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1996 | Buch

Marketing 1

Käuferverhalten, Marktforschung und Marketing-Prognosen

verfasst von: Professor Dr. Ralph Berndt

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Über dieses Buch

Das vorliegende Buch, der erste Band aus einer Reihe von drei Bänden, behandelt die Verhaltens- und Informationsgrundlagen des Marketing: das Käuferverhalten, die Marktforschung und Marketing-Prognosen. Im Teil Käuferverhalten wird das Anbieter- und Nachfrageverhalten auf Märkten ausführlich dargestellt. Der Bereich Marktforschung behandelt zunächst die Möglichkeiten zur Datengewinnung. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Datenanalyse unter besonderer Berücksichtigung der grundlegenden Methoden der multivariaten Analyse. Abschließend wird auf die verschiedenen Verfahren bei der Erstellung von Marketingprognosen und bei der Marktsegmentierung eingegangen. Aus didaktischer Sicht läßt sich das Konzept dieses Buches wie folgt charakterisieren: Die wesentlichen Inhalte werden zunächst aus theoretischer Sicht dargestellt; auf die praktische Relevanz der erörterten Verfahren wird ebenfalls eingegangen; die methodische Vorgehensweise wird anhand von Beispielen illustriert und für den Leser dadurch verständlich gemacht. Das Buch wurde für die 3. Auflage vollständig überarbeitet und erweitert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Das Marketing-Konzept

A. Die betrieblichen Funktionsbereiche
Zusammenfassung
Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre ist bekanntlich das Wirtschaften einzelner Wirtschaftseinheiten, von Betrieben. Betriebe lassen sich allgemein charakterisieren (Schweitzer, 1992, S. 22 f.) als
  • technische, soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Einheiten,
  • mit der Aufgabe der Bedarfsdeckung,
  • mit selbständigen Entscheidungen und
  • mit eigenen Risiken.
Ralph Berndt
B. Marketing im Sinne des Transaktionsansatzes
Zusammenfassung
Stellt man nun die spezielle Frage nach der Marktorientierung eines Unternehmens, d. h. untersucht man die spezifische Sichtweise eines Unternehmens gegenüber dem Absatzmarkt, und betrachtet man gleichzeitig die Bedeutung der verschiedenen betrieblichen Funktionsbereiche untereinander, so lassen sich einige Grundformen der Marktorientierung eines Unternehmens unterscheiden (vgl. Kotler, 1991, S. 12 ff.), die z. T. in den westlichen Industrieländern nacheinander durchlaufen worden sind:
  • die Produktionsorientierung,
  • die Verkaufsorientierung und
  • die Marketingorientierung.
Ralph Berndt
C. Das Marketing-Management
Zusammenfassung
Marketing im Sinne des Transaktionsansatzes macht deutlich, daß neben der betrieblichen Grundfunktion der Leistungsverwertung, des Absatzes, eine weitere betriebliche Funktion, die Managementfunktion, angesprochen ist. Management im weitesten funktionalen Sinne (Pfohl, 1981, S. 14) kann als betriebliche Funktion bezeichnet werden, welche zum Inhalt hat, die betriebsinternen (güter-, finanz- und informationswirtschaftlichen) Prozesse sowie die (güter-, finanz- und informationswirtschaftlichen) Transaktionsprozesse zwischen einem Unternehmen und seiner Umwelt auf die Unternehmensziele auszurichten sowie zu koordinieren.
Ralph Berndt
D. Die Marketing-Politik
Zusammenfassung
Gegenstand der Marketing-Politik ist die Entscheidungsfindung in den verschiedenen Subbereichen des Marketing. Aufgrund der Tatsache, daß die Entscheidungsfindung auch ein Teilgebiet der betrieblichen Planung ist, kann die Marketing-Politik auch als Teilgebiet der Marketing-Planung angesehen werden. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Entscheidungsfindung in den verschiedenen Subbereichen des Marketing wird hier die Marketing-Politik im Sinne einer detaillierten (operativen) Marketing-Planung separat betrachtet.
Ralph Berndt
E. Die Informationsgrundlagen des Marketing
Zusammenfassung
Bei der allgemeinen Charakterisierung des Marketing-Management (insbesondere der Marketing-Planung) und der Marketing-Politik ist schon angedeutet worden, daß vielfältige Marketing-Informationen (im Sinne von Informationsgrundlagen des Marketing) erforderlich sind. Hierzu zählen zum einen die relevanten Informationen über die Märkte (so zum Käufer- und Anbieterverhalten); zum anderen sind hierzu die Techniken zur Gewinnung und Verarbeitung von Informationen über die Märkte (Marktforschung, Marketing-Prognosen, Marktsegmentierung) zu rechnen (Abb. 1.4). Im Zusammenhang mit dem Käuferverhalten ist von Interesse
  • die Art der Wirtschaftssubjekte,
  • die Anzahl der Entscheidungsträger,
  • die Art des Kauf-Entscheidungsprozesses,
  • die Determinanten der Kauf-Entscheidungen,
  • die (Re-)Konstruktion von Kauf-Entscheidungsprozessen im Detail.
Ralph Berndt

