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05.11.2015 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Bezahlverfahren made in Germany startet

verfasst von: Bianca Baulig

2:30 Min. Lesedauer

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Seit dem 4. November können Kunden der Volksbank Mittelhessen sowie der Hypovereinsbank bei einigen Online-Händlern ihre Rechnungen über den Bezahldienst Paydirekt begleichen. Noch in diesem Monat starten weitere Banken mit dem Service.

Laut einer Studie der Gutschein-Suchmaschine Deals.com werden die deutschen Verbraucher in diesem Jahr durchschnittlich 19 mal Einkäufe im Internet tätigen, wobei sie im Schnitt 63,76 Euro ausgeben. Hochgerechnet aufs Jahr sind das rund 1.211 Euro pro Person. Der deutsche Einzelhandel darf 2015 mit einem E-Commerce-Umsatz von fast 53 Milliarden Euro rechnen – ein Plus von 23,1 Prozent gegenüber 2014. Bezahlen möchten die Konsumenten laut einer Bundesbank-Studie am liebsten per Überweisung nach Lieferung. "Doch darauf lassen sich nur die wenigsten Online-Händler ein", schreibt Bankmagazin-Redakteur Christian Kemper in seinem Titelbeitrag "Was Bargeld ersetzen kann" (Ausgabe 10/2015, Seite 12-20). An zweiter Stelle im Nutzungsranking kommen alternative Bezahlverfahren wie Paypal, Sofort-Überweisung und Giropay.

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An dieser Stelle greifen nun die deutschen Banken und Sparkassen mit ihrem Online-Bezahlverfahren Paydirekt an. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt aller drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft. Damit geben die Institute vor allem eine Antwort auf den Bezahldienst Paypal, der einst als Fintech gestartet ist und inzwischen in Deutschland laut Kemper rund 16 Millionen Kunden zählt. Vom Bezahlvorgang her ist Paydirekt ähnlich einfach und schnell wie der amerikanische Konkurrent. Die Kunden können sich über ihren Online-Banking-Zugang für den Service registrieren, sich selbst Benutzernamen und Passwort geben und anschließend mit ihrem Girokonto online bezahlen.

Vorteile für Käufer und Händler gleichermaßen

Michel Becker, Produktmanager bei der Volksbank Mittelhessen, betont die diversen Vorteile, die der Bezahldienst Käufern aus seiner Sicht bringt. Dazu zählen

  • hohe Sicherheit durch Einhaltung deutscher Bankenstandards und 100 Prozent "made & hosted in Germany",
  • hohe Vertrauenswürdigkeit, da Bezahlverfahren der deutschen Banken,
  • Käuferschutz bei Nicht-Lieferung mit Rückbuchung auf das Girokonto,
  • einfach durch Benutzername plus Passwort und schnell durch Bezahlen mit zwei Klicks sowie
  • vollständige Transparenz über jeden Bezahlvorgang per Onlinebanking, App und Kontoauszug.

Für Händler bedeutet die Teilnahme am neuen Bezahlsystem vor allem eine sofortige Zahlungsgarantie durch die Bank. Paydirekt ist mit dem Käufer-Girokonto verknüpft und damit kann die Bank in Sekundenschnelle die Deckung der Zahlung garantieren. Zudem landet das Geld ohne Umweg auf dem Händlerkonto.

Mitte November 2015 starten die Genossenschaftsbanken flächenweit mit dem Service, Ende November die privaten Banken. Für das zweite Quartal 2016 ist der Markstart bei den Sparkassen geplant. Gleichzeitig soll das Händlerspektrum sukzessive erweitert werden. Einige Online-Händler haben sich bereits Paydirekt angeschlossen, darunter der Online-Möbelshop d-living und der Süßwarenkonzern Haribo. Zudem sind die Banken in Gesprächen mit der Metro-Gruppe.

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