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10.09.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Mercedes-AMG GT: Neuer Sportwagen mit V8-Biturbomotor

verfasst von: Katrin Pudenz

9:30 Min. Lesedauer

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Der Mercedes-AMG GT ist der zweite von Mercedes-AMG komplett in Eigenregie entwickelte Sportwagen. Sein Frontmittelmotorkonzept mit Getriebe in Transaxle-Anordnung und der Aluminium-Leichtbau sollen die Grundlage für hochdynamisches Fahren bilden. Angetrieben wird er von einem neu entwickelten 4,0-l-V8-Biturbomotor innen montierten Turboladern und Trockensumpfschmierung. Mercedes-AMG hat seinen neuen V8-Sportwagen GT vorgestellt.

Der neue GT hat für das Unternehmen alles, was einen authentischen Sportwagen von Mercedes-AMG ausmacht - vom charakterstarken Design über Motorsport-Technik bis hin zur optimalen Gewichtsverteilung. Das Herz des Mercedes-AMG GT bildet der neue 4,0-l-V8-Biturbomotor. Er tritt bereits aus niedrigen Drehzahlen spontan sowie extrem kraftvoll an, schwärmen die AMG-Motorenexperten und nennen Zahlen: 3,8 s braucht der GT für den Sprint von null auf 100 km/h und er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h. Mercedes-AMG hat gestern Abend, 9. September 2014, das Geheimnis um sein neustes Modell gelüftet und den GT präsentiert. Als Varianten gibt es den GT und den GT S.

"Mit dem neuen Mercedes-AMG GT starten wir erstmals in einem anspruchsvollen Sportwagen-Segment, das der Wettbewerb bereits hochkarätig besetzt hat. Dies ist für uns Ansporn und Antrieb zugleich, um Sportwagen-Enthusiasten in aller Welt zu beweisen, zu welcher Performance AMG fähig ist", betonte Professor Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung.

"Mit dem neuen GT positionieren wir Mercedes-AMG als dynamische Sportwagen-Marke noch offensiver als bisher", fügt Tobias Moers, Vorsitzender der Mercedes-AMG-Geschäftsführung. " Der neue GT ist bereits der zweite, komplett eigenständig von Mercedes-AMG entwickelte Sportwagen. Gebaut wird er nach der Devise 'Handcrafted By Racers' - das sagt alles über unsere Herkunft und unseren Spirit."

Für Rennstrecken-Leistung soll die Kombination aus Aluminium-Spaceframe, V8-Biturbomotor mit Trockensumpfschmierung, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in Transaxle-Anordnung an der Hinterachse, Sperrdifferenzial, Sportfahrwerk mit Aluminium-Doppelquerlenkerachsen und das Leergewicht von 1540 Kilogramm sorgen. Das Konzept mit Frontmittelmotor und Getriebe in Transaxle-Anordnung ermöglicht eine vorteilhafte Gewichtsverteilung von 47 zu 53 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse, erklären die Konstrukteure. Dies führe in Verbindung mit dem tiefen Fahrzeugschwerpunkt zu einem agilen Handling und erlaube hohe Kurvengeschwindigkeiten.

Neu entwickelter AMG 4,0-Liter-V8-Biturbomotor

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Der 4,0-l-V8-Biturbomotor wurde speziell für den GT entwickelt. Der Achtzylinder ist das neueste Mitglied der Bluedirect-Motorenfamilie. Die fein dosierbare Leistungsabgabe des intern M178 genannten AMG-Motors soll der eines Saugmotors in nichts nachstehen, beschreiben die Experten.

Der Achtzylinder mit 3982 Kubikzentimeter Hubraum nutzt einige Techniken, die bereits beim 2,0-l-Turbomotor aus den Modellen A 45 AMG, CLA 45 AMG und GLA 45 AMG zum Einsatz kommen. So verfügen beide Motoren über ein identisches Bohrung-/Hub-Verhältnis. Die Gemischaufbereitung übernimmt die bei Mercedes-Benz eingesetzte Piezo-Benzin-Direkteinspritzung. Das strahlgeführte Brennverfahren wurde in der dritten Generation für alle zukünftigen Gesetzesanforderungen weiterentwickelt. Der AMG 4,0-l-V8-Biturbomotor erfüllt Angaben zufolge die Euro-6-Abgasnorm inklusive der erst ab 2016 geltenden Regelung für den maximalen Partikelausstoß.

