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25.06.2013 | Wasserwirtschaft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Größtes Rückdeichungsprojekt Deutschlands besteht Bewährungsprobe

verfasst von: Julia Ehl

1:30 Min. Lesedauer

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Eines der wegweisenden Naturschutzgroßprojekte Deutschlands wurde durch das Jahrhunderthochwasser im Juni vor seine erste große Bewährungsprobe gestellt. Die Lenzener Elbtalaue wurde durch die größte Rückverlegung eines Deiches wieder als Überflutungsfläche nutzbar gemacht.

Die Elbe beschreibt bei Lenzen im Landkreis Prignitz/Brandenburg einen 90-Grad-Boden. Der als "Böse Ort" bekannte Elbbogen sorgte Jahrhundertelang für Schrecken, da die Abflussbreite zwischen den Deichen stark verengt und hydraulisch besonders gefährlich war. Innerhalb des Naturschutzprojekts "Lenzener Elbtalaue" wurde ein Deich mit einer Länge von 6,1 km mit bis zu 1,3 km Abstand unter der Leitung des Biologen Dr. Christian Damm vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ins Hinterland verlegt. Der alte Deich wurde erhalten aber an sechs Stellen geöffnet. Zusätzlich wurden auf dem ehemaligen Weideland Tausende von Eichen, Ulmen und Weiden gepflanzt, um zum einen die Hochwasserwellen zu bremsen und zum anderen die Biodiversität zu stärken.

Der so entstandene Überflutungsraum beträgt rund 420 Hektar und fasst bis zu 16 Millionen Kubikmeter Wasser. Der neu geschaffene Retentionsraum führt bei extremem Hochwasser in diesem Bereich zu einer Absenkung des Wasserspiegels um bis zu 40 Zentimeter. Beim Hochwasser im Juni 2013 wurde diese Kapazität zum ersten Mal mit Erfolg genutzt. Das Umland wurde von Schäden verschont.

Mit der "Hydraulischen Wirkung der Deichrückverlegung Lenszen an der Elbe" befassen sich Matthias Alexy und Petra Faulhaber im gleichnamigen Beitrag. Die beschriebenen hydraulisch-morphologischen Modelluntersuchungen des Oberflächenabflusses haben die Umsetzung des Projekt unterstützt und wichtige Aufschlüsse für zukünftige Vorhaben gegeben.

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