Das Anbieter- und Nachfragerverhalten auf Märkten

A. Märkte
Zusammenfassung
Als Markt wird die Gesamtheit der ökonomischen Beziehungen zwischen Anbietern und Nachfragern hinsichtlich eines Gutes/einer Gütergruppe innerhalb eines bestimmten Gebietes und eines bestimmten Zeitraumes bezeichnet (Theisen, 1970, S. 30). Um einen Markt zu erfassen, müssen somit die Elemente
  • Gut/Gütergruppe,
  • Anbieter,
  • Nachfrager,
  • ökonomische Beziehungen,
  • Gebiet,
  • Zeitraum,
festgelegt werden. Die ersten vier Elemente werden im folgenden näher charakterisiert; im Anschluß hieran werden verschiedene Einteilungen von Märkten vorgenommen; die letzten beiden Elemente (Gebiet und Zeitraum) werden in Abschnitt III. (Abgrenzung von Märkten) berücksichtigt.
Ralph Berndt
B. Das Anbieterverhalten
Zusammenfassung
Grundsätzlich hat ein Anbieter die Möglichkeit, ein einzelbetriebliches oder ein kooperatives Marketing durchzuführen. Ein einzelbetriebliches Marketing ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Anbieter eine eigenständige Absatzpolitik autonom realisiert, also auf eine Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen derselben Wirtschaftsstufe und auf eine Zusammenarbeit mit Unternehmen von vorgelagerten bzw. nachgelagerten Wirtschaftsstufen verzichtet. In diesem Falle sind die restlichen Anbieter aus der Branche als seine Konkurrenten anzusehen. Im Verhältnis zu den Unternehmen aus vor- bzw. nachgelagerten Wirtschaftsstufen gilt, daß jeder für sich ein eigenständiges Marketing durchführt. Ein kooperatives Marketing ist hingegen gegeben, wenn mehrere Unternehmen freiwillig und vertraglich vereinbaren, im Rahmen ihrer Absatzpolitik im weitesten Sinne zusammenzuarbeiten. Eine Kooperation kann grundsätzlich durch gleichartige Unternehmen (derselben Wirtschaftsstufe, derselben Branche) bzw. durch verschiedenartige Unternehmen, welche unterschiedlichen Wirtschaftsstufen bzw. Branchen angehören, erfolgen. Die möglichen Formen einer Kooperation gleichartiger Unternehmen (derselben Wirtschaftsstufe und Branche) werden in der Abb. 2.6 wiedergegeben.
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C. Das Nachfragerverhalten
Zusammenfassung
Schon bei der näheren Beschreibung von Märkten ist herausgearbeitet worden, daß auf der Nachfragerseite verschiedene Arten von Wirtschaftssubjekten gegeben sein können (private Haushalte, private oder öffentliche Betriebe). Zusätzlich ist zu berücksichtigen, daß auch die Zahl der an Kaufentscheidungen beteiligten Personen unterschiedlich groß sein kann; generell lassen sich Einpersonen- und Mehrpersonenentscheidungen unterscheiden. Unter Berücksichtigung der Kriterien „Art des Wirtschaftssubjektes“ und „Anzahl der Entscheidungsträger“ lassen sich zunächst vier Typen von Kaufentscheidungen aufzählen:
  • Kaufentscheidung eines einzelnen Konsumenten,
  • Kaufentscheidung von Familien,
  • Kaufentscheidung des Einkäufers eines Betriebes,
  • Kaufentscheidung des Einkaufgremiums eines Betriebes.
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Gewinnung und Verarbeitung von Informationen über die Märkte