Heißes Innen-V und Trockensumpfschmierung

Im neuen AMG-V8 kommt eine Biturboaufladung zum Einsatz, bei der die beiden Lader nicht außen an den Zylinderbänken, sondern dazwischen im Zylinder-V - heißes Innen-V - angeordber sind. Als Vorteile nennen die Konstrukteure: kompakte Motor-Bauweise, optimales Ansprechverhalten der Turbolader und geringe Abgasemissionen durch bestmögliche Anströmung der motornahen Katalysatoren. Die Trockensumpfschmierung stellt auch bei hohen Querkräften die Ölversorgung sicher und ermöglicht eine tiefe Einbaulage des Aggregates. Dies führt zu einer Absenkung des Schwerpunkts und liefert so die Grundlage für hohe Querbeschleunigungen.

Lesen Sie mehr über den neuen Mercedes-AMG GT auf Seite 2.

Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in Transaxle-Anordnung

Bei der Kraftübertragung des neuen GT vertrauen die Mercedes-AMG-Ingenieure auf die Kombination aus Frontmittelmotor und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe in Transaxle-Anordnung an der Hinterachse – wie auch beim SLS AMG. Die Gewichtsverteilung profitiert von dieser Anordnung, erklären die Konstrukteure, und beträgt 47 (vorne) zu 53 (hinten) Prozent. Für den Einsatz im neuen Sportwagen sei das AMG Speedshift DCT 7-Gang Sportgetriebe bei Effizienz, Schaltgeschwindigkeit und Präzision weiter optimiert worden. Mithilfe der vergrößerten Getriebespreizung könne das ausgeprägte Drehmomentplateau des V8-Turbomotors optimal genutzt werden.

Um die Schaltwünsche des Fahrers noch direkter übertragen zu können, wurde dem Unternehmen zufolge die Kommunikation zwischen Motor und Getriebe grundlegend überarbeitet. Das bedeutet, wie die Experten ausführen, dass die bisherigen Grenzen der Schaltperformance und der Responsezeit deutlich erweitert wurden. Mithilfe von AMG Dynamic Select könne der Fahrer den GT individuell seinen Wünschen anpassen. Zur Wahl stehen: C (Controlled Efficiency), S (Sport), S+ (Sport Plus) und als neues Ptogramm I (Individual). Das exklusiv für den GT S reservierte manuelle Fahrprogramm namens Race passe die Schaltstrategie des Doppelkupplungsgetriebes optimal an die Bedürfnisse eines Rennstreckeneinsatzes an. Per Druck auf den M-Taster könne der Fahrer in jedem Fahrprogramm den manuellen Getriebemodus aktivieren.

Elektronisches Hinterachs-Sperrdifferenzial im GT S serienmäßig

Serienmäßig verfügt der GT über ein mechanisches Hinterachs-Sperrdifferenzial, das in allen Fahrzuständen Traktion und Fahrsicherheit gewährleisten soll. Der GT S ist serienmäßig mit einem elektronisch geregelten Hinterachs-Sperrdifferenzial ausgerüstet, das in das kompakte Getriebegehäuse integriert ist, wird erläutert. Seine gegenüber der mechanischen Lösung nochmals feinfühligere und schnellere Regelung verschiebe den fahrphysikalischen Grenzbereich sogar noch weiter nach oben. Nicht nur die Traktion der Antriebsräder werde weiter verbessert. Ebenso die Kurvengeschwindigkeiten im Grenzbereich steigen laut Hersteller an. Das System arbeite mit einer variablen Sperrwirkung im Zug- und Schubbetrieb und sei optimal auf die unterschiedlichen Fahrzustände und Fahrbahnreibwerte abgestimmt.

