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2012 | Buch

Die Regierungssysteme der deutschen Länder

verfasst von: Sven Leunig

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Über dieses Buch

Dieser Band befasst sich mit einem Vergleich der Regierungssysteme der deutschen Länder aus politikwissenschaftlicher Sicht. In Form einer Querschnittsanalyse werden sowohl die Landesinstitutionen als auch deren Aufgabenverflechtung untersucht. Über die Darstellung der verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen hinaus geht es dem Autor – etwa bei der Problematik des parlamentarischen Selbstauflösungsrechts – besonders um die Auswirkungen dieser Verfassungsnormen in der politischen Praxis.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I. Einleitung
Zusammenfassung
Will man sich mit den Ländern in der Bundesrepublik befassen – wohlgemerkt, den „Ländern“, nicht den „Bundesländern“, denn die Länder „sind nicht des Bundes“, wie es der frühere Ministerpräsident Thüringens, Dieter Althaus, einmal treffend formuliert hat –, schon gar mit ihren Regierungssystemen, werden einem häufig zwei Argumente entgegengehalten. Zum einen wird bezweifelt, dass eine Befassung mit den Ländern überhaupt „ergiebig“ genug ist. Ergänzt wird diese Kritik zumeist mit dem Hinweis, die Regierungssysteme in den Ländern unterschieden sich doch kaum voneinander und von dem des Bundes. Beide Argumente sind nicht nur typisch für die vergleichsweise geringe Bedeutung, die den Ländern auch in Teilen der Politischen Wissenschaft noch immer zugemessen wird. An ihnen lassen sich zudem gut einige Missverständnisse über die Strukturen des deutschen Föderalismus aufzeigen.
Sven Leunig
II. Rahmenbedingungen: Die Entstehung der Länder nach 1945 und ihr Verhältnis zum Bund
Zusammenfassung
„Am Anfang waren die Länder“ – so könnte ein deutscher Landespolitiker nicht zu Unrecht mit Stolz formulieren. Denn tatsächlich waren die Länder vor dem Bund da. Sie waren es, in denen der staatlichen Ordnung für eine Übergangszeit wieder Gestalt gegeben wurde, noch bevor der Gedanke an eine Wiederaufrichtung des zerschlagenen und besetzten Reiches als Gesamtstaat konkret wurde.
Sven Leunig
III. Das Institutionensystem der Länder
Zusammenfassung
Will man sich mit den institutionellen Strukturen eines politischen Systems befassen, so verschafft man sich am besten einen Überblick darüber, indem man sich die Verfassung des Systems betrachtet. Ebenso, wie der Institutionenbegriff nicht nur die Organe eines Staates, sondern auch kodifizierte und nicht kodifizierte Normen umfassen kann, lässt sich unter der „Verfassung“ eines Staates auch der – im synonymen Sinn – Zustand verstehen, in dem er sich zu einem bestimmten Zeitpunkt befindet. Damit wird schon deutlich, dass ein Blick in den geschriebenen Verfassungstext nur einen Teil des Zustands der Institutionen erklären kann. Will man die Verfassungswirklichkeit, die politische Realität erfassen, muss man über den Text hinaus blicken. Man muss sowohl unterverfassungsrechtliche Normen (wie Gesetze und Satzungen, in diesem Fall besonders die Geschäftsordnungen der Parlamente) als auch Organisationen wie Parteien, die eine vermittelnde Funktion zwischen dem Staatsvolk und den in der Verfassung normierten Organe des Staates einnehmen, in die Betrachtung einbeziehen.
Sven Leunig
IV. Die Verflechtung von Parlament, Regierung und Verfassungsgericht
Zusammenfassung
Im vorangegangenen Abschnitt haben wir uns mit dem demokratischen Verfassungselement der Gewaltenteilung, also der Aufteilung der Staatsgewalt auf die drei Organe Parlament, Regierung und Verfassungsgericht beschäftigt. Wir haben vor allem die Zusammensetzung, Bildung und Arbeitsweise der politischen Institutionen der Länder näher betrachtet. Von ihren Aufgaben wurden dagegen nur diejenigen behandelt, die sie jeweils ohne Mitwirkung anderer Staatsorgane ausführen können. Die meisten Staatsaufgaben, und das ist bei aller Gewaltenteilung auch so gewollt, können aber nur im Zusammenspiel der drei Gewalten erledigt werden, wobei sie oder Teile von ihnen nicht nur miteinander kooperieren (wie zum Beispiel bei der Gesetzgebung), sondern einander auch kontrollieren sollen. Man spricht hier von der Gewaltenverflechtung, wobei im Rahmen der Gesetzgebung auf Länderebene auch direktdemokratische Komponenten berücksichtigt werden müssen. Zunächst einmal wird es aber um die Kreation eines Organs durch ein anderes gehen: die Wahl des Regierungschefs durch das Parlament, die die Voraussetzung für die Bildung der Regierung ist.
Sven Leunig
V. Fazit: Vielfalt in der Form, Identität in der Praxis?
Zusammenfassung
Wie das vorliegende Kompendium zeigt, bestatigt die nahere Betrachtung der Landerregierungssysteme die eingangs aufgestellte Behauptung, dass diese sich keineswegs „wie ein Ei dem anderen“ gleichen – zumindest, wenn man dabei vor allem die (verfassungs-)rechtliche Seite betracht. In jedem der dargestellten Bereiche konnte zwar ein gewisser Kern an Ubereinstimmungen festgestellt werden. Zugleich zeigte sich aber, dass es vielfaltige Abweichungen gibt.
Sven Leunig
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Regierungssysteme der deutschen Länder
verfasst von
Sven Leunig
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-93304-7
Print ISBN
978-3-531-17421-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-93304-7