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Zusammenfassung
In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts war Compliance in Deutschland, nimmt man die Kreditwirtschaft aus (Siehe z.
B. Weiss, Die Bank 1993, 136, 137.), noch ein weitgehend unbekannter Begriff (Siehe aber auch z. B. Assmann, AG 1994, 237, 255; Eisele, WM 1993, 1021). Der dem anglo-amerikanischen Rechtskreis entstammende Rechtsbegriff umschreibt die Pflicht, die für das Unternehmen geltenden Gesetze einzuhalten. Damit verbindet sich zweifelsfrei keine neue Erkenntnis. Insoweit ist Compliance zu Recht als eine Binsenweisheit bezeichnet worden (Uwe. H. Schneider, ZIP 2003, 645, 646; zustimmend etwa Goette, ZHR 175 (2011), 388, 391; Hüffer, FS G. H. Roth, 2011, S. 299, 302; siehe z. B. auch Zöllner/Noack, in: Baumbach/Hueck, GmbHG, 19. Aufl. 2010, § 35 Rn. 68a). Neu ist jedoch die Einbettung der Compliance in einen größeren Zusammenhang. Es wäre für die Geschäftsleitung eine Illusion zu glauben, Compliance vollziehe sich im Unternehmen stets von selbst. Richtig ist vielmehr, dass eine vorbildliche Compliance sowohl aus organisationstheoretischer Sicht wie auch aus rechtlicher Sicht ein proaktives Vorgehen der Geschäftsleitung erforderlich macht und das gesamte Unternehmen erfassen muss. Compliance beschränkt sich deshalb nicht allein auf das Postulat der Rechtstreue des Unternehmens, sondern umschreibt die Summe der organisatorischen Maßnahmen eines Unternehmens, mit denen gewährleistet werden soll, dass sich die Geschäftsleitung wie auch die Mitarbeiter des Unternehmens rechtmäßig verhalten (Bürkle, BB 2005, 565, 569; Kiethe, GmbHR 2007, 393, 394; Uwe. H. Schneider, ZIP 2003, 645, 646). Der Begriff der Compliance erfährt damit eine Erweiterung hin zur Compliance-Organisation.
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Freiwillige ISO-Zertifizierungen und vergleichbare Maßnahmen zur Zertifizierung der Einhaltung von Umwelt und Sozialstandards mögen hier als Vorbilder dienen.
Umfrage der Association of Corporate Counsel (ACC), Juve Datenbank vom 6. November 2006, im Internet zugänglich über www.juve.de; siehe auch Kort, NZG 2008, 81, 85.
Kort, NZG 2008, 81, 86; E. Vetter, FS Graf von Westphalen, 2010, S. 719, 728; siehe auch Kremer/Klahold, ZGR 2010, 113, 117; Skepsis hingegen bei Hüffer, FS G. H. Roth, 2011, S. 299, 302.
Bachmann, in: Gesellschaftsrecht in der Diskussion 2007, 2008, S. 65, 73; Fleischer, in: Spindler/Stilz, AktG, 2. Aufl. 2010, § 91 Rz. 47; Grundmeier, Rechtspflicht zur Compliance im Konzern, 2011, S. 27; Hüffer, FS G. H. Roth, 2011, S. 299, 304; Immenga, FS Schwark, 2009, 199, 201; Kindler, FS G. H. Roth, 2011, S. 367, 370; Koch, WM 2009, 1013, 1014; E. Vetter, FS Graf von Westphalen, 2010, S. 719, 727; a. A. Berg, AG 2007, 271; Dreher, FS Hüffer, 2010, S. 161, 171; Schwintowski, NZG 2005, 200, 201.