Doppelquerlenkerachsen aus dem Motorsport

Der AMG GT nutzt die technische DNA des Mercedes-Benz SLS AMG: Mithilfe der optimalen Gewichtsverteilung von 47 Prozent vorne zu 53 Prozent hinten, dem tiefen Fahrzeugschwerpunkt und dem gewählten Fahrwerkslayout soll der Fahrer vom präzisen Einlenkverhalten, Agilität, geringer Massenträgheit bei Richtungswechseln und hervorragender Traktion profitieren. Vorne und hinten kommen Doppelquerlenkerachsen zum Einsatz - eine direkt aus dem Motorsport übernommene Technik.

Zur Reduzierung der ungefederten Massen seien Dreieckslenker, Achsschenkel und Radträger an Vorder- und Hinterachse komplett aus geschmiedetem Aluminium gefertigt. Das Doppelquerlenker-Konzept führe das Rad mit geringsten elastischen Bewegungen in eindeutiger Weise. Die hohe Sturz- und Spursteifigkeit führe nicht nur zu hohen Kurvengeschwindigkeiten, sie vermittele dem Fahrer auch optimalen Fahrbahnkontakt im weit oben angesiedelten Kurvengrenzbereich. Eine direkte Anbindung des Stoßdämpfers am hinteren Radträger soll Schwingungen und unerwünschte Radlastschwankungen reduzieren. Hohe Neutralität und definierte, berechenbare Reaktionen an der Reifenhaftgrenze sind laut Anagben wichtige Entwicklungsziele für die Fahrdynamikexperten von Mercedes-AMG gewesen.

Elektronisch geregelte Dämpfung

Beim Mercedes-AMG GT S gehört das AMG-Ride-Control-Sportfahrwerk mit elektronisch geregelter Dämpfung zur Serienausstattung, für den GT ist es auf Wunsch erhältlich. Der Fahrer kann per Tastendruck in der AMG Drive Unit oder über die Fahrprogramme AMG Dynamic Select die Dämpfercharakteristik anpassen. Drei Stufen stehen zur Wahl: Comfort, Sport und Sport plus.

Die Sport-Parameterlenkung ist mit einer variablen Lenkübersetzung ausgestattet: Sie steigert Fahrzeughandling und -agilität bei niedrigem Tempo, während die Fahrsicherheit im Hochgeschwindigkeitsbereich erhalten bleibt, erläutern die Experten. Eine Besonderheit sei die Servounterstützung: Sie agiere nicht nur abhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit, sondern auch von der aktuellen Querbeschleunigung und vom gewählten AMG-Dynamic-Select-Fahrprogramm. Das Ergebnis ist, wie die Entwickler verraten: Durch die direkte Rückmeldung von der Straße hat der Fahrer ein perfektes Gefühl für das Fahrzeug. Das serienmäßige 3-Stufen-ESP mit den Funktionen ESP On, ESP Sport Handling Mode und ESP Off ist gut mit dem Sperrdifferenzial vernetzt und optimal auf die hohe Fahrdynamik und -sicherheit abgestimmt.

AMG Dynamic Plus Paket als Wunschausstattung für den GT S

Bereits serienmäßig verfügt der Mercedes-AMG GT über eine sogenannte Triebstrang-Dämpfung. Hierbei reduziere ein speziell abgestimmter Dämpfer ungewollte Rollbewegungen des kompletten Antriebsstranges inklusive Transaxle-Getriebe. Das steigert Komfort sowie auch Agilität deutlich, betonen die Konstrukteure. Eine weitere Anhebung der Dynamik und der Agilität bewirke das AMG Dynamic-Plus-Paket. Es ist laut Unternehmen exklusiv für den GT S lieferbar und umfasst dynamische Motor- und Getriebelager. Die verwendeten dynamischen Lager können ihre Steifigkeit stufenlos und blitzschnell an die jeweiligen Fahrbedingungen und das Fahrverhalten anpassen, wird erläutert. Diese Aufgabe übernehme eine spezielle Steuerelektronik - der sogenannte AMG Chassis Controller, ACC. Diese erkenne Fahrsituationen anhand von CAN-Daten, sei mit dem elektronischen Hinterachs-Sperrdifferenzial vernetzt und sorge somit für eine optimale, ausgewogene fahrdynamische Balance. Dabei geht der Hersteller laut eigener Angaben bei der Umsetzung dieser Technik noch einen Schritt weiter: Die Motor- sowie die Getriebelager werden sogar individuell zueinander angesteuert. Der Vorteil darin sei, dass diese Lösung die Fahrpräzision sowie die Querdynamik nochmals deutlich verbessert.

