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2009 | Buch

Innovationsstrategien japanischer und deutscher Unternehmen

Eine vergleichende Analyse

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
„Europe makes science, the USA innovates and Japan commercializes“. Diese allgemeine Aussage beschreibt die Ausrichtung des japanischen Innovationssystems von der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre. Vor allem in dieser Periode überzeugten japanische Unternehmen auf den Weltmärkten durch neue und innovative Anwendungen von Technologien, welche nicht in Japan entwickelt worden waren. Japanische Unternehmen zeigten somit eine deutliche Stärke im Bereich der Anwendungsmärkte. Eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten waren eher schwach ausgeprägt. Obwohl sich diese regionale Verteilung von Kompetenzen im Zeitverlauf weiter entwickelte und japanische Unternehmen auch durch starke F&EAktivitäten überzeugen können, besteht noch immer die Überzeugung, dass sich japanische Unternehmen durch spezifische Charakteristiken von Unternehmen aus anderen Regionen abgrenzen und bestimmte Mechanismen für ihren Erfolg im Wettbewerb verantwortlich sind. Obwohl viele Unternehmen japanische Managementprinzipien wie z. B. Kaizen oder Kanban übernahmen, konnten sie selten die gleichen positiven Effekte erzielen wie japanische Unternehmen.
Raina Schweikle
2. Fallstudie Flachbildschirmindustrie
Zusammenfassung
Innovative Bildschirmtechnologien sind ein Schlüsselelement im Informationszeitalter, da sie als Schnittstelle zwischen modernen Kommunikationsmitteln und der Informationsverarbeitung verwendet werden. Der Fortschritt von Bildschirmtechnologien ermöglichte dabei die zunehmende Mobilität von Computern und Kommunikationsausrüstungen durch die Verringerung von Gewicht und Tiefe eines Bildschirms. Flachbildschirme haben seit den 1990er Jahren einen weltweiten Siegeszug über die herkömmlichen CRT (Cathode Ray Tube) Bildschirme angetreten. Dies schlägt sich deutlich im Wachstum des Marktvolumens wieder. Im Zeitraum zwischen 1995 und 2000 verdreifachte sich der globale Markt für Flachbildschirme von ca. $ 8 Milliarden auf $ 24 Milliarden. Dabei waren tragbare Computer die Anwendung, welche das Wachstum des Marktes am stärksten beeinflusste und zu enormen Verbesserungen der Qualität der Technologie führte.
Raina Schweikle
3. Innovation in Japan
Zusammenfassung
In Europa wurden viele wissenschaftliche Grundlagen für US-amerikanische Innovationen im 19. Jahrhundert gelegt. Dafür haben die USA große Teile der technologischen Grundlagen für Japans kommerzielle Erfolge nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen. In der Nachkriegszeit entwickelten japanische Unternehmen ausgeprägte Fähigkeiten zur Kommerzialisierung neuer Technologien. Gründe für die Entwicklung dieser Kompetenz liegen in der starken und pragmatischen Technologieorientierung der Regierung und der Industrie, einem niedrigen Level an militärbezogener F&E, einem hohen Anteil an privat finanzierter F&E unter förderlichen politischen Bedingungen sowie einem harten Wettbewerb im Heimatland. Diese Faktoren haben eine technologiegetriebene Wirtschaft mit einer starken Marktorientierung geschaffen. Der Aufholprozess hat zudem eventuell dynamische Vorteile im Vergleich zum Prozess des Aufrechterhaltens eines Vorsprungs geschaffen. Japan hat vor diesem Hintergrund Late-Mover-Vorteile entwickelt. Der Aufholprozess hat außerdem eine Kultur zu Tage gebracht, die stetigen Weiterentwicklungen zuträglich ist und auch in einem Prozess der Aufrechterhaltung einer Führerschaft von Vorteil ist.
Raina Schweikle
4. Fallstudie Automobilelektronik
Zusammenfassung
Die globale Automobilindustrie zeichnet sich traditionell durch eine hohe Innovationsfähigkeit aus. Diese wird nicht nur von den Automobilherstellern, sondern auch von zentralen Zulieferfirmen getragen. Schwerpunkt der Innovationstätigkeiten mit einem Anteil von 90 % liegt im Bereich der Automobilelektronik. Zum einen ist dieser Bereich durch besonderes Konsumenteninteresse gekennzeichnet, da relevante Neuerungen sich oftmals stark in den direkt wahrnehmbaren Automobilfunktionen widerspiegeln. Zum anderen bietet dieser Bereich an der Schnittstelle zu Elektronik und Software ein nahezu unbegrenztes Spektrum an technologischen Neuerungen und Verbesserungen. Steigende Konsumentenerwartungen haben in der neueren Vergangenheit vor allem im Bereich der aktiven und passiven Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme zu Innovationen geführt und bieten das größte zukünftige Innovationspotential. Das geschätzte Marktvolumen lag im Jahr 2005 bei ca. 38 Mrd. $ und soll bis zum Jahr 2010 auf ca. 54 Mrd. $ anwachsen. Die Automobilelektronik unterliegt derzeit starken Veränderungen. Unternehmen sehen sich auf der einen Seite einem hohen Wachstums- und Innovationspotential entgegen. Innovative Lösungen kommen zu 60 % aus dem Bereich Elektrik/Elektronik. Auf der anderen Seite werden diese positiven Trends durch veraltete Strukturen in der Industrie und in der Produktarchitektur behindert.
