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1982 | Buch

Verkehrspsychologie

verfasst von: Prof. Dr. Dieter Klebelsberg

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Verkehrspsychologie als wissenschaftliche Disziplin und als Berufsfeld
Zusammenfassung
Eine zusammenfassende Kennzeichnung der Verkehrspsychologie wird zwei verschiedene Gesichtspunkte zu berücksichtigen haben: einerseits die Verkehrspsychologie als wissenschaftliche Disziplin und andererseits die Verkehrspsychologie als Berufsfeld.
Dieter Klebelsberg
2. Allgemeine Modellvorstellungen für das Verkehrsverhalten
Zusammenfassung
Für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Verhaltensbedingungen, Verhaltensformen und Verhaltenszielen ist es bedeutsam, welche Modellvorstellung des Verkehrsverhaltens dabei zugrundegelegt wird. Modelle bzw. Modellvorstellungen sind keine empirischen Sachverhalte, sondern relativ grobe Darstellungen der Art und Weise des Zusammenwirkens der für einen bestimmten Gegenstandsbereich wesentlichen Gegebenheiten. Ihre Hauptfunktion wird daher weniger in der wissenschaftlichen Beweiskraft, sondern mehr in veranschaulichender Darstellung von Beschreibungshypothesen zu sehen sein. Wenn auch der Spielraum für verschiedene Modelle des Verkehrsverhaltens groß ist, so zeichnen sich doch einige Grundformen ab.
Dieter Klebelsberg
3. Analyse des Verkehrsverhaltens
Zusammenfassung
Die Anfänge der Verkehrspsychologie liegen ziemlich weit vor dem Zeitpunkt, zu dem die systematische Analyse ihres Gegenstands als Problem erkannt wurde. Insbesondere entwickelte sich die Fahreignungsdiagnostik lange bevor man sich zu fragen begann, durch welche Merkmale jenes Verhalten, das diagnostiziert werden sollte, in systematischer Weise gekennzeichnet werden kann. Was Fahreignung ist, schien keiner Analyse zu bedürfen, was ein „guter Fahrer“ ist, schien auch ohne speziellen Forschungsaufwand klar und lediglich die Frage einiger weniger bestimmter Fähigkeiten zu sein, wobei vor allem der Reaktionsfähigkeit und der Aufmerksamkeit besondere Bedeutung beigemessen wurde. Derartige Auffassungen sind im außerwissenschaftlichen Bereich, wo die „Fachkundigkeit“ mit dem Umfang der Fahrpraxis zu korrelieren scheint, auch heute noch häufig anzutreffen.
Dieter Klebelsberg
4. Psychologische Probleme der Fahrtüchtigkeit
Zusammenfassung
In diesem Abschnitt sollen Themen behandelt werden, die mit individuell-zeitvariablen Bedingungen des Verkehrsverhaltens zusammenhängen, d. h. mit zeitabhängigen Zuständen des Teilsystems „Verkehrsteilnehmer“ und insbesondere des Teilsystems „Fahrer“.
Dieter Klebelsberg
5. Fahreignung
Zusammenfassung
Das Problem der Fahreignung (Eignung zum Fahren) bzw. Fahrereignung (Eignung des Fahrers) läßt sich in zwei Problemkreise gliedern, die sich auf folgende Fragen beziehen:
  • — Wie läßt sich der Begriff der Fahreignung interpretieren?
  • — Wie läßt sich individuelle Fahreignung feststellen und vorhersagen?
Dieter Klebelsberg
6. Ergonomische Verkehrspsychologie
Zusammenfassung