C. Marktsegmentierung
Zusammenfassung
Gegenstand der Marktsegmentierung ist die Aufspaltung eines heterogenen Gesamtmarktes in verschiedene Teilmärkte, die in sich möglichst homogen sind. Voraussetzung einer Marktsegmentierung ist die vollständige Beschreibung der Marktelemente, z. B. der Konsumenten, anhand aller relevanten Merkmale. Für die Segmentierung eines Marktes sprechen zumindest zwei Gründe:
  • die Heterogenität der Marktelemente, z. B. der Konsumenten (unterschiedliche Ansprüche, Einkommen, Verbrauchsgewohnheiten),
  • die Konzentration der Marketing-Anstrengungen auf wenige, besonders relevante Marktsegmente (z. B. auf Intensivverwender), um einen gezielten Einsatz der Marketing-Instrumente zu ermöglichen und um die Marketing-Kosten zu begrenzen.
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B. Marketingprognosen
Zusammenfassung
Prognosen im weitesten Sinne sind Vorhersagen über zukünftige Ereignisse. Prognosen können auf bewußte bzw. unbewußte, systematische Verarbeitung von Daten der Vergangenheit, Erfahrungen und/oder subjektiven Urteilen basieren. Um Prognosen erstellen zu können, sind geeignete Prognoseverfahren heranzuziehen; die Prognoseverfahren lassen sich allgemein einteilen in quantitative (mathematische, statistische) Verfahren einerseits und qualitative (subjektive, heuristische) Verfahren andererseits. Erfolgen Prognosen durch Anwendung von quantitativen Verfahren, so wird von Prognosen im engeren Sinne gesprochen. Prognosen im engeren Sinne sind Aussagen über zukünftige Ereignisse, die erstens auf Beobachtungen und zweitens auf einer Theorie beruhen. Heuristische Prognoseverfahren lassen sich unterteilen in intuitiv-kreative Verfahren (Brainstorming, Synektik), systematisch-logische Verfahren (morphologische Methode) und technologische Prognoseverfahren (Delphi-Methode, Szenario-Methode, Relevanzbaum).
Ralph Berndt
A. Marktforschung
Zusammenfassung
Die Marktforschung kann allgemein als Beschaffung und Verarbeitung von Informationen bezüglich der Unternehmensmärkte definiert werden. Dabei kann entweder von Absatzmärkten oder von Beschaffungsmärkten ausgegangen werden. Zu unterscheiden ist zwischen der Marktbeobachtung und der Marktanalyse: Im Rahmen einer Marktbeobachtung wird die Entwicklung einer ökonomischen Größe im Zeitablauf betrachtet; eine Marktanalyse hingegen ist eine zeitpunktbezogene Analyse (z. B. der Marktstruktur). Außerdem sind die demoskopische Marktforschung und die ökoskopische Marktforschung voneinander abzugrenzen: Im Rahmen der demoskopischen Marktforschung werden personenbezogene Sachverhalte (wie z. B. Alter, Familienstand, Einkommen) erhoben, während sich die ökoskopische Marktforschung auf objektive, produktbezogene Sachverhalte (wie Preise, Qualitäten) bezieht.
Ralph Berndt
Backmatter
Metadaten
Titel
Marketing 1
verfasst von
Professor Dr. Ralph Berndt
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-61448-4
Print ISBN
978-3-540-60812-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-61448-4