Skip to main content

25.06.2013 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Audi eröffnet Power-to-Gas-Anlage

verfasst von: Katrin Pudenz

2 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Automobilhersteller Audi eröffnet am heutigen Dienstag, 25. Juni 2013, seine E-Gas-Anlage in Werlte. Die Anlage arbeitet in den Prozessschritten Elektrolyse und Methanisierung und produziert im Endprodukt synthetisches Methan, sogenanntes Audi E-Gas.

In dem ersten Prozessschritt nutzt die Anlage überschüssigen Grünstrom, um mit drei Elektrolyseuren Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Der Wasserstoff könnte als Treibstoff für künftige Brennstoffzellen-Autos dienen. Da jedoch noch eine flächendeckende Infrastruktur fehlt, folgt unmittelbar die Methanisierung als der zweite Verfahrensschritt. Durch die Reaktion des Wasserstoffs mit CO2 entsteht das Audi E-Gas. Es ist mit fossilem Erdgas nahezu identisch und wird über eine bereits vorhandene Infrastruktur, das deutsche Erdgasnetz, an die CNG-Tankstellen bundesweit verteilt. Die Einspeisung des Audi E-Gases soll im Herbst 2013 beginnen.

Pro Jahr produziert die Anlage im Emsland etwa 1000 Tonnen E-Gas und bindet dabei rund 2800 Tonnen CO2. Das entspricht etwa der Menge, die ein Wald mit über 220.000 Buchen im Jahr aufnimmt, verdeutlichen die Experten des Ingolstädter Automobilherstellers. Als Nebenprodukte fallen Wasser und Sauerstoff an.

Audi hat die E-Gas-Anlage gemeinsam mit Anlagenbauer Etogas (vormals SolarFuel) und Projektpartner MT-BioMethan auf einem 4100 Quadratmeter großen Grundstück von EWE errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte im September, das Richtfest im Dezember 2012. Im Produktionsablauf der Anlage hat die effiziente Nutzung der Energieströme höchste Priorität. Die Abwärme, die bei der Methanisierung entsteht, wird als Prozessenergie in der benachbarten Biogas-Anlage genutzt, dadurch steigt der Gesamtwirkungsgrad deutlich. Von dieser Anlage stammt im Gegenzug das hochkonzentrierte CO2, das als Grundbaustein für das E-Gas benötigt wird. Dieses CO2 dient somit als Wertstoff und gelangt nicht in die Atmosphäre.

Mit dem Gas aus Werlte können voraussichtlich 1500 Audi-A3-Sportback-G-tron-Modelle jedes Jahr jeweils 15.000 km CO2-neutral zurücklegen. Der 1.4 TFSI des Fünftürers verbrennt fossiles Erdgas, Biomethan und Audi E-Gas gleichermaßen. Das Fahren mit Audi E-Gas ist laut Unternehmensangaben klimaneutral, denn das CO2, das im Fahrbetrieb entsteht, wurde vorher bei der e-gas-Herstellung gebunden. Selbst in einer umfassenden Well-to-Wheel-Bilanz, die Energie und Aufwand für Bau und Betrieb der E-Gas-Anlage sowie von Windrädern einbeziehe, bleibe als CO2-Emission ein Wert von 20 g/km, nennt der Ingolstädter Hersteller Zahlen. Diese Umweltbilanz sei kürzlich vom TÜV Nord zertifiziert worden.

Tipp der Redaktion Automobil- und Motorentechnik:

Lesen Sie zu diesem Thema auch den Bericht über den Beginn des E-Gas-Projekts, sowie einen Artikel über den A3 G-tron.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

    Premium Partner