Raina Schweikle
5. Dynamische Determinanten des Wettbewerbserfolges von Unternehmen
Zusammenfassung
Innovationen tragen entscheidend zur Schaffung und zur Gestaltung von neuen und bestehenden Märkten und Industrien bei. Schumpeter spricht von einem „Prozeß der industriellen Mutation […,] der unaufhörlich die Wirtschaftsstruktur von innen heraus revolutioniert […] und unaufhörlich eine neue schafft“. Dem innovativen Unternehmen kommt im Prozess der Marktbildung eine zentrale Rolle zu, da Unternehmen in erheblichem Maße an der Durchsetzung und Diffusion von Innovationen beteiligt sind. Durch die aktive Unterstützung von Innovationen nehmen sie Einfluss auf die Schaffung eines neuen Marktes und die Gestaltung Bestehender. Dabei nehmen Unternehmen nicht nur passiv Anregungen für Innovationen auf, sondern antizipieren aktiv Veränderungen von Märkten und Industrien durch die Entwicklung immer neuer Geschäftskonzepte.
Raina Schweikle
6. Fallstudie Mobile Payment
Zusammenfassung
Angesichts des rasanten Wachstums von Mobiltelefonanschlüssen seit dem Jahr 2000 in Deutschland, erhoffen sich die Mobilfunkanbieter steigende Umsatzzahlen durch das Angebot neuer Dienstleistungen und Funktionen, die mit dem Endgerät erfüllt werden können. Hier sind z. B. das Fotografieren mit dem Handy sowie der Versand von Bildern per MMS zu nennen. Das Handy ist nicht mehr nur mobiles Endgerät zum Telefonieren, sondern bietet dem Nutzer eine Vielzahl mobiler Dienste. So ist es wenig erstaunlich, dass bereits vor Jahren die Idee aufkam, dass Mobiltelefon auch zum Bezahlen von Produkten zu verwenden und so dem Benutzer das Mitführen von Bargeld, EC- oder Kredit-Karten zu ersparen. Unter Mobile Payment versteht man „diejenige Art der Abwicklung von Bezahlvorgängen, bei der im Rahmen eines elektronischen Verfahrens mindestens einer der Transaktionspartner mobile Kommunikationstechniken in Verbindung mit mobilen Endgeräten einsetzt“.
Raina Schweikle
7. Erfolgsfaktoren in deutschen und japanischen Unternehmen
Zusammenfassung
In Anlehnung an den in Kapitel 5 entwickelten und auf die Fallstudie Automobilelektronik angewendeten Analyserahmen werden im Folgenden die aufgestellten Hypothesen und bestimmenden Faktoren der strategischen Architektur von Unternehmen auf die Fallstudie der LCD-Industrie angewendet.
Raina Schweikle
8. Fazit
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, unter welchen Bedingungen Unternehmen im Wettbewerb erfolgreich sind und welche Faktoren diese Bedingungen beeinflussen. Dabei steht die Analyse von Strategien deutscher und japanischer Unternehmen im Vordergrund. Der Vergleich mit japanischen Unternehmen wird durch deren herausragende Wettbewerbserfolge und spezifischen Eigenschaften begründet. Neben dem Vergleich der unterschiedlichen Vorgehensweisen deutscher und japanischer Unternehmen wird somit ein Fokus auf die Untersuchung der Besonderheiten japanischer Wettbewerbsstrategien gelegt. Dabei wird vor allem auf das japanische Innovationssystem bzw. den Einfluss der Regierung eingegangen. Motivation der Fragestellung ist der subjektiv anhaltende und überdurchschnittliche Wettbewerberfolg japanischer Unternehmen, welcher das Vorhandensein eines vermeintlichen „Geheimrezepts“ vermuten lässt. Eine Vielzahl von Veröffentlichungen zu dieser Fragestellung sieht dieses Rezept vor allem in einer besonderen Einflussnahme der Regierung sowie spezifischen Managementpraktiken in den Unternehmen. Es ist jedoch fraglich, ob diese Erklärungsansätze nach den intensiven Veränderungen der japanischen Wirtschaft durch die Rezession der 1990er Jahre noch Gültigkeit besitzen bzw. diese jemals besessen haben.
Raina Schweikle
Backmatter
Metadaten
Titel
Innovationsstrategien japanischer und deutscher Unternehmen
verfasst von
Raina Schweikle
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8338-1
Print ISBN
978-3-8349-1486-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8338-1

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