2000 | OriginalPaper | Buchkapitel
Amerikanisierung des Wahlkampfs oder Politisches Marketing?
Zur Entwicklung der politischen Kommunikation
verfasst von : Gerhard Vowe, Jens Wolling
Erschienen in: Trans-Atlantik — Trans-Portabel?
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Wahlkämpfe sind Kampagnen im ursprünglichen Sinne: Parteien und Kandidaten ziehen gegeneinander ins Feld, um die öffentliche Meinung zu erobern. Nirgends ist politische Kommunikation kompetitiver — wenngleich auch dabei das martialische Moment durch Regeln gezügelt bleibt und strategische Weitsicht waltet: die Kombattanten müssen auch am Wahlabend noch miteinander reden können. Die Gestalt der Kampagnen hat sich geändert, und das grundlegend und weltweit: Die Budgets sind explodiert. Aus einem Sprint ist ein Langstreckenrennen geworden. Die Spitzenkandidaten entziehen sich den Parteizentralen und umgeben sich mit Beraterstäben. Sie halten ihre Reden und schütteln Hände so, dass es fernsehtauglich ist. Die Devise ist dabei nicht, die Stammwähler zu mobilisieren, sondern die flüchtigen, launischen Teile des Elektorats zu gewinnen. Diese Veränderungen werfen eine Fülle an Fragen auf, von denen wir uns den folgenden drei widmen wollen:Wie kann man die facettierte Entwicklung des „campaigning“ auf einen Begriff bringen? Wir entwickeln ein Grundmodell für Wahlkampfkommunikation und diskutieren zwei Möglichkeiten: Amerikanisierung und Politisches Marketing.In welchem Maße sind die einzelnen Facetten dieser Entwicklung auch für Deutschland bedeutsam?