ignorieren. "So können Lösungen favorisiert werden, die zwar im Fahrbetrieb Emissionen verringern, in anderen Phasen des Lebenszyklus jedoch so viele Emissionen freisetzen, dass die Gesamtbilanz aus Nachhaltigkeitssicht negativ ausfällt." InCar plus dagegen berücksichtige dagegen alle Aspekte, also von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Nutzung bis hin zum Recycling.

Bei InCar plus wisse der Hersteller von vornherein, wie sich die Verwendung eines bestimmten Materials oder Bauteils auf die Umweltbilanz ihrer Fahrzeuge auswirkt. Neben Verbesserungen im Antrieb leiste automobiler Leichtbau hier einen wichtigen Beitrag, "vor allem, weil er ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich umsetzbar und daher auch für kleinere Fahrzeugklassen - also die Mehrzahl aller Autos - praktikabel ist", hob Dr. Heribert Fischer, Mitglied des ThyssenKrupp-Steel-Europe-Vorstands, hervor.

Nachdem ThyssenKrupp mit den Entwicklungen stark in Vorleistung getreten ist, wird das InCar-plus-Team seine Innovationen jetzt bei den Automobilherstellern in Europa, Amerika und Asien präsentieren. Ein erster Serienauftrag für eine InCar-plus-Innovation liege bereits vor.

100 Ingenieure aus acht Konzernbereichen an 15 Standorten

Insgesamt haben an dem Projekt 100 Ingenieure aus acht Konzernbereichen an 15 Standorten gearbeitet. Beteiligt waren die Geschäftsbereiche Steel Europe, Components Technology und Industrial Solutions - mit seiner Business Unit System Engineering einer der Marktführer in der Motor- und Getriebemontage sowie bei Karosserie-Rohbauanlagen. Darüber hinaus wirkte das TechCenter Carbon Composites von ThyssenKrupp mit. "Es mag Sie überraschen, aber der Umgang mit Faserverbundwerkstoffen ist eine Querschnittstechnologie bei ThyssenKrupp", sagte Vorstandsvorsitzender Hiesinger. Entsprechende Kompetenzen gebe es bei fünf der sechs Business Areas im Konzern.

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