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28.10.2015 | Anpassungsstrategien | Interview | Online-Artikel

Vor Paris 2015: Wo stehen wir beim Klimaschutz?

2:30 Min. Lesedauer

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Professor Dr. Mojib Latif ordnet im Interview die Vorbereitungen zur 21. UN-Klimakonferenz ein. Er erklärt anschließende Tätigkeiten und die Bedeutung der Umwelt-Enzyklika "Laudato si" des Papstes Franziskus.

Vom 30. November bis 11. Dezember 2015 findet in Paris die 21. UN-Klimakonferenz statt. Dieser Konferenz wird eine zentrale Bedeutung zugemessen, weil in Paris eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung in Nachfolge des Kyoto-Protokolls verabschiedet werden soll. Nicht zuletzt wird es um das Weiterkommen bei den Zusagen der Länder zu ihren Klimaschutzzielen und um eine Gleichbehandlung von Klimaschutz und Klimaanpassung gehen. Vor diesem Hintergrund sprach Wasser und Abfall mit Professor Dr. Mojib Latif, dem Leiter des Forschungsbereichs "Ozeanzirkulation und Klimadynamik" im GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Wasser und Abfall: Sehr geehrter Herr Professor Dr. Mojib Latif, Sie leiten den Forschungsbereich "Ozeanzirkulation und Klimadynamik" und beschäftigen sich daher mit den globalen Klimaveränderungen auf unserer Erde. Diese Änderungen spielen für die Ozeane eine zentrale Rolle. Welche Rolle kommt Ihren Forschungen im Zusammenhang mit Fragen des internationalen Klimaschutzes zu?

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Professor Dr. Mojib Latif: Die Ozeane sind im Zusammenhang mit dem Klimawandel in zwei Bereichen betroffen. Er führt einerseits zu einer umfänglichen Meereserwärmung. Zum anderen nehmen die Ozeane einen Teil des Treibhausgases CO2 auf, dass die Menschen ausstoßen. Dies führt zur Versauerung der Meere. Beides belastet die Meeresökosysteme. Beispielsweise wirken sich sowohl die Erwärmung als auch die Versauerung negativ auf das empfindliche Meeresökosystem des Korallenriffs aus.

Der Synthesebericht des Fünften Sachstandsberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPPC) vom Herbst 2014 hat den aktuellen Erkenntnisstand der Klimaveränderungen zusammengefasst. Welche der Kernbotschaften des Berichtes sehen Sie als besonders bedeutsam für die Klimavereinbarungen in Paris im Herbst 2015 an?

Das lässt sich mit einem Satz aus dem Bericht zusammenfassen: "Der menschliche Einfluss auf das Klima ist klar". Für die Politik ist es nun eindeutig, dass die Wissenschaft mit einer Stimme spricht. Außerdem stellt er erneut klar, dass der beobachtbare Klimawandel hauptsächlich vom Menschen gemacht ist. Diese Erkenntnisse werden eine wesentliche Grundlage für die Verhandlungen in Paris 2015 sein.

Der 2. Teil des Fünften IPCC-Berichts hat die Risiken des Klimawandels anhand einer Regionalisierung beschrieben, darunter auch die Region Europa. Was sollte in Europa und in Deutschland als Folge dieser Erkenntnisse angestoßen werden?

Professor Latif: Insbesondere die Industrieländer sollten sich ehrgeizige Klimaschutzziele setzen, denn diese sind die Hauptverantwortlichen für den Klimawandel. Nun zu Ihrer Frage: Die Auswirkungen werden regional sehr unterschiedlich sein. In unseren Breiten werden Hitzewellen zunehmen und mehr Starkniederschläge auftreten. Hierauf müssen wir uns anpassen. Das betrifft vor allem auch die Wasserwirtschaft. Die Wasserversorgung ist an ein sich änderndes Bedarfsregime anzupassen, der Hochwasserschutz ist weiterzuentwickeln: in der Fläche und in den Städten.

Das vollständige Interview mit Professor Dr. Mojib Latif lesen Sie hier.

Das Interview führte der Chefredakteur der Fachzeitschrift "Wasser und Abfall" Dipl.-Ing. Markus Porth | aufbereitet für Springer für Professionals von Julia Ehl.

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