1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
„Zur Politik, nach Bonn…“
Politische Kommunikation in Fernsehnachrichten
verfasst von : Klaus Kamps
Erschienen in: Fernsehnachrichten
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Wir haben uns längst daran gewöhnt: Allabendlich informieren uns Fernsehnachrichten über die Politik des Tages, bieten einen schmalen Einblick in die öffentliche Sphäre, in politische Vorkommnisse, die für „nachrichtenwürdig“ befunden wurden. Tag für Tag stellen sie uns Protagonisten, Sachverhalte und Konfliktlinien vor, von denen Journalisten annehmen, sie seien relevante Momente eines aktuellen wie interessanten Querschnitts durch die politische Landschaft. Kaum ein anderes Format moderner Medienkommunikation vermittelt Politik einem ähnlich großen Publikum so intensiv wie facettenreich doch komprimiert zugleich: Politik in ihren vielen Schattierungen ist das ausdauerndste Pferd im Themenstall der Fernsehnachrichten. Struktur- und Inhaltsanalysen belegen regelmäßig die Prominenz der Politik als Gegenstand des Genres (Kamps 1998; Krüger 1997a); und das Publikum nähert sich Fernsehnachrichten durchaus mit dem Anspruch, sich politisch zu informieren (Berg/Kiefer 1996): Für den überwiegenden Teil der Bevölkerung westlicher Industriestaaten sind sie eine der wichtigsten politischen Informationsquellen. Fernsehnachrichten stehen aus politikwissenschaftlicher Perspektive also mindestens im Verdacht, eine zentrale Instanz politischer Kommunikation zu sein.