2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Organisationen als „strukturpolitische Akteure“
verfasst von : Ulrike Röttger
Erschienen in: Public Relations – Organisation und Profession
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Moderne Gesellschaften differenzieren sich in zahlreiche Handlungsfelder aus, die durch spezifische Schemata, soziale Praktiken, Sinnbezüge und Rationalitätsvorstellungen gekennzeichnet sind und zugleich spezifische funktionale Leistungen für die Gesellschaft erbringen (vgl. Martens 1997: 300ff.; Schimank 1985, 1988). Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kultur, Sport aber auch der Bereich Familie können zum Beispiel als solche unterscheidbaren, durch unterschiedliche soziale Praktiken, Strukturen und eine unterschiedliche Dominanz einzelner Vermittlungsmodalitäten gekennzeichneten Handlungsfelder angesehen werden. Einzelne Handlungsfelder setzen sich aus einer Vielzahl von Individuen, kollektiven bzw. korporativen Akteuren und sozialen Systemen zusammen – spezifische Akteurskonstellationen sind kennzeichnend für sie (vgl. Peters 1993: 172). Die Kopplung der zum Handlungsfeld zählenden Akteure, das heißt der Grad der Systemhaftigkeit, und damit die Grenzen von Handlungsfeldern sind unterschiedlich stark ausgeprägt: Während beispielsweise die Grenzen des ökonomischen Handlungsfeldes relativ klar definiert sind, sind sie für das Handlungsfeld Religion erheblich schwieriger zu bestimmen. Fließend sind die Grenzen zwischen Handlungsfeldern auch, weil einzelne Akteure in unterschiedlichen Handlungsfeldern aktiv sein können.