Fragen der Straßengestaltung und ihrer möglichen Einflüsse auf das Verkehrsverhalten sind vor allem im Hinblick auf das Verhalten derjenigen Verkehrsteilnehmergruppe bedeutsam, die pro Zeiteinheit am meisten „Straße verbraucht“, d. h. der Gruppe der Kraftfahrer. Für sie ist die große Bedeutung situativer Sicherheitsbzw. Unfallbedingungen in Form der umgebenden Verkehrsfläche schon daran abzuschätzen, daß diese Bedingungen für jeden damit konfrontierten Fahrer wirksam werden und nicht nur für bestimmte Personengruppen. Die kriteriumspositiven und -negativen Merkmale dieser Bedingungen erfahren somit durch jeden einzelnen Verkehrsteilnehmer eine zusätzliche Gewichtung. Schon allein unter diesem Gesichtspunkt erscheint es wesentlich wirkungsvoller, die Angepaßtheit des allgemeinen Verkehrsverhaltens durch Optimierung der Gestaltung dieser äußeren Bedingungen anzustreben als durch Beeinflussung der einzelnen Verkehrsteilnehmer, bei der es sich im Fall einer wirkungsvollen Beeinflussung immer nur um kleine Stichproben der Grundgesamtheit handeln könnte.
Dieter Klebelsberg
7. Pädagogische Verkehrspsychologie
Zusammenfassung
Der Ausdruck „verkehrspsychologische Sicherheitswerbung“ wird als Bezeichnung für jenen Bereich pädagogischer Verkehrspsychologie verwendet, der häufig auch als Verkehrserziehung und/oder Verkehrsaufklärung für Erwachsene bezeichnet wird. Diese Unterscheidung in der Terminologie erscheint aus zwei Gründen angebracht. Einerseits handelt es sich in diesen Fällen im Hinblick auf die Zielgruppe sicherlich um keine Erziehungssituation. Andererseits kann gerade durch die Klassifizierung mancher hierher gehörender Einzelmaßnahmen als „Verkehrserziehungsmaßnahmen“ bereits eine Voraussetzung für ihren Mißerfolg geschaffen werden, indem die Zielgruppe (Erwachsene, Berufstätige, lebenserfahrene Menschen) leicht brüskiert werden kann, wenn ihr Erziehungsmaßnahmen zugedacht werden. Verkehrserziehungs- und Verkehrsaufklärungsmaßnahmen für Erwachsene richten sich — zum Unterschied von Verkehrserziehungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche — an Zielgruppen, die wohl der Absicht nach bestimmt, dem tatsächlichen Erreichen der Zielgruppe nach aber unbestimmt sind. Dieser Umstand ist solchen Maßnahmen und allgemeinen Werbeaktivitäten gemeinsam.
Dieter Klebelsberg
8. Psychologische Erklärungshypothesen für das Verkehrsverhalten
Zusammenfassung
Sofern man bereit ist, eine psychologische „Theorie“ als einheitliches, umfassendes System von Aussagen zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage von Grundformen des Verhaltens und/oder Erlebens zu verstehen, muß eingeräumt werden, daß es zur Zeit noch keine Theorie des Verkehrsverhaltens gibt. Die Anzahl übergreifender Erklärungsversuche für das Verkehrsverhalten erscheint ziemlich gering einerseits in bezug auf die Fülle vorliegender Forschungsergebnisse und andererseits im Vergleich zu anderen Bereichen der Psychologie, in denen nicht selten ein Mißverhältnis zwischen der Anzahl von „Theorien“ und dem Grundstock gesicherten Einzelwissens vorzuliegen scheint. Neuerdings werden aber auch in der Verkehrspsychologie zunehmend Versuche von Interpretationen des Verkehrsverhaltens zur Diskussion gestellt, die zwar sicherlich auch nicht den hohen Ansprüchen einer Theorie gerecht, wohl aber als übergreifende Erklärungshypothesen betrachtet werden können.
Dieter Klebelsberg
9. Literatur
Dieter Klebelsberg
Backmatter
Metadaten
Titel
Verkehrspsychologie
verfasst von
Prof. Dr. Dieter Klebelsberg
Copyright-Jahr
1982
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-47507-8
Print ISBN
978-3-642-47509-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-47507-8