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04.03.2015 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

McLaren 675LT: Leicht, aerodynamisch und mit 675 PS

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

4:30 Min. Lesedauer

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Der McLaren 675LT feiert seine Weltpremiere auf dem 85. Genfer Automobilsalon. Mit dem 675LT baut McLaren seine Super Series nach oben aus. Der 675LT rangiert künftig über dem Supersportwagen 650S als Coupé und Spider.

Der McLaren 675LT ist laut dem britischen Sportwagenbauer ebenso für die Rennstrecke wie für die Straße ausgelegt. Rund ein Drittel der Teile wurden geändert, um dem Anspruch gerecht zu werden, den 650S Coupé und Spider , die auch weiterhin produziert werden, zu ergänzen. Von seinem Vorgänger, dem McLaren F1 GTR "Longtail", wurde der Name LT abgeleitet. Die Modellbezeichnung setzt sich aus der PS-Zahl und dem Kürzel für "Long Tail" zusammen - ein Hinweis auf das zugunsten der Aerodynamik verlängerte Heck des Coupés. Vom 657LT soll es nur 500 Exemplare geben.

Fokus auf Gewichtsreduktion

Der Kernfokus des Entwicklungsprogramms des 675LT lag auf Gewichtsreduktion, erklärt McLaren. Das Ergebnis sei eine Gewichtsersparnis von 100 Kilogramm gegenüber den anderen Modellen der Super Series. Diese Gewichtsersparnis ließ sich durch umfassenden Einsatz von Kohlefaser bei den Karosserieteilen erreichen, zusammen mit leichterem Motor und Fahrwerk. Zum Zweck der Gewichtseinsparung wurde die Klimaanlage entfernt, die aber als kostenpflichtige Option verfügbar ist.

Der Fokus auf Gewichtseinsparungen habe dazu geführt, dass der 675LT 1230 Kilogramm (trocken) wiegt und mit einer Gewichtseinsparung von über 100 Kilogramm das leichteste Modell in der Super Series ist. Dies sei durch die Nutzung von noch leichteren Bauteilen möglich. Beispielsweise sollen eine dünnere Windschutzscheibe, hintere Trennscheibe und das Ersetzen des Glases der Motorabdeckung mit Polycarbonat aus dem Motorsport 4,5 Kilogramm einsparen.

Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h

Bei dem 3,8-l-V8-Motor wurden mehr als 50 Prozent der Bauteile geändert. Damit soll noch mehr Kraft, Drehmoment und Fahrbarkeit gewährleistet werden. Die Verbesserungen beinhalten neue, effizientere Turbolader, Änderungen bei den Zylinderköpfen und dem Abgaskrümmer, neue Nockenwellen und leichtgewichtige Pleuel und eine stärker dimensionierte Kraftstoffpumpe und Einspritzsystem.

Die Motoreinheit produziert, wie der Name des Fahrzeugs schon verrät, eine Leistung von 675 PS bei 7100/min. Das Leistungsgewicht gibt McLaren mit 549 PS pro Tonne an. Das Drehmoment beträgt 700 Nm bei 5500 bis 6500/min. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert 2,9 Sekunden, die 200 km/h Marke wird nach 7,9 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 330km/h.

Der 675LT nutzt das bekannte Siebengang-SSG-Getriebe, das auch bei den anderen Modellen der Super Series verwendet wird und behält die Modi Normal, Sport und Track bei. Die Einstellungen wurden neu kalibriert, die Gasannahme optimiert und die Schaltvorgängen beschleunigt. Die neu entwickelte "Ignition Cut"-Technik wurde aus der Formel 1 übernommen und soll für eine kurzfristige Unterbrechung des Kraftflusses zum Getriebe sorgen. Dies führe zu einem der schnellstmöglichen Schaltvorgänge und wird begleitet von einem dramatischen akustischen Knall beim hoch- oder runterschalten. Eine weitere Premiere beim 675LT ist die neue Kalibrierung der elektronischen Stabilitätskontrolle (ESP), die für eine noch bessere Kontrolle des Fahrers über Gas- und Bremsimpulse sorgen soll.

Optimierte Aerodynamik

Unterhalb des neu gestalteten vorderen Stoßfängers sitzt der Kohlefaser-Frontspoiler, der die Luft entlang der neuen Kotflügelenden stärker leitet, um den Abtrieb an der Fahrzeugfront zu erhöhen. Die turbulenten Luftströmungen der vorderen Radhäuser werden laut McLaren "gereinigt" und fließen weiter nach hinten über die Kohlefaser-Seitenfinnen, die über die gesamte Länge der unteren Karosserie führen. Ein Lufteinlass vor der Vorderkante des hinteren Radhauses, unterhalb der größeren Kühlöffnungen hinter der Tür, führt diese saubere, kalte Luft zusätzlich zu den seitlich des Motorraums angebrachten Kühlern.

Die aerodynamische Balance wird durch die aktive "Longtail"-Airbrake optimiert, die wie bei dem McLaren F1 GTR "Longtail" vergrößert wurde - 50 Prozent größer als bei den anderen Modellen der Super Series. Das reprofilierte Design passe zu den Linien des neuen Karbonfaserheckflügels. Zwei rundförmige Auspuffrohre aus Titan treten mittig, unterhalb des Heckflügels aus der Karosserie hervor, erklärt McLaren. Neben einem komplexeren Design, wurde das maßgeschneiderte Crossover-Abgassystem entworfen, um die Leistung zu optimieren und eine Gewichtseinsparung von 1,1 Kilogramm zu erzielen. Das Hinterdeck und die flankierenden Teile der Auspuffrohre bleiben freiliegend, um die heiße Luft aus dem Motorraum so effizient wie möglich abzuleiten, während Heckfenster aus leichtem Plexiglas über weitere Lüftungsschlitze verfügen. Eine Karbonfaser-Heckstoßstange mit Lamellen sollen den Luftdruck über den Hinterrädern reduzieren während das Heckdesign durch den integrierten Karbonfaserdiffusor abgerundet wird.

Zudem wurden Änderungen am Chassis vorgenommen, darunter eine breitere Spur und härtere Federung vorne und hinten. Gewichtsreduzierte Federn vorne und hinten wurden härter abgestimmt - um 27 Prozent an der Vorderachse und 63 Prozent an der Hinterachse - um die Beherrschbarkeit zu verbessern und den um 40 Prozent erhöhten Abtrieb, der durch die überarbeitete Karosserie und die aktive Aerodynamik erzeugt wird, zu kompensieren. Eine neu entwickelte Federungsgeometrie beinhaltet leichtere Federbeine und Querlenker, die auf den Erkenntnissen, die beim McLaren P1 gewonnen wurden, beruhen. Dies wird kombiniert mit einer direkteren Lenkung.

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