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05.11.2013 | Bauphysik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Smart home – sweet home?

verfasst von: Annette Galinski

3 Min. Lesedauer

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40 % der Bauherren eines Neubaus äußern einer aktuellen Befragung der Marktforschung der Heinze GmbH nach Interesse an der Einrichtung eines Smart Home. Bei den Altbaumodernisierern sind es 30 %. Grund genug für Architekten und Bauingenieure die Chance für ein neues Beratungsfeld wahrzunehmen, denn der Bedarf beispielsweise an Energieberatung, Energieanalysen wie Dichtheitschecks und für die Optimierung von Heizungskomponenten bzw. den Austausch der Heizungsanlage ist groß und wird ergänzt durch die Kombination steuerbarer Energieanwendungen bzw. die Hausautomatisierung.

Immerhin gibt die Bundesregierung die Absenkung des Wärmebedarfs in Wohngebäuden bis 2050 um 80 % vor. Davon sind fast alle Gebäude des zumeist um 1977 errichteten deutschen Immobilienbestands betroffen. Bis 2020 bereits sollen Smart Meter, also intelligente, digitale Zähler bei 80 % der Energieverbraucher installiert sein. Und nach Aussage der Marktforschung der Heinze GmbH sagen unterschiedliche Prognosen voraus, dass das Smart Home 2025 bzw. 2030 Standard bei Neubauten in Deutschland sein wird.

Smart Meter sind ein Anfang

Smart Meter sind eine mögliche Basisinfrastruktur für viele Smart-Energy-Angebote, jedoch keine zwingend notwendige Voraussetzung für den Betrieb. Smart Meter ermöglichen z. B. die Abrechnung zeitabhängiger Tarife oder die transparente, tagesaktuelle Darstellung von selbst erzeugtem Strom. Auch für die Stabilität und Optimierung des Netzes ist die kontinuierliche Transparenz über die tatsächlichen Lastströme mittels Smart Metern von großem Wert. In Kombination mit flexiblen Tarifen und der Transparenz der Verbrauchsdaten im Internet entsteht ein für den Kunden wahrnehmbarer Nutzen beim effizienten Umgang mit Energie.

Home of the future

Unter Smart Home versteht man ein Haus oder eine Wohnung mit intelligent vernetzten Anwendungen rund um Haushaltssteuerung, Kommunikation, Sicherheit, Pflege sowie Energie. Dazu kommen weitere konkret steuerbare Energie-Anwendungen: Denkbar ist eine mit der Photovoltaik-Anlage gekoppelte Wärmepumpe und einem System zur Eigenverbrauchsoptimierung des Solarstroms über einen dezentralen Energiespeicher. Bisher gibt es allerdings nur einzeln steuerbare Komponenten und lediglich Testmodelle intelligent vernetzter Systeme. "Langfristig hat Smart Home jedoch das Potenzial, der zentrale Bestandteil der Energie-Erlebniswelt für den Endkunden zu werden", erläutern Uwe Kolks, Alexander Pippert und Jan Meyer im Buchkapitel "Energie erlebbar machen – mit innovativen Angeboten Kunden gewinnen". Neben der klassischen Unterhaltungselektronik (TV) werden zunehmend Haushaltsgeräte (Kühlschränke, Heizungsgeräte) und Haustechnik (Fenster, Jalousien) eine Kommunikationsschnittstelle erhalten. Die Steuerung und Optimierung des Energieverbrauchs wird sich hierbei neben Assisted Living-, Sicherheits- und Komfort-Dienstleistungen, zu einem wichtigen Kundennutzen entwickeln.

Planer mit Beratungskompetenz

Viele Bauherren sehen nach der Studie „Handelsblatt trend Smart Home“ im Rahmen einer Befragung von 1.000 Teilnehmern den Handwerker als kompetentesten Ansprechpartner. Architekten gelten demnach nur bei den 18- bis 29-Jährigen als ernst zu nehmende Konkurrenz zum Meister-Fachbetrieb. Hier zeigt sich ein Markt für Planer mit Fachwissen und Beratungskompetenz, gerade bei den zukünftigen Bauherren. Wesentlich sind dabei Fragestellungen wie

  • Wann lohnt sich eine Investition in ein Smart Home?
  • Welchen Mehrwert bringen Smart Home-Lösungen?
  • Kann die neue Technologie auch im Rahmen von Modernisierungen eingebaut werden?

"Für Energieanbieter ergeben sich Chancen, insbesondere aus Partnerschaften mit Architekten, Fassadenbauern und Handwerksbetrieben", ergänzen Uwe Kolks, Alexander Pippert und Jan Meyer im Buchkapitel "Energie erlebbar machen – mit innovativen Angeboten Kunden gewinnen".

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