Zur Kartellrechts-Compliance siehe den Beitrag von Janssen in Kap. 10 und weiter z. B. Dreher, in: Krieger/Uwe. H. Schneider (Hrsg.), Managerhaftung, 2. Aufl. 2010, § 31 Rn. 59 ff.; Pampel, BB 2007, 1636; zur Kapitalmarktrechts-Compliance z. B. Krämer, in: Krieger/Uwe. H. Schneider (Hrsg.), Managerhaftung, 2. Aufl. 2010,§ 28 Rn. 83 ff. und zur Umweltrechts-Compliance z. B. Uwer, in: Krieger/Uwe. H. Schneider (Hrsg.), Managerhaftung, 2. Aufl. 2009, § 34 Rn. 23 ff.
Bachmann, in: Gesellschaftsrecht in der Diskussion 2007, 2008, S. 65, 94; Fleischer, DB 2005, 759, 763; Fleischer, CCZ 2008, 1, 3; Ringleb, in: Ringleb/Kremer/Lutter/v. Werder, Deutscher Corporate Governance Kodex, 4. Aufl. 2010 Rn. 616; vgl. auch Sven H. Schneider/Uwe H. Schneider, AG 2005, 57, 59.
Eingehend zur Compliance des Aufsichtsrats in eigenen Angelegenheiten E. Vetter, Liber Amicorum Martin Winter, 2011, S. 701 ff.; siehe auch Bachmann, in: Gesellschaftsrecht in der Diskussion 2007, 2008, S. 65, 93; Bürkle, BB 2007, 1797, 1800.
M. Winter, FS Hüffer, 2010, S. 1103, 1124 spricht bei der Delegation der Compliance-Überwachung auf den Prüfungsausschuss bereits von „best practice“; siehe auch E. Vetter, ZGR 2010, 751, 778.
Ebenso z. B. Liese, BB-Special zu Heft 5 2008, 17, 21; dies schließt die Erfassung von Verstößen in der Vergangenheit ein, z. B. Itzen, BB-Special zu Heft 5 2008, 12, 14; zum Risk Assessment im Zusammenhang mit dem Prüfungsstandard IDW PS 980 siehe z. B. von Busekist/Schlitt, CCZ 2012, 86, 88.
Vgl. zur sog. Zero Tolerance Policy Uwe H. Schneider, ZIP 2003, 645, 649 einerseits und Hauschka, ZIP 2004, 877, 882; Reichert/Ott, ZIP 2009, 2173, 2178 andererseits.
Vgl. dazu z. B. BAG 22. 7. 2008 – 1 ABR 40/07, DB 2008, 2485; LAG Düsseldorf 14. 11. 2005 – 10TaBV 46/05, DB 2006, 162; Kort, NJW 2009, 129; Mengel, CCZ 2008, 85; Rosbach, CCZ 2008, 101.
Teilweise wird deshalb bereits von der Marketing-Funktion der Compliance gesprochen, vgl. Lösler, NZG 2005, 104, 105; zustimmend Grundmeier, Rechtspflicht zur Compliance im Konzern, 2011, S. 13.
Vgl. dazu z. B. Fleischer, ZIP 2003, 1, 10; E. Vetter, in: Krieger/Uwe H. Schneider (Hrsg.), Handbuch Managerhaftung, 2. Aufl. 2010, § 18 Rn. 73; speziell zur Versicherungswirtschaft Dreher, WM 2008, 1765, 1770.
Vgl. dazu auch die Regeln des Arbeitskreises “Externe und interne Überwachung der Unternehmung“ der Schmalenbach Gesellschaft für Betriebswirtschaft e. V., ZIP 2006, 1068.
Vgl. z. B. Buchta, DB 2006, 1939, 1943; Hauschka, DB 2006, 1143, 1145; Kiethe, GmbHR 2007, 393,399; Kremer/Klahold, ZGR 2010, 113, 139; Rodewald/Unger, BB 2006, 113, 115; siehe auch die Hinweise von Hopson/Koehler, CCZ 2008, 208, 212 zur US-amerikanischen Praxis im Sinne der United States Federal Sentencing Guidelines.