2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Die (trans-)nationale Nachrichtenlogik in Mediendemokratien – Politischer TV-Journalismus im Wahlkampf zwischen transatlantischer Konvergenz und nationaler Divergenz
verfasst von : Fritz Plasser, Günther Pallaver, Günther Lengauer
Erschienen in: Politik in der Mediendemokratie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Politische und soziale Realitäten stellen sich im Zeitalter multimedialer Informationsgesellschaften als überwiegend massenmedial selektiv vermittelt und konstruiert dar. Dabei rückt die redaktionelle Nachrichtenlogik mit ihren professionellen Selektions-, Präsentations- und Deutungsregeln zunehmend in das Zentrum postindustrieller Mediendemokratien und das Fernsehen ist die dominierende Arena für öffentliche politische Kommunikation. Zu den am intensivsten diskutierten Trendmustern dieses
„third age of political communication“
(Blumler/Kavanagh 1999) zählen die Phänomene der Personalisierung, der Entsachlichung und
Game
-Zentrierung, des konfrontativen Negativismus sowie der JournalistInnen-Zentrierung in der medialen Politik- und Wahlkampfvermittlung (Bennett 2006; Cappella/Jamieson 1997; Hallin 1992; Patterson 1993, 2000a; Steele/Barnhurst 1996; Swanson/Mancini 1996). Im Zuge der Transformation und Professionalisierung der Wahlkampflogik der politischen Protagonisten, die sich im Wettstreit mit den Medien um Aufmerksamkeit (WählerInnen bzw. Quoten) bemühen, transformiert sich offensichtlich auch die Medienlogik. Konzeptionelle Erklärungsmodelle ordnen diese Transformationsphänomene in ein Spektrum, das sich von „Amerikanisierung“ (Holtz-Bacha 1999; Schulz 2008), „globaler Ökonomisierung und Technologisierung“ (Jameson 1998; McChesney 1999), über „Modernisierung“ (Hallin/Mancini 2003; Blumler/Kavanagh 1999), bis hin zu „Postmodernisierung“ (Inglehart 1997) erstreckt.