Das dritte Hybrid-Modell der neuen S-Klasse, der S 500 Plug-in-Hybrid, erzeugt laut Mercedes-Benz nur noch 69 g CO2 pro Kilometer.
Mercedes-Benz
Die neue S-Klasse von Mercedes, der S 500 Plug-in Hybrid, ist ein echtes Dreiliter-Auto. Auf diese Tatsache legt Dr. Thomas Weber, Daimler-Vorstand für Konzernforschung und Leiter Mercedes-Benz Cars Entwicklung, besonderen Wert. Das dritte Hybrid-Modell der neuen S-Klasse erzeugt laut Unternehmensangaben nur noch 69 g CO2 pro Kilometer. Das entspricht einem Verbrauch von 3 l/100 km. Diese Werte gelingen dank eines 80 kW starken Elektroantriebs mit extern aufladbarer Batterie. Der Synchronmotor ist kombiniert mit dem neuen 3,0‑l-V6-Turbomotor.
Damit hängt der neue S 500, der in Kürze auf der IAA in Frankfurt vorgestellt wird, aber erst im kommenden Jahr auf den Markt kommt, den aktuellen S 400 Hybrid ab. Der Wagen mit seinem 225 kW starken Benzinmotor (plus 20 kW Elektromotor) benötigt im NEFZ-Zyklus (kombiniert) nämlich 6,3 Liter pro 100 Kilometer. Und auch der S 300 BlueTec Hybrid mit einem 2,2-l-Vierzylinder-Dieselmotor mit 150 kW und einem Hybridmodul mit 20 kW kommt nicht unter 4,4 l/100 km.
Während die Batterien von S 400 Hybrid und S 300 BlueTec Hybrid als autarke Hybriden beim Bremsen, im Schubbetrieb oder vom Verbrennungsmotor geladen werden, verfügt der neue Hochvolt-Lithium-Ionen-Akku mit zehnfach größerem Energieinhalt über die Möglichkeit, extern über eine Ladedose geladen zu werden. Damit kann der S 500 circa 30 Kilometer weit rein elektrisch fahren. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h und in 5,5 s schafft es der Wagen von Null auf 100 km/h.
Vorausschauendes Energiemanagement
Um die Antriebsleistung kontrolliert auf die Straße zu bringen, verfügt der Wagen über ein haptisches Fahrpedal, dessen Druckpunkt am Gaspedal eine Rückmeldung über den Einschaltpunkt des Verbrennungsmotors liefert. Darüber hinaus haben die Ingenieure den Fahrzeugen ein vorausschauendes Energiemanagement implementiert, um die Energieeffizienz zu verbessern. Die Betriebsstrategie des Hybridantriebs berücksichtigt nicht nur den aktuellen Fahrzustand und die Fahrerwünsche, sondern stellt sich auch auf den wahrscheinlichen Streckenverlauf (Steigungen, Gefälle, Kurven oder Geschwindigkeitsbegrenzungen) der nächsten acht Kilometer ein.
Das "Intelligent Hybrid" genannte System greift dazu auf die Navigationsdaten von Comand Online zu, um Ladung und Entladung der Hochvoltbatterie zu steuern. Ziel ist es beispielsweise, vor einer Gefällstrecke den Energieinhalt der Batterie für den Antrieb zu nutzen, um sie bergab durch Rekuperation wieder zu laden.
Intelligentes rekuperatives Bremssystem
In der Rekuperation sehen die Ingenieure auch das größte Potenzial zur Verbrauchsabsenkung. Deshalb erfolgt die Verzögerung beim Bremsen zunächst durch die E-Maschine und nicht von der Scheibenbremse. Die aktuelle Generation des rekuperativen Bremssystems (RBS) überlagert dabei nicht spürbar das herkömmliche mechanische Bremsen und die elektrische Bremsleistung der E‑Maschine im Generatorbetrieb. Der Fahrerbremswunsch wird mittels eines Pedalweg-Sensors erfasst. Die Verzögerung erfolgt fahrzustandsabhängig und ist aufgeteilt in einen rekuperativen sowie einen über die Radbremse umzusetzenden Bremsmomentanteil. Darüber hinaus wird der Bremsdruck an der Hinterachse in Abhängigkeit des aktuellen Rekuperationspotenzials des Triebstrangs durch das RBS geregelt.
Der S 500 Plug-in-Hybrid kann laut Mercedes-Benz circa 30 Kilometer weit rein elektrisch fahren.
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Zusätzlich wird in allen Schubphasen der Verbrennungsmotor abgeschaltet und sein Schleppmoment im Ausrollen durch die E-Maschine als Schubrekuperationsmoment ersetzt. Ohne Bremspedalbetätigung wird allerdings kein zusätzliches Verzögerungsmoment zum Laden der Batterie gestellt, dem Fahrzeug wird ein „Segeln“ ermöglicht. Der Verbrennungsmotor soll so wenig wie möglich zum Laden der Batterie dienen, und wenn, dann nur bei geeigneten, möglichst effizienten Betriebspunkten.