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08.09.2014 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

CSR gehört in die Wertschöpfungs-DNA

3:30 Min. Lesedauer

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Die Relevanz von Corporate Social Reponsibility in Unternehmen wächst. Vor diesem Hintergrund sollten Unternehmen auch ihren Wertschöpfungsketten ganz neu überdenken und organisieren, fordert Gastautor René Schmidpeter.

Die Themen Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility haben mittlerweile einen festen Platz in unserer Wirtschaft und in der öffentlichen Diskussion. Es wird deutlich, dass die immensen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen sowie die neuen Möglichkeiten durch innovative Technologien und wirtschaftliche Spezialisierung ein neues integratives Managementdenken erfordern.

Die Übernahme von Verantwortung (CSR) und Nachhaltigkeit wurde in der Managementliteratur zu lange als rein defensives Konzept gesehen und damit in der Praxis als bloßer Kostenfaktor diskutiert. Dabei blieb die unternehmerische Perspektive auf soziale und ökologische Fragen und die damit verbundenen unternehmerischen Chancen regelmäßig unterbelichtet. Das Thema CSR bzw. Nachhaltigkeit setzt mittlerweile dort an, wo die Wirkung am größten ist: in der DNA der Unternehmen, d. h. in den Kernprozessen der unternehmerischen Wertschöpfung.

Wertschöpfung als zentrales Thema

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Seit den Anfängen der Ökonomie ist das Thema der Wertschöpfung zentral für Unternehmen. Sie sind sozusagen auf die effiziente Organisation von Wertschöpfungsketten getrimmt. Diese Wertschöpfungsprozesse werden jedoch im Zuge der Globalisierung und der damit verbundenen verstärkt arbeitsteilig organisierten Wirtschaft zunehmend komplexer. Auch die Transparenz unternehmerischen Handels sowie die Ansprüche der verschiedenen Stakeholder-Gruppen (Kunden, Mitarbeiter, Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) etc.) an die Unternehmen nehmen ständig zu.

Gesellschaftlichen Mehrwert generieren

Wertschöpfungsketten müssen vor diesem Hintergrund völlig neu gedacht und organisiert werden. Neben rein wirtschaftlichen Faktoren, spielen ökologische und soziale Fragen eine immer größere Rolle. Und nur wenn es Unternehmen schaffen, in ihrer Wertschöpfung sowohl unternehmerischen als auch gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren, können sie ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickeln, welches auch für die Zukunft gewappnet ist. Dafür brauchen sie betriebswirtschaftliches Wissen. Denn Unternehmen können die Wertschöpfung nur so gut organisieren, wie ihnen Instrumente und Managementkonzepte dafür zur Verfügung stehen. NGOs und Politik können zwar auf Herausforderungen hinweisen und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mitgestalten, aber es sind nach wie vor die Unternehmen, denen wir das Mandat „license-to-operate“ geben, die für uns alle notwendige Wertschöpfung zu organisieren.

Unternehmen die auf nachhaltigen Erfolg setzen, integrieren sowohl die wirtschaftliche, soziale als auch ökologische Dimension in ihr Handeln. Dies gelingt nur, dann wenn es in die gesamte Unternehmens-DNA implementiert wird, d.h. in den Produkt-, Operations- und Kommunikationsbereich. Diese Unternehmen reduzieren die ökologischen Auswirkungen der Produkte und erhöhen damit die tatsächliche gesellschaftliche Wertschöpfung (siehe Puma). Ansätze wie Cradle-to-cradle, oder Kreislaufansätze, die nicht nur Schaden vermeiden helfen, sondern Mehrwert für den Kunden und Gesellschaft schaffen werden befördert. Dabei sind auch die sozialen Auswirkungen der eigenen Produkte zu berücksichtigen und die sozialen Dimensionen in die Produktentwicklung mit zu integrieren.

Nachhaltige Wertschöpfungskette

Da Unternehmen nicht nur die eigenen Wertschöpfungsprozesse, sondern auch die Lieferkette mitbeeinflussen, gilt es gemeinsam mit den Zuliefern und Abnehmern verstärkt im Themenfeld Nachhaltigkeit zu kooperieren, um die gesamte Wertschöpfungskette ökologisch, sozial und wirtschaftlich erfolgreich  zu gestalten. Dies wird umso mehr wichtig, da im globalen Wettbewerb nicht mehr nur Unternehmen miteinander konkurrieren, sondern ganz Wertschöpfungsketten im direkten Wettbewerb stehen. Es hilft nichts, wenn man ein wettbewerbsfähiges Unternehmen führt, dies jedoch in der „falschen“  - weil nicht nachhaltigen - Wertschöpfungskette positioniert ist. Die Kollaboration mit anderen Organisationen für die Schaffung von  nachhaltigen Wertschöpfungsketten wird zum Wettbewerbsfaktor ganzer Wirtschaftsbereiche (z.B. Automobil, Energie, IT- und Kommunikationstechnologie). 

Aktiver Dialog unterstützt die Wertschöpfung

Ein aktiver Dialog mit den Anspruchsgruppen und klare transparente Kommunikation nach innen und außen ist für die Kooperation mit anderen Organisationen unerlässlich. Die Wertschöpfungs-  und die Kommunikationsstrategie müssen daher aufeinander abgestimmt sein. Wertschöpfung vollzieht sich an der Schnittstelle zwischen dem Unternehmen  und seinen Stakeholdern. Ein von allen Beteiligten getragenes Verständnis für eine gemeinsame nachhaltige Wertschöpfung ist dabei unbedingt notwendig.

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