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15.08.2014 | Bankausbildung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Verschärfte Boniregeln für britische Banken

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2 Min. Lesedauer

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Die britische Zentralbank Bank of England (BOE) erlegt dort ansässigen Banken strengere Regeln für die erfolgsabhängige Vergütung auf. Damit verschärft sie die Sanktionsmaßnahmen gegen Banker.

Eine entsprechende neue Leitlinie wurde jetzt von der britischen Aufsichtsbehörde Prudential Regulation Authority (PRA) ausgegeben, die bei der Zentralbank Großbritanniens angesiedelt ist. Die Richtlinie besagt, dass Prämien von Bankmitarbeitern künftig bis zu sieben Jahre lang rückwirkend zurückgezahlt werden müssen, wenn diese gegen bestimmte Standards verstoßen und beispielsweise Risikolimits überschreiten. Die Regelung soll ab Januar 2015 gelten und Boni betreffen, die nach diesem Zeitpunkt ausgezahlt werden.

Richtlinie muss von Banken angepasst werden

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Das Institut fordert in diesem Zusammenhang, dass Banken ihre Mitarbeiterverträge entsprechend anpassen. Bisher wurden britische Bankangestellte bei nachweislichem Fehlverhalten mit einer Geldbuße oder schlimmstenfalls mit Haft belegt. Die Richtlinie betrifft nicht nur unmittelbare Verursacher nachweislicher Schäden für eine Bank, sondern auch deren Vorgesetzte oder Personen, die indirekt Kenntnis der Schäden bekommen, aber keine Schritte unternommen haben, um diese zu verhindern.

Boni- und Leistungsspirale

Auch im deutschen Bankenmarkt sorgten überzogene Banker-Boni zuletzt für lebhafte Diskussionen. Die Folgen: Nachdem bekannt wurde, dass Banker teilweise bis zu zweistellige Millionenbeträge als Prämien erhalten, haben das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedsstaaten beschlossen, dass Bonuszahlungen künftig gedeckelt werden sollen. Laut der Institutsvergütungsverordnung, die bereits seit Januar dieses Jahres gilt, dürfen Banken ihren Mitarbeitern nur noch einen Bonus in Höhe ihres festen Grundgehalts zahlen. Ausnahmen können nur von den Aktionären angestoßen werden.

Als Teil der "Defekte in der Steuerungs- und Zielsystematik von Banken" (Seite 5-55) beschreibt der Springer-Autor Klaus Leusmann in seinem Buch "Kulturwandel bei den Banken" die Geschäftspraktiken und Bonusregelungen bei Geldinstituten. Vor dem Hintergrund von Ethik und Verantwortung der Banken zielt er unter anderem kritisch auf die Spirale der Gewinnmaximierung und die Steigerung des Shareholder Value von Banken und Finanzdienstleistern. Spirale bedeutet: Jede erreichte Steigerung verlangt in der Folge nach der nächsten Steigerung. Und so komme es, dass "ein Bezirksleiter in einem Jahr noch ein Volumen von fünf Millionen Bausparsumme verkaufen musste, im nächsten Jahr seinen Bonus bei sechs Millionen Euro" erhält und entsprechende Bonuszahlungen erwartet.

Wie Bankmagazin in der Juniausgabe berichtete, haben laut dem Global Bonus Survey von der Online-Stellenbörse eFinancial Careers in Deutschland im vergangenen Jahr 47 Prozent der deutschen Finanzspezialisten höhere Bonuszahlungen erhalten.

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