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27.07.2015 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Die fünf "R" für wertorientiertes Management

verfasst von: Daniel Dietzfelbinger

3:30 Min. Lesedauer

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Unternehmenswerte sind kein leerer Wahn, sondern ein Erfolgstreiber. Eine klare Wertedefinition bietet Mitarbeitern Identifikationsfläche und verbessert die interne Kommunikation. Aber die "core values" bringen noch mehr, so Gastautor Daniel Dietzfelbinger.

Warum lohnt es sich für Unternehmen, sich mit Kultur und Ethik zu befassen? Fünf englische Begriff liefern die Begründung für werteorientiertes Management. Sie lauten ressources, retention, recruiting, reputation sowie responsibility und sind die Basis für die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

Faktoren werteorientiertes Management:

1. Ressources: Ein Unternehmen besteht aus Individuen – Mitarbeitenden und Führungskräften. Diese gehen mit bestimmten Werten und Haltungen ins Unternehmen. Doch was ist für sie im Arbeitsalltag wichtig? Was wollen Mitarbeitende bei der Arbeit oder Manager im Führungshandeln umsetzen? Wenn die Unternehmenswerte, die Philosophie der Organisation, das Betriebsklima nicht stimmen oder sogar gegen die Werte der Mitarbeitenden verstoßen, steht eine Organisation vor echten Problemen.

Ressourcen-orientiert gedacht: Unternehmen, die auf wertorientiertes Management setzen, haben zufriedenere und damit engagiertere Mitarbeitende. Immaterielle Unternehmenswerte sind von herausragender strategischer Bedeutung. Im Sinne des St. Galler Management-Dreiecks braucht eine Strategie neben guter Struktur (Prozesse, Auf- und Ablauforganisation), fruchtbare Kultur im Unternehmen, damit Mitarbeitende und Führungskräfte mitgenommen werden: Werte und Kultur sind strategierelevante und erfolgversprechende Ressource.

2. Retention: Mit Blick auf die Organisation als Ganzes bedeutet werteorientiertes Management, dass die Spitze der Organisation (Vorstand, Geschäftsführung) eine Vorstellung davon hat, wie sie die Geschäfte intern wie extern sozialverträglich betreiben kann (Leitbilder, Wertechartas). Dass die Mitarbeitenden in einem Umfeld arbeiten, das motivierend ist und Raum für eigene Kreativität lässt (Unternehmenskultur).

Das erzeugt Loyalität bei Mitarbeitenden. Werte als Ausdruck der Unternehmenskultur sind nichts Abstraktes, Weltfremdes aus Wolkenkuckucksheim, sondern Basis langfristigen und nachhaltigen Erfolgs. Werte prägen den Charakter, das Wesen der Organisation, und sind ein entscheidender Erfolgsfaktor wenn es darum geht, Mitarbeiter zu halten: Werte und Kultur sind Instrument der Mitarbeiterbindung.
3. Recruiting: Nachhaltig orientierte Unternehmungen müssen kontinuierlich neue, qualifizierte Fach- und Führungskräfte gewinnen. Es muss nicht gleich der gern zitierte "War for talents“ sein. Gleichwohl wird es für Unternehmen immer schwieriger, in einem kleiner werdenden Markt, geeignete Nachwuchskräfte zu finden – egal ob auf gewerblicher oder auf Managementebene. Unternehmen müssen mehr bieten als gute Produkte, gute Bezahlung und eine sicheren Arbeitsplatz. Auf einem globalisierten Markt sind es nicht mehr die Produkte, die in der Branche den Unterschied machen: Junge Leute nennen Wertschätzung und Unternehmenskultur spätestens als dritten Entscheidungsgrund für einen Arbeitgeber: Werte und Kultur sind Kern einer erfolgreichen Arbeitgebermarke.
4. Reputation: In Hinblick auf das Umfeld eines Unternehmens sind Ruf und gesellschaftliche Stellung wichtig: Es geht um die „license to operate“, die gesellschaftliche Betriebserlaubnis. Diese Betriebserlaubnis muss sich ein Unternehmen im Umfeld erarbeiten, um darin erfolgreich wirtschaften zu können. Ohne eine "license to operate“ kann ein Unternehmen langfristig nicht existieren. Werteorientiertes Management ist ein wichtiger Baustein, um diese gesellschaftliche Betriebslizenz zu bekommen: Werte und Kultur sind Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen CSR-Strategie.

5. Responsibility: Als umfassender Begriff für werteorientiertes Management geht es um Verantwortung, die nach innen wie außen greift. Verantwortung richtet den Blick auf die Führungskultur im Unternehmen: Wie gehen Führungskräfte mit Mitarbeitenden, mit Kollegen um? Verantwortung richtet den Blick auf die Unternehmensführung als Ganzes: Stimmen Strategie, Struktur und Kultur in Bezug auf das Ergebnis?

Verantwortung richtet den Blick auf die Stellung des Unternehmens in der Gesellschaft: Wie werden Standortbedingungen genutzt? Wie nachhaltig wird gewirtschaftet? Welche Rückwirkungen hat die Organisation auf die Gesellschaft? Was gibt, was nimmt die Organisation dem Umfeld? Werte und Kultur sind Basis einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und damit entscheidender Erfolgsfaktor für nachhaltiges Wirtschaften.


Fazit: Wenn Sie die fünf"R" werteorientierter Unternehmensführung berücksichtigen, werden Sie Ihr Unternehmen langfristig erfolgreich führen.

 

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