Lesen Sie mehr zum neuen Mercedes-AMG GT auf Seite 3.

Aluminium-Spaceframe mit intelligentem Materialmix

Bei der Karosserie des GT setzen die Mercedes-AMG-Konstrukteure auf einen intelligenten Materialmix: Chassis inklusive Greenhouse und Karosserie sind aus Leichtmetall gefertigt, der Heckdeckel aus Stahl und das Front-Deck aus Magnesium. Dieses leichte Element am Bug reduziere die Massenträgheit vor der Vorderachse und verbessere somit die Agilität des Fahrzeugs. Der gewichtsoptimierte Spaceframe bestehe zu über 90 Prozent aus Aluminium-Komponenten.

Das Rohbaugewicht beträgt Angaben zufolge 231 kg. Während der Konzeption und Entwicklung der Rohbau-Struktur gab es drei Ziele: höchste Festigkeit, tiefer Schwerpunkt und geringes Gewicht. Die hohe Biege- und Torsionssteifigkeit der gesamten Konstruktion ermögliche die Einleitung und Übertragung extremer Längs- und Querkräfte aus Antrieb und Fahrwerk. Unerwünschte Elastizitäten würden so verringert; das Fahrzeug reagiere steif und direkt.

Die Produktion des Mercedes-AMG GT erfolgt bei Mercedes-Benz in Sindelfingen. Der 4,0-Liter-V8-Biturbomotor wird bei Mercedes-AMG in Affalterbach gefertigt.

Aktive und passive Sicherheit

Der Mercedes-AMG GT übernimmt zahlreiche, aus der neuen S-Klasse bekannten Assistenzsysteme. Zur serienmäßigen Ausstattung zählen Collision Prevention Assist Plus, Adaptive Brake, Attention Assist und die Reifendruckkontrolle.

Auf Wunsch sind lieferbar:

  • Adaptiver Fernlicht-Assistent
  • Pre-Safe-System
  • Parktronic
  • Rückfahrkamera
  • Spur-Paket inklusive Spurhalte-Assistent und Totwinkel-Assistent
  • Totwinkel-Assistent
  • Verkehrszeichen-Assistent (in Comand Online enthalten).

Zu den serienmäßigen Rückhaltesystemen gehören nicht nur die 3-Punkt-Sicherheitsgurte mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern, sondern auch Frontairbags, kombinierte Thorax-Pelvis-Sidebags, Windowbags sowie Kneebags, jeweils für Fahrer und Beifahrer.

Mercedes-AMG GT und GT S

Die Modelle im Überblick:

Mercedes-AMG GT SMercedes-AMG GT
Hubraum 3982 cm33982 cm3
Leistung375 kW (510 PS)
bei 6250/min
(6000 bis 6500/min*)
340 kW (462 PS)
bei 6000/min
Max. Drehmoment 650 Nm
bei 1750-4750/min
(1750-5000/min*)
600 Nm
bei 1600-5000/min
Kraftstoffverbrauch
NEFZ gesamt
9,4 l/100 km9,3 l/100 km
CO2-Emission 219 g/km216 g/km
Effizienzklasse GG
Leergewicht (nach EG) 11570 kg** / 1645 kg*** 540 kg** / 1615 kg***
Leistungsgewicht 3,08** / 3,22*** kg/PS3,33** / 3,49*** kg/PS
Beschleunigung
0-100 km/h
3,8 s4,0 s
Höchstgeschwindigkeit 310 km/h****304 km/h****
* in Verbindung mit AMG DYNAMIC PLUS Paket; ** fahrfertiger Zustand (Kraftstoffbehälter zu 90 % gefüllt, ohne Fahrer und Gepäck); *** fahrfertiger Zustand (Kraftstoffbehälter zu 90 % gefüllt, mit Fahrer (68 kg) und Gepäck (7 kg); **** elektronisch begrenzt.

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